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Douglas II

Ja nee, is‘ klar, bei Douglas bekommt man keine Tampons. Hätte mir ja auch gleich in den Sinn kommen können, es heißt ja Parfümerie Douglas un nicht Drogerie Douglas. Gut, ich gebe zu, ich hatte mir eingebildet, Douglas sei so etwas wie Schlecker für Kreditkartenzahlerinnen…

Gleich am Eingang hatte ich eine Begegnung der dritten Art. Eine Dame im dunkelblauen Kostüm wedelte mir mit einem Papierstreifen unter der Nase herum und zwang mich durch intensives mechanisches Anlächeln, den Duft von Mirage einzuatmen. Das wäre neu und das wäre genau das Richtige für meine Frau, lächelte die Kostümierte und nur weil sich innerhalb von Sekunden sämtliche Geruchsporen meiner Nase durch intensiven Zuschwellen der weiteren geruchstechnischen Begutachtung der douglas’schen Atmosphäre entzogen, konnte ich es gefahrlos wagen, weiter in das Ladeninnere vorzudringen.

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Eine weitere blaukostümierte Dame mit deutlich orientalischen Wurzeln stellte sich als Meriban Olkylül vor und sprühte mir einen Herrenduft unters Kinn. Leider konnte ich meinen Mund nicht schnell genug zu machen und bekam einen Teil der kostenlosen Duftladung von halbschräg unten unter den Gaumen gesprüht.

Das würde mich später in die Lage versetzen, bei „Tante Lottes Frittenbude“ zu essen, meine Geschmacksnerven sind noch heute irgendwo hinterm Zäpfchen auf der Flucht verschollen.

Nein, Tampons habe man nicht, klärte mich meine persönliche Gaumenkitzlerin auf und empfahl mir die schräg gegenüber liegende DM-Drogerie-Filiale. Ich bedankte mich artig und nur ein einziges weiteres Mal schaffte es eine Spritzerin im Blaukostüm, mir ein kleines bißchen Adamo Rucci ins rechte Ohr zu spritzen. Okay, ich höre links sowieso etwas besser…

Auf dem Weg zu DM machte ich noch einen klitzekleinen, nur wenige Minuten dauernden Umweg durch die Hussel-Filiale (78,23 Euro), nur das Notwendigste, nur so für unterwegs, nie mehr als man auf dem Heimweg im Auto gleich futtern kann, sonst merkt’s die Frau.

Nein, ich habe mich wirklich nicht ungeschickt angestellt im DM-Markt. Denn clever wie ich bin und um allen möglichen peinlichen Nachfragen aus dem Weg zu gehen, habe ich gleich vier Packungen Tampons in den kleinen Einkaufskorb gepackt: mini, medium, maxi und EXTRA XXXXL.
Es muß ja unterschiedliche Größen geben, denn schließlich menstruieren sowohl zarte Mägdelein als auch Waschweiber, die ihre sechs Kinder quasi im Galopp verloren haben. Irgendwas davon wird auch Sandy passen.

Insofern bin ich also erfolgreich allen peinlichen Situationen aus dem Weg gegangen, bis mich an der Kasse diese kleine Rothaarige erwischte. Die fixierte die Waren in meinem Einkaufskörbchen, stierte auf die XXXXXLs, zeigte dann erst stumm mit dem Finger darauf und quatschte mich dann, durch die Nase nöhlend, an: „Sie da, sagen Sie mal, wo haben Sie denn die Dicken her, die suche ich wie wild, ich blute immer wie ein Schwein.“

Ich deutete bloß stumm in die Richtung des Tamponregals und bin mir auf jeden Fall einmal mehr sicher, daß Frauen von einem anderen Planeten stammen, als Männer.

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(©si)