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Happy Birthday Lenin!

Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, wäre heute 139 Jahre alt geworden. Am 22. April 1870 wurde er in Simbirsk geboren, das wissen die wenigsten. Daß er aber nach seinem Tode einbalsamiert und seitdem im Lenin-Mausoleum aufgebahrt wird, das dürfte vielen bekannt sein.

Die Beisetzung Lenins am 27. Januar 1924 auf dem Roten Platz in Moskau in einem Holzgebäude ist der Auftakt für den z.T. bis heute anhaltenden Lenin-Kult. Das Politbüro ordnete an, den Leichnam einzubalsamieren und zur Schau zu stellen. 1930 wurde das Lenin-Mausoleum fertiggestellt und der Leichnam dorthin überstellt.
Im Zweiten Weltkrieg wurde die Mumie im Sommer 1941 in einer Geheimaktion nach Tjumen ausgelagert. Pro forma wurde der Wachwechsel vor dem leeren und für Besucher gesperrten Mausoleum in Moskau weiter unverändert durchgeführt.

Die Einbalsamierung nahm 1924 Professor Boris Sbarski vor, der ein Verfahren entwickelt hatte, bei dem Kräuteressenzen und ätherische Öle zum Einsatz kamen, in die der komplette Leichnam eingelegt wurde. Verbindungsschnitte innerhalb der Leiche sollten sicherstellen, daß jeder Hohlraum von der Konservierungsflüssigkeit erreicht wurde. Allein das Gehirn wurde für wissenschaftliche Untersuchungen entfernt.

Die russischen Wissenschaftler glaubten, ein optimales Verfahren für eine ewige, erhaltende Einbalsamierung gefunden zu haben, doch schon in den 40er Jahren zeigte es sich, daß dringende Nachbesserungen erforderlich wurden. Mehrfach mußte dringend nachgearbeitet werden, um den Erhaltungszustand zu bewahren. Nach 1989 wurde etwas mehr über den ungeheuren personellen, technischen und materiellen Aufwand (1,5 Mio. US-$ jährl.) bekannt, der erforderlich ist, um die Mumie in einem ausstellungswürdigen Zustand zu erhalten.

Parallel zu Lenin wurde der Leichnam des Maschinenarbeiters Boris Papanow einbalsamiert. Unter der Bezeichnung „Kontrollleiche Nr. 1“ wird er an einem der Öffentlichkeit nicht zugänglichen Ort unter ähnlichen Bedingungen aufbewahrt und dient den Wissenschaftlern zu Kontrollzwecken, damit nicht für die zweimal wöchentlich anstehenden Kontrollen jedes Mal der gläserne Sarkophag Lenins, in dem durchgehend ein von zahlreichen Maschinen erzeugtes Mikroklima herrscht, geöffnet werden muß. An der Kontrollleiche werden auch Verfahren zur besseren Erhaltung und zur kosmetischen Verschönerung ausprobiert, bevor man sie an der Lenin-Mumie einsetzt.

Ursprünglich war Lenin in einer Uniform ausgestellt worden, die später gegen einen Anzug ausgetauscht wurde. Dieser ist maßgeschneidert und besteht aus einem Schweizer Wollmaterial mit Silberglanzeffekt. Solche Anzüge soll Lenin auch schon zu Lebzeiten bevorzugt haben. Die aggressiven Dämpfe, die dem Leichnam entströmen, setzen aber dem Anzugmaterial dermaßen zu, daß spätestens alle 10 Jahre ein Wechsel notwendig wird. Überdies befürchtet man, daß sich auf dem Anzugstoff Bakterien ansiedeln könnten, die dem Leichnam zusetzen könnten.

Früher ist der Anzug alle dreieinhalb Jahre gewechselt worden, offiziell nur alle zehn Jahre. Jedoch trägt Lenin jetzt schon seit 2003 den gleichen Anzug. Vor gut acht Wochen hatte man die Mumie, anläßlich des bevorstehenden Geburtstags und der zu erwartenden Besucherschlangen einer „Überholung“ unterzogen. Lenin und die Kontrollleiche Nr. 1 wurden erneut für mehrere Tage in Einbalsamierungsflüssigkeit getaucht und leichte kosmetische Retuschen vorgenommen. Aus finanziellen Gründen allerdings wurde der Anzug nur grundüberholt, gereinigt, bedampft und gebügelt.


