Wenn der Bestatter mit den Angehörigen einen Beratungstermin ausmacht, dann bittet er immer auch darum, daß die Leute die wichtigsten Dokumente mitbringen.
In erster Linie sind das die Unterlagen, die den Familienstand belegen können. Bei Kindern die Geburtsurkunde, bei Verheirateten die Heiratsurkunde, bei Verwitweten die Sterbeurkunde des verstorbenen Ehepartners und bei Geschiedenen das rechtskräftige Scheidungsurteil.
Manchmal bringen die Leute aber auch uralte, entwertete Reisepässe, das alte Soldbuch von der Wehrmacht oder wie in diesem Fall dieses Heftchen hier:
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Kategorie: Geschichten
Die teils auch als Bücher erschienenen Geschichten von Peter Wilhelm sind Erzählungen und Kurzgeschichten aus dem Berufsleben eines Bestatters und den Erlebnissen eines Ehemannes und Vaters.
Sie haben meist einen wahren Kern, viele sind erzählerisch aufbereitete Tatsachenerzählungen.
Ähnlichkeiten mit existierenden Personen sind zufällig, da Erlebnisse nur verändert-anonymisiert wiedererzählt werden.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
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Im Standesamt freut man sich immer wieder mal über einen Ahnenpass, falls das Stammbuch nicht mehr aufzufinden ist.
Komisch ist nur, dass viele Leute die Unterlagen nicht finden (wollen?!), aber alles dann doch ganz schnell zur Hand ist, wenn sie erfahren, dass es ohne Sterbeurkunde keinen Erbschein gibt.
Wer hat ein Stammbuch?
Also bei uns lassen sich viele keines machen, wozu auch?
Georg
12 Jahre zuvor
Die Bestatter können ja eigentlich Froh sein das die Sütterlin-Generation ausstirbt,bei der handschriftlich ausgefüllten Geburtsurkunde meiner Mutter hatte nicht nur ich meine Probleme zu entziffern was der Gemeindeschreiber 1929 geschrieben hatte
Es galt während meiner Grundschulzeit als Schönschreib-Pflichtveranstaltung, auch noch bei der dicken und sehr lieben Frau Dybowski Sütterlin zu lernen.
Ich habe zwar auch inzwischen viel davon vergessen und würde mich schwer tun, Sütterlin zu schreiben, kann es aber leidlich entziffern.
Problematischer wird es, wenn Leute aus den Jahrgängen um 1920-1930 herum in einem Gemisch aus Sütterlin und lateinischen Buchstaben und einem Mix aus Schreibschrift und Druckbuchstaben schreiben.
Einmal abgesehen von Leuten, die geflüchtet sind und oft Papiere haben, die in einer fremden Schrift sehr unleserlich ausgefüllt sind.
„Nein, eigentlich heißen wir ja Vogelmann, aber der Kommissar, der nach den Ungarn kam, hat uns als Krztywcsylkowski eingetragen und das wurde dann nach dem Krieg in Kowalski übersetzt.“
Ich betreibe so ein bischen Ahnenforschung.
Da kommt es vor, dass ein Johannes geboren wird, als Jean heiratet (die Grenze verschob sich einige Male) und als Johann stirbt.
Da wird man wahnsinnig.
Oder Leute die 3-4 Vornamen haben aber auf den Urkunden mal die Namen und mal die draufstehen.
Oh ja, und all die Namen von Leuten, die früher mal in die USA eingewandert sind. Aus einem Johansson oder einem Jonsson wird schnell mal ein Johnson. Und das erinnert mich…
In meiner Familie bin ich der kleine Ahnenforscher. Da habe ich von meinem Grossvater viele Fotokopien und Einwohnerregister-Abschriften erhalten, und auf einem steht, dass mein Grossvater als Johannes geboren und getauft wurde.
Meine Grossmutter staunte nicht schlecht, als ich ihr die Papiere zeigte. Denn sie meinte immer, ihr Mann hiesse Hans. Und wir alle nannten ihn auch so. 🙂
hahaha, ja, ich war auch sehr erstaunt, dass mein Opa Hans garnicht Hans hieß, sondern Johannes.
Meine Mutter ist 73 gestorben, da hat es auch einige Probleme gegeben.
Die spannende Frage war, hieß sie nun Luise oder Louise.
Schon die Geschwister waren sich nicht einig.
Geburtsurkunde war nicht zu bekommen, da der Geburtsort in der damaligen DDR lag. Die hatten wohl keine Lust INfos in den Westen zu geben.
