Ich war mit meiner Mtter meinen Vater begießen. Da ist uns was seltsamstes aufgefallen. Ein gutes Stück weiter war ein trupp von arbeitern damit Beschäftigt viele Gräber auf zu graben.
Wir haben erst gedacht Die würden die Gräber oder grabsteine schön machen. Aber dann wurden so sichtbelenden Auf gestellt und man konnte nichts mehr Sehen.
Später kam dann ein friedhifs Traktor und mit so an die 4 kleine anhängern dran. Noch später kam der dann mit lauter kleinen Minisärgen aus apfelsinenkisten Holz über den Friedhof gefahren.
An einem ganz anderen Teil des Frie gabe es dann wieder ein ab gesperrtes Teil wo man nicht gucken durfte.
Was war das los?
Hier hat offenbar eine Umbettung in größerem Stil stattgefunden. Die von Euch beobachteten kleinen Särge aus etwas roherem Holz sind so genannte Gebeinekisten, die man dann verwendet, wenn es darum geht die wenigen übrig gebliebenen sterblichen Überreste aus einem Erdgrab zu sammeln und zu transportieren. Hierfür wird in aller Regel kein teurer Sarg mehr verwendet. (Was etwas anders aussieht, wenn eine solche Umbettung im Lichte der Öffentlichkeit und publikumswirksam stattfindet, beispielsweise wenn es sich um eine historische Berühmtheit handelt.)
Warum jetzt hier ein ganzer Zug von Verstorbenen umgebettet wurde, kann viele Gründe haben.
Denkbar wäre z.B. daß dieses Gräberfeld mit nicht verlängerbaren Einzelgräbern demnächst abläuft und dann neu belegt wird. In solchen Fällen bieten die Friedhofsbetreiber manchmal den Angehörigen an, die Grabstelle an anderer Stelle als „Kaufgrab“ weiter zu führen.
Es kann auch sein, daß an dieser Stelle irgendetwas dazu geeignet ist, die Totenruhe nachhaltig zu stören, etwa dauernde Probleme mit Grundwasser, eine nicht bedachte Hanglage der Gräber oder sonst etwas in dieser Art, was es unzumutbar macht, die Gräber dort fortzuführen.
Möglicherweise handelte es sich aber auch um Ehren-, Soldaten- oder Gedenkgräber, die pauschal an einen neuen und evtl. repräsentativeren Platz verlegt wurden.
Man sieht: Möglichkeiten gibt es da viele.
Wie ich schon oft schrieb, werden solche Umbettungen und Graböffnungen nur in sehr seltenen Fällen genehmigt; der Grund muß also schon ein triftiger sein.
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Ein Grund könnte sein, dass dieser Teil des Friedhofes entwidmet wird, weil er eben, wie Tom es schon geschrieben hat, für Bestattungen ungeeignet ist, oder weil dort ne Straße gebaut werden soll.
Hier würde man dann z.B. so eine Massenumbettung veranlassen.
Es kann auch sein, dass es sich um Verstorbene mit ewigem Ruherecht handelt, was teilweise aus der Religion heraus kommt (z.B. Muslime) oder z.B. Kriegsgräber, denn auch diese Verstorbenen haben ewiges Ruherecht.
> Vertorbene mit ewigem Ruherecht, z.B. Muslime udn Juden
Gibt es das hierzulande überhaupt noch? Ich dachte für die gibt es keine Ausnahmen.
lks
Auf entsprechenden Friedhöfen gibts das schon noch. Diese auf ewig belegbaren Friedhöfe befinden sich nur nicht mehr in jeder Stadt und werden von der jeweiligen religionsgemeinschaft betrieben.
Juden und Muslime leben ja in gar nicht so geringer Zahl in Deutschland, da wird es sicher auch Neuanlagen solchen Friedhöfe geben. Die alten jüdischen Friedhöfe werden heute nur noch selten weiter genutzt, da viele ja auch schon gut belegt sind.
Nachtrag: Das Problem insbesondere mit muslimischen Bestattungen war glaube ich die Tradition, dass die Leiche üblicherweise ohne Sarg bestattet wird. Die „auf ewig“ angelegten Grabstätten weniger – Platz ist ja genug da.
Da hab ich im Sarglager des Friedhofs in Basel was Interessantes gesehen: die Särge für Menschen muslimischen und jüdischen Glaubens haben an einer Stelle ein Loch. Das reicht offenbar, damit die Verbindung zur Erde hergestellt ist und der Sargzwang eingehalten werden kann.
Kommt sowas eigentlich häufig vor? Solche Umbettungen?
Also so ein Grab in Hanglage fände ich schon schön. Mit Blick auf die Landschaft.
Da käme ich Dich auch begießen. Welche Sorte darf es denn sein?
Strassenbau wäre also ein hinreichender Grund, die Totenruhe stören zu dürfen?
Autos und Straßen sind in D immer ein Grund andere zu stören, die Lebenden und die Toten. Mit einer Ausnahme natürlich: Die Straße wird wirklich dringend gebraucht. (-;)
Ernsthaft gesprochen, kann das durchaus der Fall sein. Das ist nicht zwingend immer so. Wenn sich aber in einem Planfeststellungsverfahren keine andere vertretbare Möglichkeit ergibt, als die Straße genau über den Friedhof zu führen, dann kann ich mir das vorstellen. Jeder Planer wird sowas nur als letzte Möglichkeit vorschlagen. Sinngemäß gilt das auch für Bahntrassen, denke ich, nur sind da die Ausweichmöglichkeiten in der Regel noch begrenzter.
…im Stuttgart fährt die U-Stadtbahn direkt unter dem Hauptfriedhof durch – schon ein bisschen gruseliges Gefühl, wenn man während der Querung in der Bahn nach oben blickt…
So lange die U-Bahn nicht so schlampig gebaut ist wie die in Köln…
uhhh, das wäre böse geworden, wenn der halbe Friedhof in den bergmännisch aufgefahrenen Röhren verschwunden wäre… Da hätte Stuttgart ein Problem gehabt – Tja, Ihr Grab – ähhhhmmmm ;-))
Ihr Grab wurde gerade beerdigt.