Hallo Tom,
vermutlich hast Du’s auch schon gelesen, falls nicht, wollte ich mal darauf aufmerksam machen:
Im „Land der unbegrenzten Möglichkeiten“ (und der Hochkultur 🙁 ) gibt’s jetzt auch die Möglichkeit, im Auto an dem/der Verstorbenen vorbeizufahren.
https://www.derwesten.de/panorama/erster-drive-trough-bestatter-id6331506.html
Na ja, wenn einem der/die Verstorbene nicht mal einen kleinen Fussweg wert ist, …
Liebe Grüsse und ein schönes Fastnachts/Karnevalswochenende
Hajo
(gefunden von Hajo und etlichen anderen Lesern)
Zum Thema Karnevalswochenende:
Als Kind des Rheinlands mit einem gewissen Hang zum Straßenkarneval kann ich der etwas verklemmten und sehr wichtigtuerischen Saalfastnacht hier vor Ort nur bedingt etwas abgewinnen. Ich schaue mir immer ein oder zwei…
Sitzungen im Fernsehen an und heute werde ich nebenbei die Übertragungen der Rosenmontagszüge laufen lassen.
So alle paar Jahre machen wir auch irgendwas an Karneval, sind dann bei Freunden oder haben Leute hier. Aber ausgesprochene „Karnevalisten“, die ganzjährig auf die tollen Tage zufiebern, sind wir nicht.
Ganz so viel kann ich mit besoffenen Leuten nicht anfangen. Andererseits widerstrebt es mir, wenn diejenigen, die selbst keinen Spaß am Karneval haben, dies auch nun bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu Protokoll geben müssen, so als ob man ein besserer Mensch sei, nur weil man nicht „auf Kommando lustig sein“ will.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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ich bekenne mich dazu: ich kann und will nicht auf Kommando lustig sein (lieber der Situation geschuldet) und „so Feste“ wie Weihnachten (Friede, Freude, Eierkuchen) sind mir zuwider
.. aber das ist MEINE Ansicht, jeder (m/w) halt, wie er mag
oder, wie meine Oma zu sagen pflegte: „Der Eine isst gern Schmierseife und der Andere Bohnerwachs.“ 😀
ich finds nur schade fuer die kinder, bei uns hier im norden gibts im umkreis nicht einen faschingsumzug.. das war immer das highlight meiner kindheit, weiter rhein-waerts. die ganzen kostenlosen suessigkeiten und das verkleiden war immer toll.. und die besten bonbons gabs da auch..
und es ist ja nicht so, als waere man nicht sonst auch lustig, aber warum nicht auch lustig sein, wenn fasching ist?
Nichts ist so ätzend wie Rosenmontag zu arbeiten. Unser Laden macht immer rechtzeitig zu – genau das ist das Problem. Ich habe kein Auto und muss per ÖPNV und Rad in dem Trubel aus Düsseldorf [i]raus[/i] und in meine Heimatstadt wieder [i]rein[/i]. Beide mit Rosenmontagsumzug.
Heute habe ich mal frei und schaue mir das Ganze im TV an. Als Kind war ich immer scharf aufs Verkleiden und natürlich die Bonbons, die Mottowagen waren für mich störendes Beiwerk. Heute ist es umgekehrt und ich hab am meisten Spaß an den rollenden Boshaftigkeiten.
@ Ich: Wenn man mal überlegt, wo der Karneval her kommt und warum die im Rheinland so angezogen sind und so reglementiert sind, dann ist es verständlich, dass der Norden noch einiges aufzuholen hat. Die Rheinländer haben sich über die Preussen (=die Norddeutschen) lustig gemacht. Die Uniformen der Karnevalisten sind Verulkungen der preussischen Uniformen, genauso wie die Regeln Satirisch zu den preussischen Dienstvorschriften entstanden sind.
Klar ists für die Kinder toll, aber ich finde, so ein paar regionale Unterschiede darf es schon noch geben. In Schleswig-Holstein gibt es ja auch keine Hexentanz (okey… denen fehlt auch der Brocken aber das ist was anderes 😉 ) und in Bayern gibts kaum Osterfeuer (im Rheinland übrigens auch nicht).
Ich stimme Hajo zu. Mich kannst mit Karneval von hier bis Timbuktu jagen. Und zwar non-stop.
