Jetzt lese ich in einer Traueranzeige folgenden Satz:
„Anstelle zugedachter Blumenspenden bitten wir um eine Gabe für den Grabstein für das Urnengrab.“
ist das nicht ziemlich schofelig?
Ach, das ist Ansichtssache. Natürlich ist es zunächst ureigenste Sache der Angehörigen, für den Grabstein zu sorgen. Aber es hat sich inzwischen weithin eingebürgert, daß viele Trauergäste auf Blumenschmuck verzichten und stattdessen einen Geldschein in einen Umschlag stecken. Das ist dann als Gabe für die Grabanlage gedacht, weil am Beerdigungstag normalerweise sowieso zuviele Blumen kommen.
Da ist es natürlich schön, wenn die Angehörigen dann später noch etwas Geld übrig haben, um das Grab anlegen zu lassen.
Ob das Geld nun nur für Blumen oder auch für den Grabstein genommen wird, ist doch egal.
Ein wichtiger Aspekt: Ist es eine Feuerbestattung und soll die Urne später in einem Reihengrab beigesetzt werden, so gibt es viele Städte, in denen man die Lage des Grabes erst bei der Beisetzung erfährt und nicht schon vorher bei der Trauerfeier.
Man wüßte also am Tag der Feier gar nicht wo man die Blumen hinlegen sollte.
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Ich finde es in Ordnung, wenn um eine Spende für den Grabstein gebeten wird! Eher schwierig ist es, den angehörigen unaufgefordert mit einer Beileidskarte einen Schein zukommen zu lassen.
Ich würde mir dann die Frage stellen, ob ich so arm aussehen würde, daß ich mir keine ordentliche Beerdigung leisten könnte oder ob die Absender meinen, daß mich Geld trösten könnte…
Werner
16 Jahre zuvor
Leider ist es heute nicht selbstverständlich das jede Familie über die finanziellen Mittel verfügt. Eine Bestattung kostet ja nun mal auch einiges. Daher finde ich es vollkommen OK wenn für den Grabstein gesammelt wird. Leider ist es heute so das nicht alle das Geld für eine schöne Bestattung haben.
Malki
16 Jahre zuvor
Also für mich ist das Geld in der Beleidskarte normal, bzw. ich kenne das garnicht anders. Sowohl bei meinen Eltern als auch bei meinen Großeltern und anderen Verwandten ist es es Gang und Gäbe, dass (je nachdem wie Nahe wir dem Verstorbenen standen) etwas Geld geschenkt wird.
Das wird in unserer Gegend (Niedersachsen, kleines Dorf) für den Leichenschmaus genutzt oder eben für andere Kosten. Das finde ich ok und es hat nichts mit trösten wollen oder damit das man glaubt der andere könne sich das Ganze nicht leisten zu tun…sondern als liebe Geste, denn (hier beliebige Zahl einfügen) Blumensträuße sind zwar auch lieb gemeint, passen aber nicht immer aufs Grab, halten nur kurz und sind weniger sinnvoll einzusetzen als ein Geldgeschenk.
Nine
16 Jahre zuvor
Meine Tante ist an Krebs gestorben, als ihre Kinder 3, 5 und 9 Jahre alt waren.
Es wurde um eine Spende für die Kindertagesstätte gebeten, in der die Kinder nach der Schule bzw. Kindergarten untergebracht wurden, bis mein Onkel von der Arbeit kam.
Spenden sind m.E. besser als Blumen, die nach 1 Woche verwelkt sind.
LG Nine
Klaus
16 Jahre zuvor
Selbst wenn man schon weiß, wo das Urnengrab ist, bei uns verging eine Woche zwischen Trauerfeier und der eigentlichen Urnenbeisetzung. Und ganz ehrlich, das Grab ist etwa 60×60 groß, was passt da schon drauf.
Insofern finde ich das völlig ok. Und Geldscheine in den Beileidskarten gab es bei uns auch. Ich habe mich anfangs gewundert, aber eine Freundin von mir meinte, das sei völlig normal und für die Grabpflege gedacht.
Nanny
16 Jahre zuvor
Auch bei uns in Oberhessen ist es üblich, dass man, je nachdem wie Nahe man den Hinterbliebenen steht, Geld in den Umschlag tut. Und wie Malki schon schreibt, hat das nichts damit zu tun, dass man die Leute damit trösten will oder sie für arm hält. Es kommen ja doch auf die Hinterbliebenen einige Kosten zu und dann sollte sich derjenige erstmal keine Sorgen machen müssen, woher das Geld kommt.
Panama Jack
16 Jahre zuvor
Also ich finde auch nichts dabei.
Und wie der Undertaker schon bemerkte, es sind sowieso immer zu viele Blumen da. Und bei den paar Beerdigungen, bei denen ich beteiligt war, war es auch so, daß man schon ziemlich vehement werden muss, damit wenigstens die Hälfte der Leute keinen Strauß mitbringt.
