Allgemein

Für die paar Leute

Friedhöfe wichtige Grünanlagen

Warum treibt man eigentlich für die paar dutzend Leute die auf den Friedhof rennen, so einen Aufwand? Sind doch eh nur alte Leute. Wenn man bedenkt was man auf den Flächen alles bauen könnte. Warum liegen die immer so zentral?

Die Friedhofskultur ist -bei allem Traditionsbewußtsein- einem stetigen Wandel unterworfen. Früher waren die Friedhöfe oft sehr zentral rund um die Kirchen als sogenannte Kirchhöfe angelegt. Personen des Klerus und hochgestellte weltliche Personen wurden oft sogar in den Kirchen bestattet.

Erst im Verlaufe der Zeit insbesondere im Zusammenhang mit dem Wachsen der Städte wurden die Friedhöfe an den Rand der bebauten Gebiete nach außerhalb verlegt. Das weitere Wachsen der Städte brachte es nun mit sich, daß die Städte über ehemaligen Gemeindegrenzen hinauswuchsen und die Friedhöfe somit wieder in den bebauten Kern „wanderten“.

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Friedhöfe sind in den Grünflächenplänen der Städte, wie Kleingärten und Parks wichtige Grünanlagen, die zur Erholung der Menschen und zum positiven Stadtklima beitragen.

Auf Friedhöfen möchten die Menschen, abseits vom Betrieb der Großstadt und losgelöst von der Geschäftigkeit des Alltags, mit ihren Gedanken alleine sein und Ruhe, Erinnerung und Besinnung finden. In einer mittleren Großstadt sind oft zwischen 20 und 60 Hektar für Friedhöfe angelegt.

Nicht nur den Angehörigen der dort bestatteten Verstorbenen bieten die Friedhöfe eine Anlaufstelle zur Trauerbewältigung und für das Erinnern an die verstorbenen Verwandten und Bekannten, sondern auch Erholungssuchende finden hier in der Regel hervorragend gepflegte parkähnliche Anlagen mit oft sehr altem Baumbestand.

Das Lesen der Grabsteine und die Betrachtung vor allem alter Grabmale kann darüberhinaus einen wichtigen Einblick in die Stadtgeschichte geben. Auch die auf vielen Friedhöfen angelegten Gedenkstätten, Kriegerdenkmale und Sonderfelder erinnern an wichtige Marksteine unserer Geschichte.

Bleiben wir bei unserer mittleren Großstadt, so stellen wir anhand von Zählungen -die alle paar Jahre mal durchgeführt werden- fest, daß täglich etwa 2% der Bevölkerung die Friedhöfe aufsuchen, an den Wochenenden sind es sogar doppelt so viele und an den Totengedenktagen bis zu 12%
Man kann also keineswegs sagen, daß nur verschwindend wenige Leute die Friedhöfe besuchen. Bei einer Stadt von sagen wir mal 300.000 Einwohnern, sind das täglich also 6.000 Menschen, an den Wochenenden 12.000 und an den Gedenktagen bis zu 36.000 Personen.
Kaum ein anderes kulturelles Ereignis oder eine Sportveranstaltung zieht zusammengezählt so viele Besucher an.

Damit die Attraktivität der Friedhöfe erhalten bleibt und die teils immensen Kosten für den Erhalt und Betrieb der Friedhöfe gedeckt werden können, bemühen sich die Kommunen und Friedhofsverwaltungen so gut es geht, den Wünschen der Angehörigen -auch nach alternativen Bestattungsformen- gerecht zu werden.

Foto: Christina

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