Aber wenn die Leute feiern wollen, sollen sie doch. Doof nur, dass ich grad mal geguckt hab, ob ich im Kreis Neuss ne Wohnung bekomme. Doofe Entscheidung, ganz ganz doofe Entscheidung.
Da kriegst grad keine Sau ans Telefon *g*
Tantchen, ich dachte, Du wolltest eine Wohnung und keinen Saustall (hast Du davon nicht schon genügend gesehen? 😉 )
Jedem das sein, wie schon geschrieben wurde, in Hamburg haben wir es nicht so mit Fasching und Karneval.
Aber wenn im Süden gefeiert wird und die Leute ihren Spaß dabei haben, ist es doch ok.
LG Mona
Ich habe heute am Rosenmontag einen Kasten alkoholfreies Bier gekauft.
Die im Getränkemarkt waren wirklich irritiert. 🙂
Ich habe für mich aber auch einen Schluck echtes hier. Prost. 😉
@ mondmorgen: Stimmt so nicht ganz, da Karneval wesentlich älter ist als die Besetzung des Rheinlandes durch die Preußen. Klar haben die sich über die preußische Steifheit lustig gemacht, aber die machen sich heute ja auch über die Fehltritte der Politiker lustig, ohne das man darin den Ursprung Karnevals zu suchen hat. Der Sinn und der Ursprung lagen eher darin, dass man mal endlich eine Gelegenheit hatte, sich gegen all die Regeln, die man von der weltlichen und geistlichen Obrigkeit aufgelegt bekommen hatte, hinwegsetzen konnte. Diese Regeln waren in den katholischen Gebieten wie dem Rheinland natürlich strenger als im protestantischen Norden. Es machte damals also noch Sinn. Heute, wo jeder an jedem beliebigen Tag im Jahr über die Stränge schlagen kann wenn er will, nicht mehr wirklich. (Ich kenne auch kaum jemand, der Aschermittwoch ernst nimmt und von da ab bis Ostern sich irgendwelchem Verzicht unterwirft.) Darum kann ich den kalendarisch verordneten Frohsinn auch nicht viel abgewinnen. („Ich bin heute fröhlich, verdammt noch mal, schließlich ist heute Karneval! Und wenn ich mit Alkohol nachhelfen muss!“)… Weiterlesen »
@4 und 9: Richtig, der Karneval ist wesentlich älter als der Reichsdeputationshauptschluß. Allerdings wohl auch älter als die Reformation… und im tiefkatholischen Bayern gibts keinen Karneval, sondern nur grob gesagt rechts und links des Rheins.
Die Karnevals- und Fastnachtsuniformen nehmen allerdings nicht Preußen aufs Korn, sondern die Franzosen, die bekanntlich seit Ludwig XIV. immer mal wieder begehrlich auf den Rhein schauten und ihn zu Frankreichs Grenze machen wollten. Die Mainzer Pfalz ist übrigens nie preußisch besetzt gewesen, sondern wurde nach der Aufhebung der kirchlichen Staaten französisch und bayrisch…
@Jemand: Mainz war und nicht pfälzisch sondern rheinhessisch und wurde deswegen nach der Auflösung der Geistlichen Herrschaft des Erzbischoffs darmstädtisch und damit hessisch.
Aber um auch mal etwas zu dem anderen Teil von Toms Blog zu schreiben: Für uns Deutsche ist so ein Drive-in eine etwas seltsame Vorstellung. Ich glaube aber nicht, dass man dies einfach als typisch amerikanisch abtun sollte. Die USA ist so riesig groß, mit so vielen kulturellen Einflüssen, was ist da schon typisch?
Und auch, wenn mir persönlich diese Art der Bestattungskultur nicht gefällt, warum sollte es nicht angeboten werden. Schon in meiner Clique zu Schülerzeiten war es eine stehende Redewendung, wenn irgendjemand irgendetwas tut, was aus irgendwelchen Gründen einem von uns nicht gefiel zu sagen: „Soll er doch, solang er mich nicht benutzt.“
Und damit bin ich nicht nur bei Drive-In Bestattungen sondern auch wieder beim Karneval. Ich persönlich find den Fasching doof (am liebsten mit noch ein paar o mehr), na und soll doch jeder so feiern wie er mag – und mich einfach in Ruhe lassen (Helau).