Öfter liest/hört man auch, dass statt Blumen ausdrücklich um Spenden für eine Organisation, z.B. die Krebshilfe oder ein Herzzentrum oder so gebeten wird.
Auch das finde ich nicht schlecht.
bloeder_hund
16 Jahre zuvor
wenn man dafür auf dem Stein erwähnt wird,
zb.
dier Stein wurde ermöglicht durch
Tante Erwina 100 € B-)
Onkel Eugen 50€
………
look like death warmed up
16 Jahre zuvor
Als meine Großmutter starb, war ich zunächst überrascht, wie viele Beleidskarten Geldscheine enthielten, ich kannte das vorher gar nicht. Im Nachhinein finde ich das aber ganz gut. Bei einer Hochzeit schenkt man ja auch häufig Geld, was so auch dem Brautpaar ermöglichen kann, die Feier zu finanzieren, und bei der Beerdigung handelt es sich ja auch um eine wichtige und nicht ganz billige Feier, die irgendwie finanziert werden muss.
MacKaber
16 Jahre zuvor
@8: Und auf dem Programmheft für die Trauerfeier haben auf der Rückseite die Sponsoren ihre Werbung anbringen dürfen. Vom Pizzadienst La Mamma di Nonno bis zum häuslichen Pflegedienst. Vom Wirtshaus „Vorgewärmter Krug“ bis zur Apotheke, die ja alle als Ersatz für den Verstorbenen wieder einen Ersatzkunden suchen. Die Musik ist günstig, die Musiker dürfen im Anschluß ihre neue CD verkaufen und mit Autogrammen signieren.
Panama Jack
16 Jahre zuvor
@MacKaber: Schöne Idee!
Der Trauerredner könnte auch am Ende seiner Ansprache verlesen: „Diese Beerdigung wurde Ihnen präsentiert von [i][/i].“
Kommt bestimmt vor allem bei Beisetzungen von Opfern nächtlicher Diskounfälle richtig gut …
Panama Jack
16 Jahre zuvor
da fehlt ein „hier Biermarke einsetzen“ … wahrsch. Formatierungsfehler meinerseits. Sorry.
Yeti
16 Jahre zuvor
Also ich kenn das auch als völlig normalen Brauch, allerdings wird bei uns (Sachsen- Anhalt) nie Geld von Verwandten gegeben, eher von den Freunden der Familie, Nachbarn… je nachdem, wie gut man den Verstorbenen kannte so zwischen 5 und 50€. Als ich in der Schweiz gelebt habe , habe ich oft Todesanzeigen mit der Bitte um Spenden für eine gemeinnützige Organisation gelesen. Effizient wie die Schweiz ist, gleich mit Kontodaten in der Todesanzeige.
lesehase
16 Jahre zuvor
Meiner Meinung nach ist es – unabhängig vom Anlass (Trauerfall, Hochzeit, Geburtstag, Taufe…) – völlig in Ordnung, Geld zu schenken. Besser so als die schon mehrmals erwähnten schnell verwelkenden Blumesträuße/-kränze oder völlig sinnfreie Geschenke, weil man sich nicht traut zu fragen was man schenken könnte. Statt Hochzeits- und Geburtstagstisch wäre das doch was: Ein Trauerfall-Tisch mit Grabstein, Holzkreuz, Buchstaben, Gutschein für Grabpflege bei Gärtnerei XY…
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Ich finde es in Ordnung, wenn um eine Spende für den Grabstein gebeten wird! Eher schwierig ist es, den angehörigen unaufgefordert mit einer Beileidskarte einen Schein zukommen zu lassen.
Ich würde mir dann die Frage stellen, ob ich so arm aussehen würde, daß ich mir keine ordentliche Beerdigung leisten könnte oder ob die Absender meinen, daß mich Geld trösten könnte…
Leider ist es heute nicht selbstverständlich das jede Familie über die finanziellen Mittel verfügt. Eine Bestattung kostet ja nun mal auch einiges. Daher finde ich es vollkommen OK wenn für den Grabstein gesammelt wird. Leider ist es heute so das nicht alle das Geld für eine schöne Bestattung haben.
Also für mich ist das Geld in der Beleidskarte normal, bzw. ich kenne das garnicht anders. Sowohl bei meinen Eltern als auch bei meinen Großeltern und anderen Verwandten ist es es Gang und Gäbe, dass (je nachdem wie Nahe wir dem Verstorbenen standen) etwas Geld geschenkt wird.
Das wird in unserer Gegend (Niedersachsen, kleines Dorf) für den Leichenschmaus genutzt oder eben für andere Kosten. Das finde ich ok und es hat nichts mit trösten wollen oder damit das man glaubt der andere könne sich das Ganze nicht leisten zu tun…sondern als liebe Geste, denn (hier beliebige Zahl einfügen) Blumensträuße sind zwar auch lieb gemeint, passen aber nicht immer aufs Grab, halten nur kurz und sind weniger sinnvoll einzusetzen als ein Geldgeschenk.
