Frag doch den Undertaker

Frage zur Trauerbewältigung

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Hallo Tom, das ist eine Frage die ich auch gerne an den Gesamten Block stelle. Du musst auch meine Geschichte nicht verstellen ich steh dazu, aber muss weiter ausholen.
Ich war immer Papis Liebling doch leider hatte er sehr selten Zeit für mich (Arbeit und Ehrenamt) Als ich fast 12 war wurde mein Vater wegen einer Speiseröhrenverengung Operiert. Soweit gings ihm gut ich war ihn auch besuchen. Dann fuhr ich auf Klassenfahrt und als ich wiederkam erfuhr ich das er von heute auf morgen völlig überraschend verstorben sei. Das erste mal das ich mit dem Tod in Berührung kam…

… (von meiner Omi abgesehen aber da war ich erst vier).Meine Mutter fragte mich damals ob ich mit zur Beerdigung möchte. Ich finde auch heute noch das sie es richtig machte und bin ihr dankbar dafür das sie mich nicht gezwungen hat mit zu kommen. Nur leider konnte ich die Tragweite meiner Entscheidung nicht beurteilen. Ich entschied mich dagegen. Der Friedhof war für mich ein Ort des Grauens und ich sträubte mich mit Händen und Füßen dagegen den zu betreten. Noch schlimmer wurde es gut 5 oder 6 Jahre später in einem sehr Heißen Sommer als meine Brüder mich zwangen zum Gießen zu gehen um es meiner Führerscheinlosen Mutter leichter zu machen, mein Freund hatte schließlich ein Auto und man konnte auch von ihm daheim gut und gerne Laufen. Ich hasste den Friedhof. Dann kam der 10 Todestag und ich arbeitete in München wo wir 10 Jahre zuvor gemeinsam unseren letzten Urlaub verbrachten da fing es langsam an in mir zu bröckeln. Ich suchte verzweifelt nach Hilfe. Irgendwann stellte ich fest da ich mich wohler fühlte Abends im Dunkeln auf den Friedhof zu gehen. Kompromiss zwischen meiner Mutter und mir war das ich (verbotener weise) Meinen Hund mit nahm. Natürlich an der Leine. Von da an begann ich nach Möglichkeiten zu suchen endlich Abschied zu nehmen. Und mir gehen langsam die Ideen aus. Ich habe versucht mit ihm zu sprechen, einen Brief zu schreiben … Gedichte ich hab ihm sogar eine eigene Homepage gebastelt. Ich schaffe es nicht. Ich klammerte mich also an das Grab. Nun bin ich 31 die 20 Jahre sind im September rum und ab da kann es jeden Moment passieren das das Grab eingeebnet wird. Hast du nicht noch einen Vorschlag was ich vielleicht noch probieren könnte oder haben andere eine Idee was ihnen geholfen hat? Nach dem ein paar Hirnlose den Friedhof geschändet haben wird Nachts abgeschlossen und ich bin wieder gezwungen tagsüber zum Grab zu gehen. Solange noch eins da ist, aber langsam muss ich wohl Nägel mit Köpfen machen meine viel zu spät erkannte Zufluchtsstelle wird es nicht mehr lange geben und was bleibt dann? Ganze Liebe Grüße und auch ein Danke an schon einige Lustige und rührende aber immer Unterhaltsamme Stunden im Blog und mit deinen Büchern

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(im Blog sogenannt) Felis

P.S. Im übrigen habe ich vor dem Tod keine Angst mehr. Nach einigen Jahren Arbeit im Pflegeheim und Krankentransport habe ich den Tod als Freund kennen lernen dürfen (nur bei Jungen Menschen bin ich noch immer oder oft Fassungslos) und ich finde Ein Friedhof bei Nacht ist der Friedlichste Ort den ich kenne, wenn es doch nur die Deppen nicht gäbe die keine Achtung vor den Lebenden und noch weniger vor den Toten haben …

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(©si)