Frag doch den Undertaker

Haben Bestatter eine Dokumentationspflicht?

Haben Bestatter eine Dokumentationspflicht so, wie medizinisches Pflegepersonal und Ärzte?

Angenommen es verstirbt ein Patient im KH, das PP dokumentiert das Auffinden des leblosen Patienten, der informierte Arzt führt die Todesfeststellung sowie die Leichenschau durch, anschließend wird das Bestattungsinstitut informiert. Wenn also der Bestatter den Leichnam zum Institut überführt, dokumentiert dieser dann auch den „Erhalt“ des Leichnams und so etwas wie „Leichnam um die Uhrzeit an dem Tag von KH xy übernommen, Leichenflecken sehen so aus, Totenstarre ist so und so ausgebildet…?
Wenn ja, kann man diese Dokumentation als Hinterbliebene bzw. Der Bevollmächtigte des Verstorbenen einsehen?

Nein, eine solche Dokumentationspflicht gibt es nicht.

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Bestatter können anhand ihrer Unterlagen nachvollziehen, wann ein Verstorbener geholt, und wann er wieder weggebracht wurde.
In einigen wenigen Bestattungshäusern wird genauer dokumentiert, aber das ist nicht die Regel.

Der Verstorbene verändert sich während der Zeit im Bestattungsunternehmen so, wie es alle Verstorbenen tun. Hinzu kommen die Veränderungen, die der Bestatter vertrags- und auftragsgemäß an dem Verstorbenen vornimmt. Das kann ja bis hin zur Einbalsamierung, also auch dem Austausch der Körperflüssigkeiten gehen.

Hier haben die Bestatter weitestgehend freie Hand, weil unter ihren Händen nichts geschehen kann, was etwa zu Tode der behandelten Person führen kann oder was einer Körperverletzung nahe käme. An Toten kann man nach meiner Einschätzung keine Körperverletzung vornehmen.

Ein Recht, sämtliche Unterlagen eines Unternehmens einzusehen, also auch evtl. vorhandene Dokumentationen der eigenen Arbeit bei Bestattern, hat man als Kunde nicht. Da es aber regelmäßig keine solchen Dokumentationen gibt, stellt sich diese Frage aber auch nicht wirklich.

In meinen Augen ist eine umfangreiche Dokumentation auch überflüssig. Bestatter machen mit den ihnen anvertrauten Körpern nichts Schlimmes und es würde den Angehörigen keinerlei positive Erkenntnisse bringen, wenn sie wüssten, wann der Verwesungsgeruch zugenommen hat und wann es zum Austritt von Körpersekreten gekommen ist.

Die meisten Menschen vertrauen ihre Verstorbenen genau deshalb einem Bestatter an, weil sie von alledem nichts wissen möchten.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 31. Januar 2021

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