Mitarbeiter/Firma

Ganz in Weiss

Seit einigen Wochen kommt immer so kurz vor Feierabend ein junger Mann zu uns ins Büro und schlawenzelt um Antonia herum.
Es ist ein ziemlich großer Mann, vielleicht drei, vier Jahre älter als Antonia, glatzköpfig und an sich auch ganz gut aussehend. Jonas heißt er mit Vornamen und sein Nachname gehört zu denen, die ich nicht gerne tragen würde, der arme Mann heißt hinten Dumm.

Dafür kann er nichts, die Dumms hießen alle immer schon Dumm und sie haben sich an diesen Namen und die damit verbundenen Anspielungen gewöhnt.
Immerhin interessiert sich Jonas Dumm ernsthaft für unsere Antonia und die ist regelrecht aufgeblüht. Ein sehr kunstfertiger Friseur hat ihr erst letztens sogar so etwas wie eine Frisur auf den Kopf gezaubert und obwohl ich ja auf Frauen stehe, die ohne Schminke auskommen, bin ich doch verwundert, was so ein paar Tiegelchen diverser Cremes und Tünche aus so einem nicht unhäßlichen Krötenfrosch machen können. Nee, ich muß eingestehen, die Liebe und die Kosmetikindustrie lassen Antonia richtig gut aussehen, so für ihre Verhältnisse…

Ich habe ja gut unken, ich habe die Jagdphase ja schon hinter mir…

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Heute Morgen verblüffte mich Antonia mit einer kurzen Stippvisite in meinem Büro, denn sie will ihren Jonas im Februar heiraten.
Jetzt war natürlich der Zeitpunkt gekommen, daß ich mich näher über Jonas erkundigen mußte und war erstaunt, daß Jonas Zahnmedizin studiert und eines Tages die Praxis seines Vaters übernehmen soll.
Besondere Gedanken hatte ich mir über Jonas nicht gemacht, hätte ihn aber eher so als Straßenbahnfahrer oder Speditionskaufmann eingeschätzt. Naja, wenn vorne mal ein Doktor dransteht, kann man hinten auch ruhig Dumm heißen.

Nee, wirklich? Sollte es tatsächlich so sein, daß Antonia ihr Glück gefunden hat? Ihre Augen leuchten und sie malt mir schon in den schönsten Farben aus, wie sie sich ihre Hochzeit vorstellt.
Es soll eine richtige Prinzessinnenhochzeit werden, mit Hochzeitskutsche, weißem Kleid und allem Drum und Dran.
„Aber keine Angst, ich hör nicht auf bei Ihnen, Kinder wollen wir erst im darauffolgenden Jahr!“

Kinder? Naja, zuzutrauen wäre es meiner Krapfenvertilgerin, daß sie gleich beim ersten Schuß einen Treffer voll auf die Zwölf landet und gleich Sechslinge wirft.
Wir sollen uns jetzt also mal drauf einstellen.

„Auf was einstellen?“ frage ich und Antonia stellt einen Fuß etwas vor, wiegt sich unterhalb der nicht vorhandenen Taille in den Hüften, dreht keck ihren Popo und meint, sie müsse doch jetzt Diät machen, damit sie schön schlank sei, wenn sie im Februar ins weiße Brautkleid schlüpfe.
Ja und dann käme ja die Schwangerschaft und dann müsse sie für das Kind mitessen.

Aha.

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(©si)