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Grabschmuck: Die Toten auf eine würdevolle Weise ehren

Gräber werden seit vielen Jahrtausenden aufwendig geschmückt. Jede Kultur hat eigene Traditionen entwickelt, ihre Menschen nach dem Tod zu ehren. Obwohl sich der Grabschmuck hierzulande im Laufe der Zeit geändert hat, bleibt die Tradition als solche weiterhin bestehen. Insbesondere an Gedenktagen werden Gräber festlich gestaltet und mit frischen Blumen verschönt. Die Möglichkeiten der Gestaltung sind praktisch endlos.

Die Geschichte des Grabschmucks

Der älteste Grabschmuck, den man bisher gefunden hat, befindet sich in Israel. Archäolegen fanden hier den ältesten Blütenschmuck der Welt, welcher vor etwa 12.700 Jahren ausgelegt wurde.

Bis heute gehört Blumenschmuck in praktisch alle Kulturen der Welt zu einem zeremoniellen Anlass. Bisher wusste man nur nicht, wie weit diese Tradition zurückgeht. Nun haben israelischen Archäologen herausgefunden, dass die Tradition mindestens 12.700 Jahre alt ist. Wie die Forscher in ihrer Studie, die im Wissenschaftsblatt Proceedings veröffentlicht wurde, schreiben, könnten solche Zeremonien das Gemeinschaftsgefühl einer Gruppe stärken.

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Die Blumen wurden in der Levante gefunden. Vor etwa 15.000 Jahren befand sich hier die sogenannte Natufien-Kultur. In der Höhle Raqefet fanden Wissenschaftler der Universität Haifa 29 Skelette. Sie befanden sich größtenteils in Einzelgräbern, vier von ihnen aber in Doppelgräbern. Letztere waren für die Forscher von großem Interesse. Sie entdeckten Abdrücke von Blumen, mit denen die Gräber einst ausgelegt waren.

Im späteren Verlauf wurde Grabschmuck immer spektakulärer und wertvoller. In seinem Buch »Heavenly Bodies: Cult Treasures and Spectacular Saints from the Catacombs« zeigt Paul Koudounaris, a.k.a. Indiana Bones, der zahlreiche Gräber heilig gesprochener Katholiken besucht hat, seine Fundstücke. Viele der Skelette wurden jahrelange mit Gold und Juwelen geschmückt, bis sie in einem Mausoleum verschlossen wurden. Der Vatikan erklärte die Menschen für heilig und schickte sie an verschiedene Kirchen in Europa, wo die Nonnen sie prachtvoll schmückten.

Heutzutage wird in der modernen Welt kaum jemand mit Juwelen und Gold beerdigt. Der heutige Grabschmuck ist dezent und würdevoll. Er soll die Hinterbliebenen an den Verstorbenen erinnern – und dazu benötigt man keinen wertvollen Schmuck, sondern lediglich einige persönliche Dinge.

Die Grablampe – der wohl älteste Grabschmuck der Welt

Gemäß der Begräbnisliturgie wurde im antiken Toten-Brauchtum das Licht als Symbol der Auferstehung gedeutet. Das Licht war ein Zeichen der Hoffnung für ein Leben nach dem Tod. Folglich ließ man ein Licht bereits in der Antike an heiligen Stätten brennen – als Zeichen des Segens und der Verehrung. Die Grablichter sollten dem Toten helfen, seinen Weg in eine andere Welt zu finden.

Auch die Ägypter nutzten bei den Pharaonen Grablampen genauso wie die Römer, deren Grablichter meist aus Stein oder Bronze gefertigt wurden. Die Lampen stellten in vielen Fällen Götter, Tiere oder Fabelwesen dar. Im Vergleich zu heute waren die Grablampen allerdings nicht geschlossen.

Im Christentum wird das Licht als Zeichen des ewigen Lebens gedeutet. Eine Grablampe stellte den Übergang der Seele eines Toten aus seiner sterblichen Hülle in ein neues Leben dar. Bis heute werden Grablampen und -lichter auf Gräbern als Gedenken angebracht. Neben traditionellen Grablaternen mit Kerzen gibt es auch eine moderne Solarvariante. Diese hat den Vorteil, dass sie sich tagsüber selbst auflädt und nachts selbstständig brennt.

