Geschichten

Ein Wochenende in Franken -1-

orgel

Am späten Vormittag am Freitag, so gegen 11 Uhr sind die Allerliebste und ich hier losgefahren. Unterwegs haben wir an einem geheimen Ort noch Jochen und Jana mitgenommen, die mein Angebot, eine Fahrgemeinschaft (meinten Sie „Pfarrgemeinde“?) zu bilden, wahrgenommen hatten.

Dann stauten wir uns für die an sich läppischen 265 km bis fast 16 Uhr auf der Autobahn herum, was uns aber gar nicht langweilig wurde, denn wir hatten viel zu erzählen und herumzublödeln.

Für etwas Abwechslung sorgte dann Frau Hofmann an der Raststätte Frankenhöhe, die wohl unbedingt ins Guiness-Buch der Rekorde wollte und zwar in der Disziplin „Wie mache ich die längste Warteschlange der Welt“.

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Dazu muß man wissen, daß an dieser Raststätte, für das Personal völlig unerwartet, ausgerechnet in der Mittagszeit, wo ja eventuell die eine oder andere Bedienung Pause macht, sogar ganz viele Gäste kommen.
Es muß in der Natur der fränkischen Frauen liegen, daß man dann nicht etwas „Gas gibt“, sondern in eine Art Schockstarre mit absolut eingeschränkter Motorik verfällt.
Da liegen also nun die ganzen angebotenen Speisen fix und fertig in ihren Warmhaltekübeln und man müsste jetzt für jeden Gast nur ein bißchen Essen auf den Teller tun und schon wäre dieser glücklich und weg.
Aber das ginge eben schnell und zügig und genau das will man ja vermeiden. Merke: Eilige Gäste stolpern schneller mal und könnten sich verletzten. Man setzt also auf Entschleunigung (huch, ich habe endlich dieses Modewort auch mal unterbringen können.).
Das macht Frau Hofmann mit einem ganz genialen Trick. Sie bedient immer nur einen einzigen Kunden.
Statt jetzt drei oder vier Leute zu fragen, was sie gerne hätten und dann entsprechend viele Portionen Pommes in die Friteuse zu kloppen, macht man exakt immer nur eine Portion Fritten, was ja immer ein paar Minütchen dauert. Das staut gut, das zwingt die Leute in Wartehaltung, ganz so, wie der Franke es offenbar liebt.

Doch diese Methode alleine würde ja eine absehbare Wartezeit ergeben und wie wir wissen, macht Ungewissheit sehr viel aus, wenn es darum geht, Leute von außerhalb wahnsinnig zu machen.
Deshalb wendet sich Frau Hofmann zwischendurch immer wieder anderen Kunden zu, die an einer danebenliegenden anderen Station Essen fassen dürfen.
Dort steht die absolute Neuheit auf dem Bereich der Massenschnellverpflegung, eine Barilla-Quick-Nudel-Bar (oder so). Da werden vorgekochte Nudeln mit einer Art Friteusenkorb nur kurz in siedendes Wasser getaucht und gleichzeitig in einem Pfännchen eine Portion Nudelsauce zubereitet. Das geht fix, das geht schnell und man bekommt dann eine schöne Portion Pasta für bis zu knapp 8 Euro…
Nun dauert das Einfüllen der Nudeln, das Sieden und das Soßenwärmen eine gewisse Zeit, man kocht ja dort nicht mit Plutonium.
So ergibt sich eine von uns beobachtete durchschnittliche Zubereitungsgeschwindigkeit von 1 Portion Nudeln in 4 Minuten.
Natürlich macht Frau Hofmann auch die immer einzeln, egal, wieviele Leute vor ihr stehen und alle Spaghetti Bolonäääs wollen.
Da kann man sich als weiter hinten in der Schlange stehender Gast schnell ausrechnen, daß man bei 15 vor einem wartenden Gästen in etwa 98 Minuten auch was auf dem Teller haben wird. (Schwankungen ergeben sich dadurch, daß Sülze mit Bratkartoffeln schneller geht, dafür aber das Putensteak mit Pommes immer extrem lange dauert.)

Naja, wir haben das mit Humor genommen und wir vier waren dann am Ende doch einhellig der Meinung, daß es zwar lange gedauert hat, bis wir was auf dem Teller hatten, daß es dafür dann aber auch wirklich Scheiße geschmeckt hat.

Demnächst mehr über Franken hier in diesem Theater.

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