Frag den Bestatter

Hakenkreuz auf dem Grabstein

Bei einem Besuch auf dem Friedhof wählten wir dieses Mal nicht den kurzen Weg zum Auto, sondern einen längeren an der Außenwand entlang, wo die älteren Familiengräber oft sind. Dabei haben wir uns gefragt, was aus den Grabsteinen der NS Zeit geworden ist.
Sicherlich waren damals Grabsteine in Mode, die mit Hakenkreuzen ver(un-)ziert waren? Wenn nun irgendwelche alten Familiengräber zu dieser Gattung gehörten, und vieleicht heute noch vorhanden sind (also nicht nach 20 oder sonstwievielen Jahren abgelaufen sind, sondern als „charakterbildend“ gelten und erhalten werden – nicht wegen der
Hakenkreuze natürlich), wären besagte Hakenkreuze dann noch dran? Oder wurden diese entfernt, überklebt oder sonstwie versteckt, weil sie eben verboten sind?
Nicht jeder Friedhof, insbesondere die kleineren, wird das Problem haben, aber auf den größeren hat sich diese Frage doch sicher irgendwann einmal gestellt möchte man annehmen.

Ich hoffe Du als Experte kannst mich da etwas weiterbilden 🙂

In der Tat wurden in der NS-Zeit zahlreiche Grabstätten auch mit Nazi-Symbolen versehen. Meist geschah dies weniger um seine politische Überzeugung zu proklamieren, als vielmehr um den (militärischen) Rang oder die Stellung des dort Bestatteten herauszustellen. Insbesondere die SS-Runen fanden sich oft auf Grabsteinen wieder.

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Diese Grabzeichen teilten das Schicksal aller NS-Devotionalien und wurden zum größten Teil nach dem Krieg entfernt. In Einzelfällen blieben diese Zeichen bis hin zum Hakenkreuz aber stehen und sorgen nun heute noch für Irritation.

Hier findet man einen Zeitungsartikel, der sich mit diesem Thema beschäftigt und darstellt, wie die Hamburger Friedhofsverwaltung vor dem Problem steht, daß es noch mehrere Gräber gegeben hat (noch gibt?), die Nazisymbole zeigen.

Manche Friedhofsverwaltungen lassen diese Grabsteine weiter stehen, sozusagen als Zeitzeugen und warten ab, bis der Grabvertrag abgelaufen ist. Andere sind/waren da strenger und haben bereits vor Jahrzehnten die Nutzungsberechtigten aufgefordert, die Symbole entfernen zu lassen.

Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 10. Juli 2012 | Peter Wilhelm 10. Juli 2012

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Moritante
14 Jahre zuvor

Ich selbst bin mir nicht sicher, was ich davon halten soll. Einerseits denke ich, daß diese Grabsteine tatsächlich Zeitzeugen sind und daß alleine von einem Symbol keine Gefahr ausgeht. Auch finde ich, daß es jede Familie selbst wissen muß, ob sie ihren Verstorbenen als Nazi outet, Auf der anderen Seite verstehe ich die Gefühle der Friedhofsbesucher z.B. jüdischer Abstammung oder aus Ländern, die von den Deutschen besetzt waren, daß sie dieses verhasste Symbol nicht sehen möchten. Allerdings ist das alles 70 Jahre her und langsam sollte man das alles als Geschichte betrachten und erkennen, daß wir in einer komischen aber immerhin rudimentär vorhandenen Demokratie leben und mit dem Tun der Ahnen nicht konform gehen und nicht der Gefahr ausgesetzt sind, durch das Vorhandensein irgendwelcher Symbole aus dem letzten Jahrhundert kollektiv in einen rechtsradikalen Wahn zu verfallen. Was geschah, ist schlimm, ohne Frage, aber es ist vorbei. Ich sage nicht „Deckel drauf und alles vergessen“. Aber die letzten Überlebenden der „bösen Zeit“ werden bald ausgestorben sein und wir sollten als Volk zu dem stehen, was geschehen… Weiterlesen »

undertaker112
14 Jahre zuvor

Die meisten Grabsteine, die ich aus dieser Zeit kenne – also die heute noch auf Friedhöfen stehen haben das “ Deutsche Kreuz “ und kein Hakenkreuz. Es gibt auch Grabsteine, wo der bekannte Nazi Reichsadler mit dem Kranz drauf ist und bei denen inst in der Regel die Mitte des Kranzes ausgebohrt – wo vorher das Hakenkreuz war.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

@Moritante,
den Siegern oblag immer die Geschichtsschreibung. Etwas Vergleichbares gab es nur, wenn die Schlächter nicht die Sieger blieben.

