Allgemein

Die Wahl des richtigen Sarges ist eine wichtige Sache

Wenn in der Familie ein Sterbefall eingetreten ist, steht man über kurz oder lang vor der Entscheidung, welchen Sarg man auswählen soll.
Der Bestatter wird den Angehörigen verschiedene Modelle zeigen. Zu bevorzugen ist hierbei die Auswahl im Ausstellungsraum des Bestatters. Ein Aussuchen aus dem Katalog hat schon oft zu bitterer Enttäuschung geführt, weil der Sarg dann in echt doch ganz anders aussah.

Bei jedem Sargmodell muss der Bestatter dem Kunden den exakten Preis inklusive der Mehrwertsteuer nennen können. Als Endverbraucher hat man ein Anrecht auf einen vollständigen Bruttopreis ohne spätere Steuerüberraschung (Diese Aussage ist Quatsch und gesetzeswidrig: „Bei uns Handwerkern kommt die Steuer immer erst hinterher drauf.“)
Fairerwweise sollte der Bestatter den Komplettpreis des Sarges inklusive aller Zusatzkosten, wie Ausschlag, Matratze, Füllung, Lotband und Griffen und Schrauben nennen, sonst wird es am Ende dann doch überraschenderweise nochmal teurer.
Die Kosten für Kopfkissen und Decke werden allerdings meist noch hinzugerechnet, weil man auch hier verschiedene Modelle auswählen kann, die sich preislich unterscheiden.
Windet sich der Bestatter und will keine Preise nennen, dann gehen Sie woanders hin. Gleiches empfehle ich auch, wenn die Sargmodelle in der Ausstellung und im Katalog keine Preise nennen, sondern der Bestatter sie nur aus dem Kopf sagt. Die Erfahrung lehrt, dass einige die Preise passend zum Geldbeutel der Kunden ad hoc festlegen.

Erdbestattung oder Feuerbestattung

Im Allgemeinen sind die Särge für Feuerbestattungen etwas leichter gebaut und sollten demnach auch etwas günstiger sein. Sie müssen nicht über Jahre in der Erde stehen, sondern dienen nur beim Transport und der Trauerfeier als Behältnis. Anschließend werden sie im Krematorium mit verbrannt.
Findet keine Trauerfeier statt und bekommt sowieso niemand den Sarg zu sehen, dann genügt der einfachste Sarg, den es gibt. Das ist der schlichte Nadelholzsarg ohne Schnitzung, ohne Lackierung und auch ohne Beschläge. Selbst bei der Innenausstattung kann hier die einfachste Ware gewählt werden.
So ein „Verbrenner“ sollte nicht mehr als 650 Euro kosten.

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Grundsätzlich kann aber jeder Sarg aus dem Angebot des Bestatters auch für eine Feuerbestattung genommen werden, sofern er aus brennbarem Material ist. Man kann also auch einen üppig geschnitzten Sarg oder einen aus wunderschönem Holz nehmen. Das mögen manche zwar als Verschwendung oder überflüssig ansehen, aber letztlich zählt das, was der Verstorbene gemocht hätte und was die Angehörigen sich wünschen.

Für eine Erdbestattung nimmt man meist etwas stabilere Särge. Aber hier sollte man sich auch kein X für ein U vormachen lassen. So wie man jeden Sarg für die Einäscherung hernehmen kann, kann auch jeder Sarg für die Erdbestattung ausgewählt werden.
Man nimmt lediglich in Kauf, dass ein dünnwandiger Feuersarg in der Erde etwas früher vergeht, als ein stabilerer Eichensarg.

Auch wenn es derzeit groß in Mode ist, alles so günstig wie möglich zu kaufen (Stichwort: Geiz ist geil!), muss sich niemand Vorwürfe machen, wenn ihm etwas anderes teureres vorschwebt.
Mit dem Sarg verbinden sich schließlich auch bleibende Erinnerungen und oft wird er auch auf Fotos gebannt. Viele möchten ihrem Verstorbenen auch noch etwas gönnen oder streben nach Perfektion in der gesamten Abwicklung. Auch dagegen ist überhaupt nichts zu sagen.

Als Kunde des Bestatters ist man Auftraggeber und somit Herr des Verfahrens. Nicht der Bestatter legt fest, welcher Sarg genommen wird, sondern derjenige, der hinterher auch dafür bezahlt.
Sprüche wie: „Sie wollen doch nicht, dass das armselig aussieht?“ oder „Sowas nehmen wir sonst nur für Sozialbestattungen.“ und „Mit dem Sarg zeigen Sie Wertschätzung für den Verstorbenen.“ sollen den Kunden bloß in Richtung teurerer Modelle lenken.

Bestatter sind keine Abzocker, aber Kaufleute, das darf man nicht vergessen. So wie die Verkäuferin in der Damenoberbekleidungsabteilung sagt, dieses Kleid stehe einem besonders gut, obwohl man darin aussieht, wie in einem Kartoffelsack, so reden Bestatter auch so, dass unterm Strich ihr Einkommen rumkommt.
Beerdigungsunternehmer sind aber auch nicht die Caritas. Wenn einem kein Geld oder nur ein sehr schmaler Betrag zur Verfügung steht, ist es verkehrt, beim Bestatter den dicken Molly zu machen, nur um dann hinterher die Rechnung nicht bezahlen zu können. Übrigens: Wer um seine schlechte finanzielle Situation wissend einen teuren Bestattungsauftrag erteilt, obwohl klar ist, dass er das nicht zahlen kann, begeht einen Betrug und kann bestraft werden.
Besser ist es, man spricht den finanziellen Rahmen vorher ab, erkundigt sich nach Ratenzahlungsmöglichkeiten und wählt alles mit Bedacht aus.

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(©si)