Das sonst glückliche Ehepaar erwartete ein Kind. Sie stritten sich darüber, ob es eine Anna sein soll, oder eine Marie.
Aber sie konnten sich nicht einigen. Auch nicht auf Annamarie.
Und dann wurde Robert geboren.
—
Bei einer Bekannten wusste deren Schwester gar nicht, dass sie einen Zweit- und einen Drittnamen hat – nämlich „Maria Cäcilia“. Auch wird ihr Vorname immer anders geschrieben, als er im Pass steht.
Zum Glück muss ich dort nicht genealogisch tätig werden. 🙂
Elsaß? Oh weh, wenn sich der französische état civil einmischt, wird auch schon mal aus einem Otello ein Oletto. Ich hatte in Lothringen ein Gemeindeglied, vor 1918 geboren, deren Geburtsname nicht der gleiche war wie der ihrer Schwester, nach 1918 geboren – bloß weil der Mairie-Secretaire das falsch geschrieben hat. Und ein 1941 in Mützig geborener Hans König, der aber auf dem Ausweis Jean Koenig, né à Mutzig stehen hat (nach 1944 wurde noch radikaler franzisiert als nach 1918), sorgt regelmäßig für einiges Kopfzerbrechen.
was man sich bei der erschaffung der sütterlin-schrift gedacht hat wird wohl ewig ein mysterium bleiben, gut zu lesen oder zu schreiben war das wirre gefitzel jedenfalls nicht: kirchenbücher von 1650 lassen sich besser lesen als urkunden aus den 1920er jahren.
Irene
12 Jahre zuvor
Tja, und besonders toll ist es, wenn eine deutsche Behörde feststellt, dass eine Schweizer Heiratsurkunde von 1958 mitnichten von ihr als Dokument anzuerkennen ist und daher bittedankevorgestern die Geburtsurkunden vorzulegen sind.
Was bitteschön soll man denn als Ehebeweis vorlegen, wenn nicht die Eheurkunde, die sogar in deutscher Sprache ausgestellt ist? Warum die Geburtsurkunden da aussagekräftiger sind, erschliesst sich mir nicht.
(Ich hoffe mal, es gibt kein Problem dadurch, dass meine Mutter in Österreich geboren ist…)
Ich bezog mich auf die in Österreich geborene Mutter
Henning
12 Jahre zuvor
Als meine Mutter ein zweites mal heiratete, mußte ihr zukünftiger Mann die Sterbe urkunden seiner Eltern vorlegen (er selber war schon knapp 60). WTF!?
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*ichschmeißmichweg* 🙂
Im Standesamt freut man sich immer wieder mal über einen Ahnenpass, falls das Stammbuch nicht mehr aufzufinden ist.
Komisch ist nur, dass viele Leute die Unterlagen nicht finden (wollen?!), aber alles dann doch ganz schnell zur Hand ist, wenn sie erfahren, dass es ohne Sterbeurkunde keinen Erbschein gibt.
Sterbeurkunde? Erbschein?
Dieser Filmtipp ist auf diesem Blog fast immer richtig: „Muerte de un Burocrata“ bzw. „Death of a Bureaucrat“, von Tomas Gutierrez Alea (Kuba, 1966).
Man findet den Film irgendwo online mit englischen Untertiteln.
Wer hat ein Stammbuch?
Also bei uns lassen sich viele keines machen, wozu auch?
Die Bestatter können ja eigentlich Froh sein das die Sütterlin-Generation ausstirbt,bei der handschriftlich ausgefüllten Geburtsurkunde meiner Mutter hatte nicht nur ich meine Probleme zu entziffern was der Gemeindeschreiber 1929 geschrieben hatte
Es galt während meiner Grundschulzeit als Schönschreib-Pflichtveranstaltung, auch noch bei der dicken und sehr lieben Frau Dybowski Sütterlin zu lernen.
Ich habe zwar auch inzwischen viel davon vergessen und würde mich schwer tun, Sütterlin zu schreiben, kann es aber leidlich entziffern.
Problematischer wird es, wenn Leute aus den Jahrgängen um 1920-1930 herum in einem Gemisch aus Sütterlin und lateinischen Buchstaben und einem Mix aus Schreibschrift und Druckbuchstaben schreiben.
Einmal abgesehen von Leuten, die geflüchtet sind und oft Papiere haben, die in einer fremden Schrift sehr unleserlich ausgefüllt sind.
„Nein, eigentlich heißen wir ja Vogelmann, aber der Kommissar, der nach den Ungarn kam, hat uns als Krztywcsylkowski eingetragen und das wurde dann nach dem Krieg in Kowalski übersetzt.“
Auch die Vornamen variieren ab und zu.