Gefährlichers Thema. Ich hoffe, es entgleist weder, noch tauchen die falschen hier auf…

Big Al
14 Jahre zuvor

Pssst, leise sein!
Sonst tappsen hier noch kahlköpfige Trolle rein.
Ganz schwieriges Thema, wie alles aus dieser Zeit.
B. A.

Anita
14 Jahre zuvor

Das Hakenkreuz gehoert nunmal zur deutschen Geschichte.
Und davon, dass man das Symbol aus den Grabsteinen kratzt, werden die Millionen Toten auch nicht wieder lebendig.
Es ist ja nicht so, als haette das jemand gerade gestern drauf geschnitzt um sein politisches Statement auszudruecken, sondern es ist ein geschichtliches Zeugnis.
Wir ueberkritzeln ja auch nicht auf allen alten Photos die Hakenkreuze.
Es ist Geschichte.
Und Geschichte wird dadurch nicht besser, indem wir sie verleugnen.
Mich erinnern diverse Dinge auch an Erlebnisse, die ich lieber nicht gehabt haette. Das gehoert aber zu meiner Vergangenheit. Ob ich will oder nicht.

Anonym
14 Jahre zuvor

Das dritte Reich war eine Prägnante Zeit in der deutschen Geschichte, ich denke die letzten verbliebenen Grabsteine der NS-Zeit mit ihrer Symbolik sollten bleiben wo sie sind.

Wer nicht aus der Vergangenheit lernt ist verdammt sie zu wiederholen, wenn jedoch versucht wird jeden Physischen Beweis dieser Vergangenheit zu vernichten geht das Risiko ein das die Geschichte zum Märchen verkommt.

Der Mensch braucht einfach etwas Greifbares, nicht Ausschwitz oder Buchenwald. Es sind zwar wichtige Symbole, aber auch Geistig kaum erfasbare, ein paar Hütten und Öfen machen das dritte Reich nicht greifbarer.

Es sind eher die kleinen Sachen, Grabsteine, Hausverzierungen, der Bunker in der Stadtmitte die das dritte Reich begreiflicher machen, die Zeigen das die NS-Zeit nicht nur ein dunkler Traum war sonder bittere Realität.

Daher halte ich es für wichtig das soetwas bestehen bleibt, als Anker der uns mit jener Zeit verbindet, nicht in Auschwitz, der Normandie oder am Westwall sondern bei sich in der Nachbarschaft.

kumi
14 Jahre zuvor

Pssst, nicht alle Skins sind auch Nazis 🙂

Ehrlich gesagt, habe ich noch nie ein nationalsozialistisch gefärbtes Symbol auf einem Grabstein gesehen. Wenn es das noch gibt: Ich halte (nationalsozialistische) Hakenkreuze und SS-Runen auf deutschen Gräbern auch erstmal für zeitgeschichtliche Dokumente, die den nachfolgenden Generationen Grund zum Nachdenken und zum Erklären geben sollten.

Andererseits ist es in Ordnung, sie zu entfernen, wenn man daran Anstoß nimmt. Und: die Gefahr ist zwar klein, aber gegeben, dass solch ein Grab (je nach Status des Toten) eine Kultstätte für lebende Gestrige werden könnte und man dies im Voraus vermeiden will. Wobei, stramme Kameraden stört auch ein entferntes Symbol sicher kaum beim Pilgern. 🙂

14 Jahre zuvor

Der Krieg ist nun über 60 Jahre zu Ende. Ich bin der Meinung, dass solche Steine in dieser Zeit wirklich zu Zeitzeugen geworden sind. Auch der Anstoss von weiter oben, ob man denn heutzutage seine Vorfahren noch als Nazi outen möchte – das sollte den Grabinhabern überlassen sein.