Meine Tante ist an Krebs gestorben, als ihre Kinder 3, 5 und 9 Jahre alt waren.
Es wurde um eine Spende für die Kindertagesstätte gebeten, in der die Kinder nach der Schule bzw. Kindergarten untergebracht wurden, bis mein Onkel von der Arbeit kam.
Spenden sind m.E. besser als Blumen, die nach 1 Woche verwelkt sind.
LG Nine
Selbst wenn man schon weiß, wo das Urnengrab ist, bei uns verging eine Woche zwischen Trauerfeier und der eigentlichen Urnenbeisetzung. Und ganz ehrlich, das Grab ist etwa 60×60 groß, was passt da schon drauf.
Insofern finde ich das völlig ok. Und Geldscheine in den Beileidskarten gab es bei uns auch. Ich habe mich anfangs gewundert, aber eine Freundin von mir meinte, das sei völlig normal und für die Grabpflege gedacht.
Auch bei uns in Oberhessen ist es üblich, dass man, je nachdem wie Nahe man den Hinterbliebenen steht, Geld in den Umschlag tut. Und wie Malki schon schreibt, hat das nichts damit zu tun, dass man die Leute damit trösten will oder sie für arm hält. Es kommen ja doch auf die Hinterbliebenen einige Kosten zu und dann sollte sich derjenige erstmal keine Sorgen machen müssen, woher das Geld kommt.
Also ich finde auch nichts dabei.
Und wie der Undertaker schon bemerkte, es sind sowieso immer zu viele Blumen da. Und bei den paar Beerdigungen, bei denen ich beteiligt war, war es auch so, daß man schon ziemlich vehement werden muss, damit wenigstens die Hälfte der Leute keinen Strauß mitbringt.
Öfter liest/hört man auch, dass statt Blumen ausdrücklich um Spenden für eine Organisation, z.B. die Krebshilfe oder ein Herzzentrum oder so gebeten wird.
Auch das finde ich nicht schlecht.
wenn man dafür auf dem Stein erwähnt wird,
zb.
dier Stein wurde ermöglicht durch
Tante Erwina 100 € B-)
Onkel Eugen 50€
………
Als meine Großmutter starb, war ich zunächst überrascht, wie viele Beleidskarten Geldscheine enthielten, ich kannte das vorher gar nicht. Im Nachhinein finde ich das aber ganz gut. Bei einer Hochzeit schenkt man ja auch häufig Geld, was so auch dem Brautpaar ermöglichen kann, die Feier zu finanzieren, und bei der Beerdigung handelt es sich ja auch um eine wichtige und nicht ganz billige Feier, die irgendwie finanziert werden muss.
@8: Und auf dem Programmheft für die Trauerfeier haben auf der Rückseite die Sponsoren ihre Werbung anbringen dürfen. Vom Pizzadienst La Mamma di Nonno bis zum häuslichen Pflegedienst. Vom Wirtshaus „Vorgewärmter Krug“ bis zur Apotheke, die ja alle als Ersatz für den Verstorbenen wieder einen Ersatzkunden suchen. Die Musik ist günstig, die Musiker dürfen im Anschluß ihre neue CD verkaufen und mit Autogrammen signieren.
@MacKaber: Schöne Idee!
Der Trauerredner könnte auch am Ende seiner Ansprache verlesen: „Diese Beerdigung wurde Ihnen präsentiert von [i][/i].“
Kommt bestimmt vor allem bei Beisetzungen von Opfern nächtlicher Diskounfälle richtig gut …
da fehlt ein „hier Biermarke einsetzen“ … wahrsch. Formatierungsfehler meinerseits. Sorry.
Also ich kenn das auch als völlig normalen Brauch, allerdings wird bei uns (Sachsen- Anhalt) nie Geld von Verwandten gegeben, eher von den Freunden der Familie, Nachbarn… je nachdem, wie gut man den Verstorbenen kannte so zwischen 5 und 50€. Als ich in der Schweiz gelebt habe , habe ich oft Todesanzeigen mit der Bitte um Spenden für eine gemeinnützige Organisation gelesen. Effizient wie die Schweiz ist, gleich mit Kontodaten in der Todesanzeige.
Meiner Meinung nach ist es – unabhängig vom Anlass (Trauerfall, Hochzeit, Geburtstag, Taufe…) – völlig in Ordnung, Geld zu schenken. Besser so als die schon mehrmals erwähnten schnell verwelkenden Blumesträuße/-kränze oder völlig sinnfreie Geschenke, weil man sich nicht traut zu fragen was man schenken könnte. Statt Hochzeits- und Geburtstagstisch wäre das doch was: Ein Trauerfall-Tisch mit Grabstein, Holzkreuz, Buchstaben, Gutschein für Grabpflege bei Gärtnerei XY…