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Fröhlich blinkt das Lämpchen

Wenn’s Lämpchen blinkt ist man verloren.
Am Freitag begann die Power-Lampe am DSL-Router fröhlich zu blinken. Ist ja eigentlich schön, daß sich auch dieses Lämpchen an der allgemeinen guten Laune beteiligt, jedoch verging mir diese gute Laune relativ schnell, als sich herausstellte, daß nicht nur keine Verbindung mehr zum Internet besteht, sondern auch die Telefone heftig gestört waren.

Es knackte und knisterte so laut in den Apparaten, daß an vernünftige Gespräche nicht zu denken war. Nach wenigen Minuten, manchmal nur Sekunden, brachen die Gespräche dann ab.

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Was macht man in so einem Fall? Man ruft bei der Post an. Aber halt! Die Post gibt’s ja so nicht mehr, also mußten wir bei der Telekom anrufen. Da muß man sich erst eine Reklame vom Tonband anhören, die wortreich das neue Internet-Home-Video-Fernsehen anpreist, dann will eine Automatenstimme wissen, was mein Begehr ist, versteht mich nicht, will nochmals wissen, was ich möchte und dann fällt mir ein, daß der Zopfmann vom c’t-Magazin im Fernsehen mal gesagt hat, es könne helfen, wenn man singt.
Singt man nämlich ein fröhliches Liedchen, können die siliziumstarren Synapsen der automatischen Telekom-Frau mit unseren Aussagen nichts anfangen und man wird ruck-zuck, ohne Umwege durchgestellt.
Und siehe da: Das funktioniert. Frau Büser schaute, um mein Seelenheil und meinen Verstand besorgt, mal kurz in mein Büro, als ich „Ein Männlein steht im Walde“ in den Hörer sang, aber was die von mir dachte, war mir ziemlich egal, waren doch meine Bemühungen durch ein Rufzeichen und eine sächsische Stimme im Hörer von Erfolg gekrönt.

Die Dame von der Telekom war auch sehr freundlich, verband mich mit einem Techniker und der wiederum versprach, mir zu helfen, das könne aber etwas dauern, so irgendwas zwischen zwei Stunden und zwei Tagen, je nachdem…

Das war wie gesagt am Freitag.

Glücklicherweise war Frau Büser das Knacken und Knistern leid und hatte die Firmenleitungen aufs Handy umgeleitet, da lief nämlich alles störungsfrei.
Und das war eine so geniale Maßnahme, die ihre Genialität vor allem in dem Moment ausspielen konnte, als das Telefon komplett ausfiel.

Mit anderen Worten: Von Freitag Abend bis Dienstag Morgen waren wir hier ohne jede Anbindung an Telefon und Internet.
Solche Störungen hatten wir schon häufiger, nach einem Anruf bei der Störungsstelle war aber immer wieder alles in Ordnung. Dieses Mal aber nicht. Am Freitag versprach man uns, sich schnellstens zu kümmern, es passierte aber nichts.
Zwischendurch hatte ich aber immer mal wieder probiert und offenbar hatte die DSL-Anbindung ab und zu „lichte Momente“, ab und zu ging da was.

Samstag das gleiche Bild: Ab und zu kam ich ins Internet, Telefonieren ging manchmal. Wenigstens waren die Firmennummern aufs Handy umgeleitet, sodaß da nichts verlorenging. Für ein Bestattungshaus wäre das eine Katastrophe gewesen.

Samstag tat sich nichts mehr. Vorsichtshalber habe ich auch noch bei der Firma AOL angerufen, die jetzt zu ALice-Hansenet mutiert ist, weil wir, aus irgendwelchen -heute nicht mehr nachvollziehbaren- Gründen, den Internetanschluß bei denen haben.
Auch die versprachen schnelle Abhilfe, auch wenn es sehr lästig ist, daß die AOL/Alice-Leute immer wieder eine Haufen Fragen zu irgendwelchen Fehlermeldungen und Betriebssystemen stellen und so tun, als hätten sie es mit dem größten Dummbeutel der Welt zu tun. (Sind Sie sicher, daß der Router auch eingestöpselt ist?) Ich weiß ja, wie schwer es die Leute bei solchen Hotlines haben, aber ich gebe mich sicherlich auch als jemand zu erkennen, der Bescheid weiß, bekomme aber zur Antwort, man könne das nicht ändern, man müsse diesen ganzen Quatsch immer fragen.

Sonntag tat sich auch nichts, die Lampe blinkte weiter fröhlich vor sich hin.

Am Montag kam Schwung in die Sache, ein Telecom-Techniker kündigte sich an, kam vorbei und werkelte über zwei Stunden lang bei uns herum. Alle Leitungen wurden mehrfach durchgemessen, der Splitter und das Modem getauscht, wir wechselten den Router aus, Ergebnis: alles in Ordnung.

Bloß das Lämpchen am (neuen) Router war das anderer Meinung. Immerhin: Nach der ganzen Schrauberei, auch im Keller an der Hauptverteilerdose, gingen die Telefone wieder.

Heute Morgen habe ich nochmals mit AOL telefoniert, die noch nie was von uns gehört hatten und ganz erstaunt waren, daß wir uns erst jetzt melden. (Haben sie auch den Router eingestöpselt? Welche Fehlermeldung bekommen Sie denn?)

Um 8.10 Uhr rief dann jemand von T-Com an: „Jetzt müßte es wieder gehen.“

Ja, tut es auch.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#blinkt #fröhlich #lämpchen

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