Dass davon aber eine reelle Gefahr ausgeht, denke ich mal nicht. Wäre da nicht ansonsten schon lange ein Hype darum entstanden? Und so blöd sind Neonazis nicht, alsdass sie nicht auch mal auf Friedhöfen so etwas entdecken würden. Zumal die Nazi“Größen“ sicher nicht hier um die Ecke liegen.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Ich verfolge diese Nazi-Vergangenheits-Diskussionen immer mit Neugier. Als Schweizer haben wir quasi keine Kriegs-Vergangenheit. Bei grossen Teilen der Bevölkerung herrscht immer noch ein Hurra-Patriotismus vor – die glorreiche Armee habe der Wehrmacht die Stirn geboten. Als hätte wäre Operation Tannenbaum nie geplant gewesen.

Bei uns fehlen jegliche Soldatenfriedhöfe. Und weil wir ja so friedlich sind und auch nicht mit Toten aus Afghanistan heimkehren, gibt es auch keine echte Diskussion um den Sinn der Armee. Alles wird mit Worthülsen wie „Sicherheit“ vernebelt. Und auch sonst sehen wir uns als Sonderfall. Das Bankgeheimnis, unser EU-Widerwillen und sonst unser niedliche Stolz fusst letztlich auf unserer 2.-Weltkriegs-Geschichte.

suz
14 Jahre zuvor

Ich bin da auch zwiegespalten. Wenn ich ein Hakenkreuz auf einem Grabstein von vor 1945 sehe, weiß ich natürlich immer noch nicht, welche Beweggründe die Hinterbliebenen haben, ihn so stehen zu lassen.

Viel schlimmer als ein NS-Symbol auf einem Grabstein sind die Hakenkreuze in den Köpfen.

Hier ein kleiner Beitrag zu dem Thema:

http://www3.ndr.de/sendungen/extra_3/media/extra1802.html

Matthias
14 Jahre zuvor

@turtle: Behaltet das bitte ruhig bei! Die Schweiz ist das mir sympathischste Land Westeuropas. Offenherzig und offenmündig, sagen die Schweizer leichter und freier heraus was sie denken und was der Rest Europas nicht zu sagen sich getraut.
Dank der direkten Demokratie bekommen weltfremde Polithansel öfter und deutlicher zu spüren, wie hoch im Elfenbeinturm sie schon sitzen und einen exzellenten Ruf bei den Normalbürgern (also bei denen, die nicht irgendwas mit Medien machen) habt ihr auch.

Mich stören Hakenkreuze wie auch Kommunistensterne in diesem Zusammenhang, aber tant pis: Das ist Geschichte und gehört nunmal dazu. Außer vielleicht, jemand hat sich ein ganzes Pamphlet für den Nationalsozialismus auf den Grabstein meißeln lassen.
Was ich am wenigsten abkann und wo ich am meisten die Augen verdrehe, sind die Leute, die alles totschweigen (wollen) und jede Diskussion abwürgen. So wie zum Beispiel Big Al mit Kommentar Nr. 4, der ironischerweise der trolligste bisher ist. Aber solche Leute merken eh nicht mehr, wenn der Zug abgefahren ist.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

@ Matthias:

Ja, aber komm mal hier leben *ggg*. Nicht wenige werden hier andere Mühen erleiden. Gegenüber uns Schweizer sind die Kalifornier noch ein paar Grössenordnungen demokratischer. Allerdings auch wieder mit seinen Vor- und Nachteilen *g*. Ich mag Deutschland aber auch deshalb, weil man dort nicht wahnsinnig stolz ist auf den Nationalstaat.

Hakenkreuz und Reichsadler? Warum nicht? Wenn ich Leuten erzählen welche schweinische Blogs ich da lese, muss ich mich auch rechtfertigen 😛 Ich habe als politisch Linker auch einmal einen Chatroom betreut und habe die paar Neonazis geduldet, solange sie nicht andere bedrängen und rassistische Parolen schreien. Es ergab sich auch mal eine gute Freundschaft mit einer aus diesem Gebiet 🙂

Big Al
14 Jahre zuvor

@ Matthias.
„Ironie“.
Ausgelöst habe ich also doch etwas…und sei es dein „Anstoßnehmen“. Der Unterschied zwischen ganz links und ganz rechts ist kleiner als viele denken, Superdemokraten eingeschlossen.
Und linke Glatzen kenne ich auch.
B. A.

Schwarzmaler
14 Jahre zuvor

Manchmal sind es die kleinen, die leisen Zeichen, die am stärksten berühren. Auf dem Jüdischen Friedhof in Prag wechselt plötzlich die Sprache – von deutsch nach englisch. Eine Tradition stirbt.

