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Geiz ist geil

Oma Ingrid aus Köln hat einen herben Verlust zu beklagen, ihr Mann Giselher ist im Alter von 69 Jahren verstorben.
Statt aber nun den örtlichen Bestatter, und davon gibt es in Köln gerade genug und das in allen Preisklassen, zu beauftragen, setzt sich Sohn Markus an den PC und durchforstet deutschlandweit das Internet. Er ist auf der Suche nach einem günstigen Bestatter und findet schließlich im Internet ein Unternehmen in Berlin.

Ich schreibe es nochmals: In Berlin!
Da stirbt also ein Mensch in Köln und die Angehörigen lassen ihn von einem Berliner Bestatter abholen,…

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hunderte von Kilometern nach Berlin kutschieren und dort einäschern, damit die Urne dann wieder per Post nach Köln zurückkommt. Und das soll dann auch noch das günstigste Angebot sein.
Hallo, geht’s noch?
Wo soll denn bei 1.100 Euro all-inclusive noch die Qualität herkommen, wenn man die Fahrtkosten, Personalkosten und die Einäscherung nebst Sarg und Wäsche abrechnet?

So wundert es natürlich auch nicht, daß es dann zu einer folgenschweren Panne kommt:

Schon auf dem Weg zur Beisetzung „…klingelte das Handy der Witwe. „Mein Sohn war dran, erzählte mir, dass die Urne nicht angekommen ist, dass die Beerdigung ausfallen muss!“ Ingrid H. erstarrte. Sie rief beim Bestatter an. Unfassbar: Dort sagte man ihr, dass die Urne „versehentlich nach Flensburg geschickt worden“ sei. Sie fuhren zum Friedhof, sammelten bei Regen die Kränze ein. Der Leichenschmaus wurde abbestellt.“

Das Berliner Bestattungsunternehmen Aarau Bestattungen, das im Internet mit dem Slogan: „Feuerbestattung, preiswerter geht es nicht“ seine „hochwertigen“ Leistungen anbietet, hatte die Urne mit der Asche des Verstorbenen statt nach Köln in das 460 Kilometer entfernte Wallsbüll (Kreis Flensburg) nahe der dänischen Grenze verschickt. Man hatte schlichtweg die Paketzettel vertauscht.
Inzwischen ist die richtige Urne in Köln eingetroffen und Giselher H. soll am Freitag dann endlich seine letzte Ruhe finden.

Was lernt man daraus: Gutes muß nicht teuer sein, aber billig kann teuer werden.
Ein kurzer Anruf mal eben bei ein paar Kölner Kollegen zeigt: Für 200 Euro mehr wäre das auch in Köln gegangen, ohne dieses „Versandrisiko“.
Natürlich können Fehler überall passieren, aber ob es sinnvoll ist, einen Verstorbenen durch die halbe Republik zu fahren…

Gefunden von: Torsten und mir, Quelle: express.de

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#geil #geiz

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