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Erstes Bild und erste Eindrücke von „Finale 2011“

Nur mal eben so zwischendurch ein erstes Bild vom gestrigen Abend:

Foto © Achim Wirths, Journalist

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Der Abend war ein voller Erfolg, etwa 120 Personen hatten den Saal „Friedrichshof“ in Edingen-Neckarhausen (Nähe Heidelberg) gefüllt, die Veranstaltung war ausverkauft und etwa 15-20 Leute, die noch Karten an der Abendkasse kaufen wollten, mußten leider abgewiesen werden.

Die mittags kurzzeitig erschwerenden Kommunikationsschwierigkeiten zwischen dialektsprechender Saalmannschaft und den hochdeutsche Akteuren setzten sich zu Anfang der Veranstaltung fort, weshalb zum richtigen Zeitpunkt das falsche Saallicht noch brannte und dann der zweite Flügel der Saaltür nicht zügig geöffnet werden konnte. Dadurch entstand eine unnötige Pause zwischen der ersten Ansage durch den Veranstalter und dem Beginn der Veranstaltung.

Deiner von Damals begann mit dem „Appell“, dann zog die Band mit einem Sarg in den Saal und es entspannte sich der spannende Bogen aus Literatur, Musik und Gesang.
Gut zwei Stunden lang verstanden die Band „Sushi on Valentine“ und die Hauptakteuere „Deiner von Damals“ und „Hennie Bergmann“ (wie der Bühnenname der Künstlerin lautet, den ich immer unterschlagen habe), die Zuschauer zu fesseln.
Bei manchen Texten wie „Es ist kalt“ war Totenstille im Saal, man hätte eine Stecknadel fallen hören können.
Andere Geschichten, wie zum Beispiel die vom „Schneewittchen“ strapazierte stellenweise eher die Lachmuskeln.
Das Publikum hatte vorher keine Ahnung, was da oben auf der Bühne passieren würde und so ist es durchaus normal, daß man davon ausgehen kann, daß vielleicht 10% der Anwesenden mit der dargebotenen Kunst überhaupt nichts anfangen konnten.
Aber der überwiegende Rest der Leute ließ sich auf die musikalische Reise durch Abschied, Tod und Trauer ein und war hinterher mehr als begeistert.
Eine Spaßbirne, ein paar Tische hinter mir, hatte einen Clown gefrühstückt, und meinte, er müsse das Bühnengeschehen immer mal wieder mit laut in den Raum geworfenen Bemerkungen kommentieren.
Die von ihm erhofften Lacher blieben jedoch aus und die Leute schauten eher peinlich berührt in seine Richtung.

Die zeitweilig eingesetzte Nebelmaschine machte zwar einen tollen Effekt, gefiel aber vor allem dem Publikum in der ersten Reihe nicht. Gott sei Dank wurde das Teil dann nach kurzer Zeit abgeschaltet, weil man auch auf der Bühne registrierte, daß der Apparat eher Unbehagen als eine unheimliche Stimmung verursachte.
Als das Monster dann, obwohl es abgeschaltet war, noch einmal einen letzten Röchler machte und ein kleines Dampffähnchen in Richtung Publikum paffte, bekam es eine „technische Spezialbehandlung“ und wurde von den Protagonisten durch einen komplizierten technischen Eingriff, den man in der Branche auch „das Treten vor den Kasten“ nennt, endgültig ruhig gestellt.

Akustik, Technik, Beleuchtung, alles war bestens, die Band war gut vorbereitet und hat eine professionelle Show abgeliefert. Hennie Bergmann und Deiner von Damals zogen alle Register ihrer Kunst und verstanden es, das Publikum immerhin über stolze zweieinhalb Stunden in ihren Bann zu ziehen.
Mir war es, angesichts der Länge des Programms und der anfänglichen Verzögerung, schon fast ein wenig bang, das könne den Leuten negativ aufstoßen, doch nachher sagte mir jemand: „Da ham’wer für unser Geld wenigstens was bekommen.“

Aber man kann in einem solchen Programm keine Pause machen; das geht einfach nicht.
Man versetzt die Leute über eine gute Stunde in eine ganz besondere emotionale Stimmung und dann ruft man „Zigarettenpause“? Wie soll man danach den Saal wieder ruhig kriegen und erneut in diese Stimmung versetzen?

Am Ende war der Applaus riesengroß, das Publikum angetan bis begeistert und der Veranstalter hätte beinahe nochmal zweieinhalb Stunden Dankesworte artikuliert, konnte sich dann aber in einem Anflug von Erkenntnis doch noch beherrschen und zügeln.

Eine Stunde lang habe ich dann noch Bücher unterschrieben und Leute begrüßt bzw. verabschiedet.
Etwa zwei Dutzend sind noch geblieben und wir haben viel Gelegenheit gehabt, miteinander zu reden. Es waren aber zu viele, die mich alle mal eben was fragen oder kennenlernen wollten, als daß ich mit jedem hätte so ausgiebig sprechen können, wie ich es gerne gewollt hätte.

Die Resonanz der Leute, mit denen ich gesprochen habe, ging von „grandios“ bis „einmalig und einzigartig“. Einhellig hieß es, daß man so etwas weder jemals zuvor gesehen hat, noch damit gerechnet hätte, so etwas zu erleben. Plakat, Presse und Vorankündigung geben ja bewußt nicht viel an Informationen preis, sodaß der Zuschauer sich einfach auf diesen musikalischen Literaturabend einlassen muss.

Irgendwann gegen Mitternacht endete dann auch die „After Finale Party“ und wir zogen ein Haus weiter zum tätowierten Zopfmann und in zwölfköpfiger Runde nahmen die „Macher“ noch einen oder zwei bis drei Absacker. Abgefüllt war keiner und das war auch schön so, aber am Ende war es, mit den ganz Hartnäckigen dann doch drei Uhr geworden und der Zopfmann machte bald zu.
Bei uns wurde dann noch bis um kurz vor fünf getagt und dann war Finale 2011/I Geschichte.

Fazit: Nachdem wir uns jetzt mit den diversen Unzulänglichkeiten arrangiert hatten, haben wir ja genügend Erfahrung, wie man das Projekt noch reibungsloser auf die Beine stellen kann und so wird es im Sommer eine Wiederholung geben, das steht jetzt schon fest.

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