Matthias
14 Jahre zuvor

Ja, etwas auslösen – ist das nicht das, was Trolle wollen?
Ansonsten sehe ich so gut wie keinen Unterschied zwischen ganz links und ganz rechts (außer einem Detail, den beide deutlich herausstellen: Ausländer raus oder supidupi rein). Aber das ist hier nicht das Thema.

Big Al
14 Jahre zuvor

Nochmal: „Ironie“. Wer ist der wahre Troll?
B. A.

Dennis
14 Jahre zuvor

In meiner Zeit als Konfirmant war es so, dass eine Diskussion darum in der Gemeinde entbrannte, ob an einer Reihe alter Gräber das Hakenkreuz entfernt werden soll, oder ob das die Totenruhe störe. Unser Pastor ging dann mit uns zu den entsprechenden Gräbern, damit wir uns selber ein Bild machen können.
So standen wir dann da, und waren recht ratlos. Bis der erste die entscheidende Frage stellte: „Wo sind denn die Hakenkreuze?“

Die Zeichen waren so klein und die Steine so verwittert, dass man sie ohne Hilfe kaum fand. Wir waren uns dann einig, dass die Totenruhe in dem Fall doch schwerer wiegt…

Kalle
14 Jahre zuvor

[quote=suz]…Wenn ich ein Hakenkreuz auf einem Grabstein von vor 1945 sehe, weiß ich natürlich immer noch nicht, welche Beweggründe die Hinterbliebenen haben, ihn so stehen zu lassen…[/quote]
Zumindest müssen sich diese Hinterbliebenen nicht des Opportunismus bezichtigen lassen.

Miriam
14 Jahre zuvor

@Dennis (17)
Wobei ich mir die Frage stellen müsste, ob es hier nicht ums Prinzip geht…

Es ist natürlich schwer zu sagen, was richtig (auch nach dem Gesetz ist), weil natürlich genauso wie das Verbot von Hakenkreuzen die Totenruhe gesetzlich einzuhalten ist. Daher ist es wohl einfach eine persönliche Entscheidung… ich würde auf jeden Fall wollen, dass die Hakenkreuze irgendwie beseitigt werden, aber wie gesagt, that’s just me.

turtle of doom
14 Jahre zuvor

Ich möchte die demokratischen Prinzipien ebenso stark verteidigen wie die Zeitzeugen der Geschichte. Man kann nichts ungeschehen machen, indem man hie und da ein paar in Stein gehauene Zeitzeugen entfernt.

Wenn ein Schulkind fragt: „Warum prangt an diesem Grabstein ein Hakenkreuz?“ dann bietet sich eine Chance, das Kind ein wenig genauer aufzuklären. Wenn sich die Eltern angewidert fühlen und deshalb nicht aufklären wollen, dann kann ihnen auch nicht mehr geholfen werden…

Orte, Bauten, Plätze, Gebäude etc. haben eine Geschichte, ob wir es wollen oder nicht.

Dennis
14 Jahre zuvor

@Miriam:

Ja klar gings da ums Prinzip. Ich weiss ehrlich gesagt auch nicht was das Gesetz da fordert, und leider auch nicht mehr, wie das ganze ausging. Damals gings auch nur ums Meinung bilden. Vorher waren auch alle dafür, dass die Hakenkreuze wegkommen. Egal wie groß oder klein. Ist halt ne schwere Frage…

Während des Schreibens habe ich mal gegoogled, und dabei folgendes gefunden:

http://books.google.de/books?id=qPjXwLLWdYcC&pg=PA213&lpg=PA213&dq=oldenburg+grabstein+hakenkreuz&source=bl&ots=Hmcc6iYuNI&sig=5f5BTayjphhR3v48s69xRzGfJfE&hl=de&ei=22TDS8PkDc6LONe_jZcE&sa=X&oi=book_result&ct=result&resnum=7&ved=0CBoQ6AEwBg#v=onepage&q&f=false

Ich hoffe der Link funktioniert.
Scheinbar entscheidet da allein die Kirche was passiert. Und die fand wohl die Totenruhe wiegt höher.
Was ich interessant finde ist, dass da nie einer des Nachts mit einem Meißel hingeschlichen ist und Fakten geschaffen hat.