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Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 22. Februar 2014 | Peter Wilhelm 22. Februar 2014

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Silenr Bob
15 Jahre zuvor

Ich hoffe, Lenin hatte rechtzeitig eine Bestattungsvorsorge abgeschlossen…

Trotzki
15 Jahre zuvor

Insgesamt hat Lenin es noch gut getroffen. Hätte Hitler den Krieg gewpnnen, würde Lenin jetzt vermutlich jeden 2. Samstag an Fäden hängend in der Pupsburger Augenkiste auftreten.

Rainer
15 Jahre zuvor

Können die nicht mal den Gunther von Hagens um Hilfe bitten?

Katha
15 Jahre zuvor

Die geben für die Erhaltung anderthalb Mio. Dollar im Jahr aus – und dann ist ein neuer Anzug zu teuer? Wahnsinn, muss ein gutes Stück sein…

Agy
15 Jahre zuvor

da nenne ich Priorität. dem Volk geht es nicht besonders, aber man haut 1,5 Mio $ im Jahr für eine Leiche raus… na wenigstens haben sie diesmal am Anzug gespart ;o) (ich nehme ja an, dass es nicht von einer privaten Organisation bezahlt wird, sondern vom Staat, oder spendet etwa die Bevölkerung dafür?)

tyler
15 Jahre zuvor

1,5 Mio. US-$ jährlich!
Von so einem Autrag träumt Tom

Matthias
15 Jahre zuvor

Happy Birthday Lenin?

Da frag ich mich, warum es nicht vor zwei Tagen „Happy Birthday Führer“ hieß und ob im Dezember dann Stalin gehuldigt wird.
Ich mag diesen Blog ja sehr gern aber hier einem Verbrecher zu gratulieren, und sei es nur als Einleitung zu dem sicher lesenswerten und interessanten Artikel, find ich unmöglich.

lya
15 Jahre zuvor

Ich bin auch etwas verwirrt.
Lenin liess u.a. die Zarenfamilie ermorden. Da es nicht richtig funktionierte, weil zum Beispiel die Bajonette nicht durchkamen oder die Kinder nur angeschossen waren, dauerte deren Ermordung ganze 20 min.

15 Jahre zuvor

*seufz* die allfällige Diskussion ob Lenin ein Verbrecher war oder nicht.

Bitte nicht vergessen: Genau der Zar hat Lenins Bruder hinrichten lassen.

Und es ist natürlich aus der Sicht des Nachgeborenen immer leicht, die Leute zu verurteilen, die „Verbrechen“ begangen haben.
Nur – wäre man damals dabei gewesen, hätte man vermutlich nicht anders gehandelt. Denn unsere Informationslage ist heute eine völlig andere als die damalige. Auch die ethischen Vorstellungen haben sich stark gewandelt.

Von daher mit Verurteilungen von Lenin als Verbrecher vorsichtig sein.

Robbi
15 Jahre zuvor

Also ich lese in dem Artikel weder irgendeine Gratulation, noch Huldigung, sondern lediglich eine sachliche Schilderung seines „Lebens“ nach dem Tode. Tom berichtet über eine übertriebene Form der Einbalsamierung, mehr nicht.
Lenin konnte ich im Übrigen schon mal „live“ erleben, als die Sowjetunion noch Realität war. Auf mich wirkte er eher wie eine Wachsfigur, als an eine „echte“ Leiche.

15 Jahre zuvor

@7 Hey du hast vergessen das in 6 Tagen auch Mussolini dran ist. Hoffentlich gibts dann auch ne Einleitung mit Happy Birthday 🙂

Über was man sich alles so aufregen kann. Und ich lese nirgendwo etwas von „Oh ich fand Lenin voll mega klasse toll“ etc.

@8 Und wenn man schon aus Wikipedia zitiert, dann doch bitte alles ohne irgendwelche falschen Behauptungen aufzustellen ne 😉

Marion*
15 Jahre zuvor

Toll, vielen Dank für den interessanten Beitrag! Gerne mehr davon 🙂

15 Jahre zuvor

Immer wieder interessant zu lesen wie anderswo bestattet wird!
(kann man ein öffentliches Ausstellen eigentlich noch als Bestattung bezeichnen?)
Weiter so!

Bianca
15 Jahre zuvor

Manchmal tuen einem sogar die Toten leid…

Klythe
15 Jahre zuvor

Ich lese da auch keine Huldigung oder Ähnliches. Es ist selbst unter Historiker umstritten, welche Rolle Lenin bei den der Revolution folgenden Terrorakte hatte. Somit kann man von einem sehr breit ausgerichteten Weblog nicht erwarten, dass es diese Frage im Zusammenhang mit einer allgemeinen Berichterstattung über den Totenkult auch noch beantwortet.

