„Na hörn’se mal, das ist mir ja wohl völlig egal, was Sie mit dem anderen Sarg machen. Ich bin die Kundin und ich bezahle SIE und da werde ich ja wohl auch bestimmen können, welchen Sarg mein Vater bekommt.“
„Das dürfen Sie ja auch, aber Sie hatten sich für das Modell ‚Rom‘ entschieden, dafür haben Sie auch den Auftrag unterschrieben. Nach der ersten Aufbahrung haben Sie dann gesagt, der Sarg sei Ihnen nun doch zu dunkel. Okay, ohne großes Theater haben wir dann auf Ihren Wunsch den Verstorbenen in das Modell ‚Königsberg‘ umgebettet. Aber wenn Sie jetzt verlangen, daß wir den Verstorbenen noch einmal in einen anderen Sarg umbetten, dann müssen wir Ihnen das schlicht und ergreifend in Rechnung stellen.“
„Ja, wieso das denn?“
„Sie haben Recht, wenn Sie sagen, daß derjenige, der die Musik bezahlt, auch bestimmen kann, was gespielt wird. Wenn Sie dann aber noch ein Stück wollen und noch ein Lied und noch eins, dann werden Sie da auch mehr bezahlen müssen. Oder wenn Sie sich ein Rumpsteak bestellen und dann wenn es vor Ihnen steht, lieber doch ein Schnitzel hätten und dann vom Schnitzel zum Seelachsfilet wechseln, dann ist das alles Ihr Problem und sie müssen für ihre Unentschlossenheit bezahlen.“
„Aber hallo! Das sehe ich ja mal nun gar nicht ein! Sie haben mir erst einen Sarg gezeigt, der hier im Ausstellungsraum ganz hell ausgesehen hat und später bei Kerzenlicht wirkte der viel dunkler, da werd‘ ich ja wohl noch reklamieren dürfen, wenn die Farbe nicht stimmt.“
„Da können wir zwar nichts dafür, daß Sachen im Dunkeln eben dunkler aussehen, aber gut, wir haben den Sarg ja getauscht und zwar gegen einen, den sie sich in einer zweistündigen Aktion selbst ausgesucht haben.“
„Ja, aber da haben Sie mich getäuscht!“
„Wie bitte?“
„Ja, Sie haben mich getäuscht!“
„Wieso das denn?“
„Weil mir der Sarg zwar gefällt, aber der heißt ja Königsberg. Und mit den Nazis wollen wir nichts zu tun haben.“
„Hä?“
„Je nee, nichts mit Nazis oder so. Da bei Königsberg da war der Berghof wo der Hitler immer war, mit seiner Wolfsschanze und so, der ist doch von da, der war doch in Wirklichkeit ein österreichischer Anstreicher. Sie können mir nichts vormachen! Mein Mann und ich gucken uns alles an, da von dem Knopf, dem Guido Knopf, der wo da im Fernsehen immer alles von dem Hitler bringt. Der hat ja seine ganze Vergangenheit verschleiert.“
„Wer, der Knopp“
„Nein, der Hitler. Der hat seit 5 Uhr 45 auf der Wolfsschanze geschossen. So war das damals ins Königsberg. Und damit wollen wir nichts zu tun haben.“
„Hitler hin oder her, das kostet einfach was, Punkt.“
„Also wirklich, das finde ich ja unerhört, daß mich der Hitler jetzt auch noch Geld kostet.“
„Sie können sich ja bei der NPD beschweren.“
„Was? Moment mal, nee oder? Oder doch? Sie, das ist gar keine so schlechte Idee.“
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Da bekommt man so richtig Lust, mal den rechten Arm zu heben und die Handfläche vors Gesicht zu schlagen.
Ja. Eine Kollision. Mit einem Stuhl. Aus Metall. Und einem Gesicht 😀 😀
Solche Leute haben doch echt nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Die denken wohl, das weil Bestatter eh so „windige“ Schäftspartner sind, man sich alles erlauben dürfte.
Das ist ja echt eine schräge Begründung, warum einem etwas nicht gefällt 🙂
Aber haben sie zwischendurch erst Doku geguckt? Oder wieso ist ihnen das beim Aussuchen nicht aufgefallen?
Wobei ich „Ih, der sieht im Dunkeln ja dunkel aus“ auch nett finde – und mal wieder dankbar bin, daß ich im Beruf keinen Kundenkontakt habe, spätestens bei so jemandem ginge mir die Geduld aus 😉
Klar, die Wolfsschanze stand auf dem Königsberg und von dort wurde dann „gnadänlos zoröckgeschossän“ … gut aufgepasst in der Geschichte, meinen Respekt!
Ma Rode: Das sind die Leute, die dann auch aus politischer Überkorrektheit kein Doppel-S mehr schreiben und Königsberger Kloppse verschmähen.
Dabei sind die doch so lecker *hmmm* 😉
Ich brate mir jedenfalls gleich einen Hai-Hitler.
Der ist aufgrund seines Erzfeindes, dem Aalierten, zwar vom Aussterben bedroht, aber der schmeckt ausgezeichnet.