KleeneMotte
14 Jahre zuvor

Ich liebe diese Art der Diskussion. Das Hakenkreuz, welches von den Herren anno dazumal als „aggressiv aussehendes Zeichen“ für einen unsinnigen Krieg verwendet wurde, hat seinen Ursprung schon weitaus früher. Die sog. Swastika (man schaue bei Tante wiki) ist schon seit ca 6000 Jahren bekannt. Ob nun in Indien, China, Japan, bei den alten Griechen oder bei den Germanen, überall wurde die Swastika verwendet als Glückssymbol, als Zeichen für Ausdauer und Beständigkeit oder als Zeichen für Überfluss und langes Leben – um nur mal ein paar Beispiele zu nennen. Natürlich ist davon auszugehen, dass bei einem Grabstein aus dem Jahre 1944 NICHT einer indischen Gottheit gehuldigt werden soll. Ich denke, wir sollten uns allesamt nicht heute noch dafür schuldig fühlen, was vor soooo langer Zeit gewesen ist. Aber die Augen verschließen sollten wir auch nicht davor. Es ist ein Teil unserer Geschichte, der deutschen Geschichte und es ist ein dunkles Kapitel der Geschichte. Im Übrigen findet man weitaus mehr Hakenkreuze als nur auf alten Grabsteinen. Ich bin mir nicht sicher, ich glaub, ein Rathaus war… Weiterlesen »

Miriam
14 Jahre zuvor

nochmal @Dennis
Ich tendiere dazu, dir Recht zu geben. Ich glaube, für mich wäre wichtig zu wissen, wie das Einzelschicksal der Person aussah, die in dem Grab liegt. Es ist doch ein himmelweiter Unterschied, ob der Mensch wirklich ein überzeugter Nazi war und sich extrem antisemitisch, rassistisch etc. benommen hat oder ob das Hakenkreuz sich nur dort befindet, weil es halt damals so üblich war…Bei letzterem Fall (was wohl häufiger der Fall ist) würde ich auch der Totenruhe den Vorzug geben. Es fällt mir etwas schwer, so unvoreingenommen zu entscheiden, da ich selber aus einer jüdischen Familie komme.

Dennis
14 Jahre zuvor

@Miriam:
Richtig, da muss man abwägen. Einem überzeugten Nazi muss man nicht sein Ehrengrab lassen. Natürlich braucht er ein Grabmal, aber das kann man dann entschärfen. Glücklicherweise sind die Gräber aus der Zeit so alt, dass es eh kaum noch solche Steine gibt. Man kann sich auch fragen, wie lange eine Totenruhe gilt. Wenn andere Gräber nach 20 Jahren neu belegt werden, und dies auch nicht die Totenruhe stört, dann kann eine kleine Korrektur am Grabstein ja erst recht nicht stören. Schwieriges Thema…

Der Link den ich gefunden habe bezieht sich übrigens auf genau das Grab, dass ich gesehen hatte.

Keiner
14 Jahre zuvor

Kleiner Tipp zum Lesen kostenpflichtiger Inhalte des Hamburger Abendblattes wie beim obigen link.

Wer über Google kommt, darf rein. Das geht so:
die Schlagzeile oder prägnante Teile davon kopieren und mit Google suchen lassen. Dort auf den Abendblatt link klicken (idR einer der ersten) – et voilà.
Will man weiter beim Abendblatt und soll wieder zahlen, geht man wieder so vor.

Fraggel
14 Jahre zuvor

Man sollte bei sowas immer mal die Kirche im Dorf lassen.
Die Nazizeit ist, obs einem passt oder nicht, nun mal ein Teil der deutschen Geschichte.
Ein Hakenkreuz auf einem Grabstein strahlt nicht auf die Umgebung ab, macht aus dem biederen Familienvater nicht plötzlich im Vorbeigehen einen Nazi und die Spatzen beginnen auch nicht das Horst-Wessel-Lied zu pfeifen wenn sie auf ihm sitzen.
Manchmal erinnern mich diese Nazi-Symbole-Diskussionen an profanen Okkultismus wo es gilt den Gott-Sei-Bei-Uns mit Beschwörungsformeln zu exorzieren.
Eine gescheiterte Ideologie wird sicher nicht durch ein Symbol auf einem Grabstein reanimiert.




Rechtliches


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