Allgemein

Grabkosten enorm gestiegen

Wir müssen unseren Vater beerdigen. Ich war froh hier schon seit Anfang an mitzulesen, und so hatte ich etliche gute Informationen für das Gespräch mit dem „Bestatter“. Dafür Dir noch ein Danke.
Nun zur eigentlichen Frage: Anfang 2005 ist unsere Mutter beerdigt worden, und damals mussten wir das Familiengrab um zwei Jahre verlängern. Das kostete pro Jahr 110 €. Jetzt für unseren Vater will die städtische Bestattungsanstalt für die Verlängerung plötzlich insgesamt 1029 € (inkl. Verwaltungsgebühr). Die Friedhofssatzung und Gebührenordnung seien 2006 geändert worden und „Jahresbeitrag“ betrage nun 248 € p.A.
Darf so etwas gemacht werden? Wir hatten zwar mit einer Erhöhung gerechnet, müssen nun aber überlegen wo wir einsparen können, viel bleibt da nicht mehr, die Kosten für die Trauerfeier sind gelaufen.

Ja, so ist das mit kommunalen Gebührenordnungen, die werden irgendwann im Gemeinderat beraten, dann beschlossen und schließlich im Amtsblatt oder der Tageszeitung der Allgemeinheit bekanntgegeben. Man achtet nicht darauf und ist dann wie vor den Kopf geschlagen, wenn man von einer wirklich drastischen Erhöhung betroffen ist.

Ich fürchte, da kann man nichts machen, man hätte sich, als die Diskussion lief, in den örtlichen Gremien aktiv zeigen müssen und auf diesem Weg versuchen müssen, auf die Politik der Kommune Einfluß zu nehmen. Jetzt ist es zu spät. Aber das wird Euch auch als Antwort nicht helfen, ich weiß.
Mein Rat:

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Sprecht mit dem Bestatter und evtl. anderen Beteiligten und versucht den Rest jetzt so kostengünstig wie möglich zu halten. Macht eine Trauerfeier in einer Kirche oder einem Gemeindesaal, das kostet oft nichts oder weniger. Vermeidet hoheitliche Gebühren wo es geht.
Wenn Ihr konkret wissen wollt, wo man was sparen kann, schreibt mir, was Ihr im Einzelnen noch vorhabt.

Warum aber sind die Grabkosten auf vielen Friedhöfen so gestiegen?
Manche Kommunen begründen den Anstieg der Gebühren für Urnengräber vor allem damit, daß auch der Betrieb eines Friedhofs einer Mischkalkulation unterliegt. Nicht kostendeckende Teile werden von besser wirtschaftenden Teilen mitfinanziert.
Nehmen die Aktivitäten im nicht kostendeckenden Teil nun überhand, so kommt es zu einer Unterdeckung und man muß zwangsläufig die Gebühren dort erhöhen.

Jahrzehntelang hat man versucht, die in weiten Bereichen der Bevölkerung etwas verpönte Feuerbestattung durch günstige Preise für Urnengräber zu fördern. Kleine Urnengräber sparen Platz, die Beisetzungen machen weniger Aufwand usw.
Die Friedhoslogistik, Trauerhalle, Grünanlagen, Wasser, Wege, Strom usw., ist aber für alle Grabarten nutzbar. Hieran gemessen waren Urnengräber in vielen Städten jahrzehntelang zu billig. Mitfinanziert wurden sie von den viel häufiger gewählten Erdgräbern.

Vor dem Hintergrund sinkender Sterbezahlen nimmt aber die Bedeutung der Platzersparnis ab, vor allem wählen ohnehin immer mehr Menschen die Feuerbestattung und somit fällt die Begründung für die Quersubvention der Urnengräber weg. Um die allgemein gestiegenen Kosten aufzufangen müssen die Preise auf den Friedhöfen sowieso alle paar Jahre angehoben werden. Der Friedhofsbetreiber hat nun die Wahl, die Quersubventionierung vor allem der Urnenreihengräber weiterzuführen und die Wahl- und Erdgräber zu verteuern, alles mit einem gleichen Prozentsatz zu verteuern, oder aber die defizitbringenden Urnengräber überproportional teurer zu machen.

Ich weiß natürlich nicht, was in Eurem konkreten Fall die Verwaltung bewogen hat, die Preise mehr als zu verdoppeln, aber gestiegene Kosten und die anderen oben genannten Gründe oder eine Kombination davon sind der Grund.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

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(©si)