Bevölkert nur reichskristallklares Wasser. Lebt nur am rechten Flussufer.
Der hat also die besten Lebensbedingungen und dementsprechend wirklich einen super Geschmack…
Warum nennst Du das Modell nicht einfach in „Kaliningrad“ um?
Weil die dann befürchten, dass die Kommunisten mit Kaliningrader Fleischbällchen zurückschießen und mit dem Lenin wollen sie grad auch nix zu tun haben.
Nenn den Sagr lieber „Berchtesgaden“, das ist ja völlig unverfänglich… 😉
Sollte man als Sketch im TV nachspielen
Oder mach aus Königsberg einfach Königstruhe oder Königskiste ^^
und wenn ihr das nicht passt, soll sie sich bei der NPD beschweren *grins*
Und ich meinte, die gute Frau denkt an Kolberg. Und an den gleichnamigen Propagandafilm…
Wissen ist immer gefährlich, weil der Weg dorthin übers Halbwissen führt.
Warum nennt Ihr den Eichenholzsarg nicht einfach „Wanne-Eichel“? Das ist unverfänglich.
Grmpf, da fehlen einem doch echt die Worte.
Ich bin mal wieder sprachlos……..sorry
LG Mona
Vielleicht kann die NPD ja den neuen Sarg stiften – Modell Kaiserhügel. Das Geld müssten die doch aus dem thüringischen Nazi-Bafög locker bezahlen können.
Ok, dass“ Godwins law“ in Blogs unweigerlich zuschlägt ist ja normal, aber das das auch in Gesprächen passieren kann? Das Ganze mutet nach einem Wort-Ketten-Spiel an: Das letzte Hauptwort bedingt den Inhalt des nächsten Satzes. Wie kann sonst von einem Sarg das Gespräch zu einem Pyrinäen-Arier wie Hitler kippen?
@15: Du meinst Pygmäen-Arier, oder?
Leute gibts….
Bwahaha …
Die Wulffschanze … und wenn Ihnen das nicht passt, beschieße ich Ihre Mailbox ab 4:45 Uhr!
Bwahaha, wer verschleiert denn … der Wulff, der Knopp, ja wer denn?
„Und in der Kirche, ja so was, da haben die auch noch russische Volksweisen auf der Stalinorgel gespielt.“
B. A.
@ Nallert(16) Das könnte, ob seiner Körperfülle zwar auch zutreffen, aber nein, ich meinte tatsächlich Pyrinäen. Soviel ich weiß sollte der GröFaZ zu dieser besonderen Rasse der Arier gehören, da er nicht wirklich dem arischen Ideal entsprach. Ja schon damals in der ach so glorreichen Zeit war ein Politiker schon immer mehr als der Durchschnitt. Und man soll doch immer der Wahrheit Rechnung tragen, somit darf das Licht dieses riesigen Pygmäenkriegers doch nicht durch ein Fingerhut verdeckt werden.( wie verdeckt man nachmal das kleinste Lichtteilchen genau?)
„Der hat seit 5 Uhr 45 auf der Wolfsschanze geschossen“
und jetzt ists ja schon nach 9 ne!
@BlackBaron: Und was sollen Pyrinäen sein?
Ich liebe Lehrer, vor allem wenn sie ihrem Namen gerecht werden Herr Mistlaus! Also zur Korrektur streichen Sie bitte das „I“und ersetzen es durch ein „E“ dann sollte es stimmen.
Wenn ich Zeit habe und die richtige Ecke finde, stell ich mich rein und schäme mich. Da ich die Eselsmütze eh schon den ganzen Tag trage, muß ich dafür keine Zeit aufwenden, werde dann also ordnungsgemäß in besagter Ecke zu finden sein.
Aber bitte ab sofort sehr sorgfältig schreiben, werde die Lehrertexte alle durch die Rechtschreibprüfung schicken und Fehler anprangern, da ich nachtragend bin.
@BlackBaron
Darf ich Dich zum nächsten Lehrergespräch mitnehmen?! *zwinker*
Mein schönstes Erlebnis war der Moment als ich vom Status „Eltern-Mutter“ in den Status „Arbeitgeber“ der Lehrer wechselte, bei denen ich „vorher meine Lehren ziehen durfte“. Nein, ich habe mich nicht gerächt. Aber es hatte was. 🙂
Tja Smilla würde ja glatt „ja“ sagen, aber gebe zu Bedenken, dass ich mich überall schlecht benehme, keinen guten Staat mache und somit vollkommen unrepräsentabel bin. Aber als abschreckendes Beispiel diene ich gerne.
…und mir hat jemand letztens vorgworfen, solche Leute gäbe es nicht, das hätte ich mir ja wohl nur mal wieder ausgedacht und überhaupt würde sowas nur mir einfallen…
Schöner Gegenbeweis. 😉
@22: „Pyrinäen“ sind wie jeder mit klassischer Bildung weiss, Pyrenäen die brennen (gr. „pyrein“).