Die Gestaltung der Grabstätte

Die Gestaltung der Grabstätte erfolgt heutezutage individuell. Jeder möchte das Grab getreu der Persönlichkeit und Vorlieben des Verstorbenen gestalten. Bei der Gestaltung unterscheidet man zunächst, um welche Grabform es sich handelt:

  1. Urnengrab
  2. Grabstätte

Ein Urnengrab ist klein und benötigt in der Regel nur wenig Schmuck oder eine Bepflanzung. Eine große Grabstätte wird meist mit Marmorplatten abgedeckt, sodass auch hier eine aufwendige Bepflanzung entfällt. Eine kleine Blumenschale sowie das zuvor angesprochene Grablicht sind meist ausreichend.

Dennoch wünschen sich viele Menschen, dass das Grab ihres Verstorbenen sich mit dem Grabschmuck von den anderen unterscheidet. Auf moderne-hausfrau.de gibt es viele Produkte, mit denen man ein Grab individuell gestalten kann. Angefangen von der klassischen Grablampe über ein Bouquet bis hin zum trauernden Grabengel.

Frische Blumen je nach Jahreszeit

Blumen wurden nicht nur vor Tausenden von Jahren für Beerdigungen und zum Gedenken an die Toten verwendet. Auch heute noch bleibt diese Tradition erhalten. Je nach Jahreszeit blühen unterschiedliche Blumen auf den Friedhöfen. Einige Menschen bringen regelmäßig frische Blumen an das Grab eines Verstorbenen. Gerade im Herbst und Winter sind Blumen eine gute Möglichkeit, die ohnehin bereits triste Atmosphäre eines Friedhofs aufzumuntern. Inspirationen für die Grabbepflanzung gibt es hier.

Nach der Grabgestaltung für eine regelmäßige Grabpflege sorgen

Nach der Beerdigung ist das Grab ein Blumenmeer. Die zahlreichen Blumenbouquets und Kränze verdeutlichen, dass zahlreiche Menschen an der Beerdigung teilgenommen haben. Im Laufe der Zeit verwelken die Blumenarrangements, dann wird es Zeit, sich um die Grabgestaltung zu kümmern. An dieser Stelle sollte man eventuelle Wünsche des Verstorbenen beachten. Einer Umfrage von zufolge stellen sich die Deutschen ihre Beerdigung folgendermaßen vor (Quelle: IfD Allensbach):

Beerdigungsart Anzahl in %
Erdbeerdigung 36.00
Familiengrab 29.00
Kleines Grab 22.00
Feuerbeerdigung 19.00
Rede bei Beerdigung 17.00
Grab mit Immergrün 16.00
Beerdigungsmusik selbst festlegen 14.00
Viele Blumen auf dem Grab 14.00
Grabkreuz 12.00
Steinplatte 12.00
Totenkleidung selbst aussuchen 9.00
Grab soll etwas über mich aussagen 8.00
Vereinsmitglieder bei Beerdigung 8.00
Anonymes Grab 7.00
Bestimmter Text auf Grabstein 7.00
Seebestattung 6.00
Künstlerisch gestalteter Grabstein 5.00
Eindrucksvolles Grabmal 2.00
Eigenes Foto auf Grabstein 2.00
Besonderes Grab 2.00
Nichts davon, keine Angabe 3.00
Nicht darüber nachgedacht 24.00

Bei der Grabgestaltung müssen die Angehörigen auch bedenken, dass viele Blumen eine regelmäßige Pflege benötigen. Wer dafür keine Zeit hat, wählt entweder weniger Pflanzen oder engagiert jemanden, der sich um das Grab kümmert.


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Lesezeit ca.: 7 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 19. September 2014

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4 Kommentare
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Tobias
10 Jahre zuvor

Was in den ersten Zeilen aussieht wie ein PR-Text, ist in der Regel ein PR-Text. Auch, wenn er nicht als solcher gekennzeichnet ist.

Carmen
Reply to  Tobias
10 Jahre zuvor

Tobias, ich gebe Dir da recht. Der Text weist einige Ähnlichkeiten mit diesem hier auf:

http://www.beileid.de/grabschmuck/

Richard
10 Jahre zuvor

Ich nehme die ERDBEER digung:)

3 Jahre zuvor

Historische Frage: Kann mir jemand sagen, seit wann in Mitteleuropa Gräber mit Blumen geschmückt werden? Danke.




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