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Empfehlung vom Undertaker

Du empfiehlst in Deinem Weblog immer den Billigbestatter Hartmut Woite aus Berlin. Ich finde das nicht gut, da mir der Mann nicht sympathisch ist und ich von seinen Methoden nichts halte. Kannst Du das bitte unterlassen?

Ich kann nichts unterlassen, was ich nie getan habe.

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Ich habe hier im Weblog zu keiner Zeit irgendeinen Bestatter empfohlen. In Köln würde ich zu Kuckelkorn gehen, in Lübeck zu Dabringhaus, im Ruhrgebiet zu Dorndorf/Essen, im nördlichen BW zu Hiebeler/Heidelberg.

Hartmut Woite ist den Lesern einzig durch meinen Hinweis auf die TV-Sendung „Ende gut, alles gut“ in VOX (nächster Sendetermin: heute gegen Mitternacht) bekannt. Er ist überdies ein sehr rühriger Geschäftsmann, der schon in vielen Berichterstattungen für seine Billigbestattungen geworben hat.

Solche Leute muß es in der Branche auch geben. Sei es weil sie eine Lücke ausfüllen, sei es, um sich von ihnen abgrenzen zu können.

In Zeiten, da sich die Menschen Gedanken darüber machen, ob das Stück Butter, das sie zum Frühstück auf den Tisch stellen, auch wirklich aus der Region stammt und ob das Brathähnchen eine gute CO2-Bilanz aufweist, ist es für mich unverständlich, daß Bestatter Tote über Hunderte von Kilometern in ausländische Krematorien fahren, um sie dort günstig einäschern zu lassen. Den Preisen in den örtlichen Krematorien kommt das nicht gerade zugute. Man muß sich vor Augen halten, daß die Betriebskosten der örtlichen Friedhofseinrichtungen schlicht und ergreifend durch die Anzahl der Bestattungen geteilt werden und sich daraus die Gebühren ergeben. Werden noch mehr Tote ins Weltall geschossen oder in Timbuktu eingeäschert, so fehlen den örtlichen Angeboten irgendwann die Abnehmer und die Gebühren steigen weiter.
Früher oder später werden auch die ausländischen Anbieter Blut lecken und ihre Preise anziehen. Jetzt schon muß Woite noch weiter nach Osten, um noch günstigere Särge bauen zu lassen, weil die Polen und Tschechen auch schon draufgeschlagen haben.
Es wird der Tag kommen, an dem der Preis dort dem hiesigen vergleichbar ist und dann werden alle fluchen, daß es hier nichts mehr gibt.

Das ist wie mit dem örtlichen Einzelhandel. Wer in jungen Jahren immer ‚auf der grünen Wiese‘ einkaufen geht/fährt, der braucht im Alter gar nicht mehr nach leicht zu erreichenden örtlichen Einzelhändlern suchen, die wird es dann nicht mehr geben.

Sehr bedenklich stimmt mich auch die Entwicklung, die das Bestattungswesen durch manche „Kette“ nimmt. Man versucht so viele Bestattungen wie irgend möglich abzuwickeln. Da werden Bestattungsvorsorgen an Lebensversicherungen gekoppelt, Altersheime nehmen nur noch Bewohner auf, die dort einen Vorsorgevertrag abschließen und die Kooperationen mit allerlei Pflegediensten werden schon fast obligatorisch.

Lastwagenweise wird in Tschechien eingeäschert, Särge zu Hunderten aus Osteuropa importiert und die Wäsche günstig (von Kinderhand?) in Asien zusammengenäht.

Wenn sich diese Unart ausbreitet, und das alles vor dem ‚Geiz ist g***‘-Hintergrund, dann brauchen wir uns nicht zu wundern, wenn diese Konzerne irgendwann einmal die Preise diktieren.

Herr Woite ist in diesem Zusammenhang nur eine ganz kleine Leuchte. Die wahren Lampen blinken ganz woanders und die werden uns noch ganz schön blenden.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#empfehlung #undertaker

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