Fundstücke

Fehlerhafte Leichenschauen

Seit Jahren prangere ich die teilweise unprofessionelle Handhabung bei den Leichenschauen an.
Nochmal: Jeder Augenarzt kann die Leichenschau durchführen, wie auch Ärzte, die nie Kontakt zu Patienten haben und nur im Labor arbeiten.
Sicher, den Tod eines Menschen kann jeder Arzt feststellen, aber darum geht es nicht. Es geht vielmehr darum, durch die Leichenschau festzustellen, was todesursächlich war.
Der Leichenschauer hat eine Kausalkette herzustellen, die letztlich den Grund für den Tod angibt.
Zu viele Leichenschauscheine geben aber einfach nur multiples Organversagen oder Herz-/Kreislaufstillstand als Todesursache an.


Der Leichenschauer soll keine kriminaltechnischen Untersuchungen anstellen. Er soll nur vorab feststellen, ob der Verstorbene eines natürlichen Todes gestorben ist. Ist das der Fall, weil der Arzt 1 und 1 richtig zusammenzählen kann, dann ist alles in bester Ordnung. Kann er aber 1 und 1 nicht richtig zusammenbringen, muß er nur das Kreuzchen bei „Todesursache ungeklärt“ oder „nicht natürliche Todesursache“ machen. Den Rest übernehmen dann die Spezialisten.

An solchen mangelt es. Deshalb kann derzeit nicht überall jeder Verstorbene von einem hierfür ausgebildeten Mediziner untersucht werden.
Bremen geht auch hier wieder einmal voran: In Bremen wird seit August jeder Gestorbene von einem ausgebildeten Leichenarzt begutachtet.

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Auch Frankfurt will nun mehr Licht ins Dunkel bringen. Wie das vonstatten gehen soll, steht in einem lesenswerten Artikel bei den Kollegen von Spiegel Online:

Fehlerhafte Todesbescheinigungen, unentdeckte Tötungsdelikte – die Qualität der Leichenschau in Deutschland ist oft schlecht. Die Stadt Frankfurt am Main will den Vorgang nun professionalisieren.

http://www.spiegel.de/panorama/justiz/frankfurt-regelt-leichenschau-neu-rechtsmediziner-statt-hausaerzte-a-1187604.html

gefunden von Julia

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