Ich betreibe so ein bischen Ahnenforschung.
Da kommt es vor, dass ein Johannes geboren wird, als Jean heiratet (die Grenze verschob sich einige Male) und als Johann stirbt.
Da wird man wahnsinnig.
Oder Leute die 3-4 Vornamen haben aber auf den Urkunden mal die Namen und mal die draufstehen.
Oh ja, und all die Namen von Leuten, die früher mal in die USA eingewandert sind. Aus einem Johansson oder einem Jonsson wird schnell mal ein Johnson. Und das erinnert mich…
In meiner Familie bin ich der kleine Ahnenforscher. Da habe ich von meinem Grossvater viele Fotokopien und Einwohnerregister-Abschriften erhalten, und auf einem steht, dass mein Grossvater als Johannes geboren und getauft wurde.
Meine Grossmutter staunte nicht schlecht, als ich ihr die Papiere zeigte. Denn sie meinte immer, ihr Mann hiesse Hans. Und wir alle nannten ihn auch so. 🙂
hahaha, ja, ich war auch sehr erstaunt, dass mein Opa Hans garnicht Hans hieß, sondern Johannes.
Meine Mutter ist 73 gestorben, da hat es auch einige Probleme gegeben.
Die spannende Frage war, hieß sie nun Luise oder Louise.
Schon die Geschwister waren sich nicht einig.
Geburtsurkunde war nicht zu bekommen, da der Geburtsort in der damaligen DDR lag. Die hatten wohl keine Lust INfos in den Westen zu geben.
Das sonst glückliche Ehepaar erwartete ein Kind. Sie stritten sich darüber, ob es eine Anna sein soll, oder eine Marie.
Aber sie konnten sich nicht einigen. Auch nicht auf Annamarie.
Und dann wurde Robert geboren.
—
Bei einer Bekannten wusste deren Schwester gar nicht, dass sie einen Zweit- und einen Drittnamen hat – nämlich „Maria Cäcilia“. Auch wird ihr Vorname immer anders geschrieben, als er im Pass steht.
Zum Glück muss ich dort nicht genealogisch tätig werden. 🙂
Elsaß? Oh weh, wenn sich der französische état civil einmischt, wird auch schon mal aus einem Otello ein Oletto. Ich hatte in Lothringen ein Gemeindeglied, vor 1918 geboren, deren Geburtsname nicht der gleiche war wie der ihrer Schwester, nach 1918 geboren – bloß weil der Mairie-Secretaire das falsch geschrieben hat. Und ein 1941 in Mützig geborener Hans König, der aber auf dem Ausweis Jean Koenig, né à Mutzig stehen hat (nach 1944 wurde noch radikaler franzisiert als nach 1918), sorgt regelmäßig für einiges Kopfzerbrechen.
was man sich bei der erschaffung der sütterlin-schrift gedacht hat wird wohl ewig ein mysterium bleiben, gut zu lesen oder zu schreiben war das wirre gefitzel jedenfalls nicht: kirchenbücher von 1650 lassen sich besser lesen als urkunden aus den 1920er jahren.
Tja, und besonders toll ist es, wenn eine deutsche Behörde feststellt, dass eine Schweizer Heiratsurkunde von 1958 mitnichten von ihr als Dokument anzuerkennen ist und daher bittedankevorgestern die Geburtsurkunden vorzulegen sind.
Was bitteschön soll man denn als Ehebeweis vorlegen, wenn nicht die Eheurkunde, die sogar in deutscher Sprache ausgestellt ist? Warum die Geburtsurkunden da aussagekräftiger sind, erschliesst sich mir nicht.
(Ich hoffe mal, es gibt kein Problem dadurch, dass meine Mutter in Österreich geboren ist…)
12 Jahre wurden wir von einem Österreicher geärgert,nun drehen wir den Spieß mal um 😉
Und was hat eine Schweizer Heiratsurkunde mit einem Mann zu tun, der vor über 70 Jahren in Deutschland das Sagen hatte?
Nicht die Trolle füttern.
Gibt es etwas zu essen?
*mit Teller und Besteck in der Hand fragend herumguck*
Troll-Fondue?
*einen Stein auf die Gabel spiess und gedankenversunken im Caquelon rühr*
Ich bezog mich auf die in Österreich geborene Mutter
Als meine Mutter ein zweites mal heiratete, mußte ihr zukünftiger Mann die Sterbe urkunden seiner Eltern vorlegen (er selber war schon knapp 60). WTF!?