Die Überschrift „Happy Birthday Lenin“ ist ja in sich schon deshalb als Satire zu erkennen, dass sie einem Toten gilt. Der wird nicht mehr viel „happyness“ verspüren können.

Vielmehr werte ich das eher als Anspielung auf den übersteigerten Totenkult.

Ich finde, man kann es mit seiner Betroffenheit auch stets ein wenig übertreiben.

Die übertriebene „political correctness“ ist doch langsam wirklich zum Gähnen.

Dagmar
15 Jahre zuvor

Immer diese Einleitungen: Ich mag diesen Blog ja sonst sehr gern, aber…
Wenn ein Kommentar schon so losgeht oder das in einem Kommentar vorkommt, dann ist mir klar, dass da nichts Gutes folgt.

Entweder lese ich irgendwo gerne und sehe dann auch mal über etwas hinweg was mir nicht so passt oder ich schreibe dem Autor meine Meinung. Dieses „Ich lese ja sonst hier sehr gerne“ klingt immer wie eine Drohung mit Aufmerksamkeitsentzug.

Dafür ist die Themenpalette hier doch aber nun wirklich zu gross.

Klamotte
15 Jahre zuvor

Es ist stets immer nur eine Frage der Zeit, bis Hitler oder die Nazizeit aus der Kiste hervorgezogen werden.
Da kannst du langsam bis 10 zählen und es kommt so gewiss wie der Dünnschiss nach 20 Pfund Pflaumen.

15 Jahre zuvor

Hier gehts ja hauptsächlich um die Einbalsamierung, und passt ergo ganz gut zum Blogthema. Also macht mal keinen Terz. 😉

Das entfernen des Gehirns ist aber wohl die Regel, zumindest bei deutschen Politikern…

15 Jahre zuvor

Soso, die meiste Zeit seiner „Überirdischen“ Existenz ist er also dazu verurteilt worden, als Schaustück herumzuliegen, nichtmal sein Restkörper findet „ewige Ruhe“.
Das kann man auch als Strafe betrachten,wenn man möchte. Manch einer wird auch überzeugt sein, das seine Seele keine Ruhe findet, aber da gab es ja auch noch jemanden, der behauptet haben soll Religion sei „Opium fürs Volk“ und deshalb die Existenz von Seelen verneinte.
Das mag grausam sein, das mag teuer sein, das mag aber auch eine ständige Erinnerung an diesen Mann und sein Wirken sein, das sonst vielleicht zu schnell vergessen würde.
Im Zusammenhang mit dem Text empfinde ich die Überschrift übrigens als ziemlich böse Ironie.

isidor
15 Jahre zuvor

@17: Godwins Law: http://de.wikipedia.org/wiki/Godwins_Gesetz

@16: Das ist die virtuelle Form der Anrede „Mein Lieber…“ wonach im wirklichen Leben grundsätzlich eine Herabsetzung folgt. Man könnte „Mein Lieber“ und „eigentlich lese ich das Blog ja gerne“ auch gleich mit „Du dummes A**loch“ übersetzen. Das trifft in etwa die Intention des Schreibers/Sprechers.

15 Jahre zuvor

@7 Matthias:

*Seufz* Es gibt immer wieder Zeitgenossen, die erbsenzählend durch die Gegend rennen und Dinge zu sehen glauben, die aber letzten Endes nur in ihren Kopf existieren. Dann finden sie auch Huldigungen, wo keine sind. Und schreiben dann beispielsweise morgens um 5 aufrecht im Bett schon Leserbriefe, die mit »eigentlich lese ich ihre Zeitung/Weblog/blabla ja gerne, aber…« beginnen.

Zieh den Stock aus dem Anus, mach‘ dich locker und lach‘ über die Headline. 🙂

nastyKitten
15 Jahre zuvor

@ Nr. 17
Danke, das Bild hab‘ ich jetzt ne Weile im Kopf… ;o)

Chris
15 Jahre zuvor

Alles Nazis hier. Pfui. 🙁

Frank Dummhans
15 Jahre zuvor

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Ma Rode
15 Jahre zuvor

@10: das dachte ich auch, als ich seinerseit das Mausoleum besuchte. Der sieht ja aus wie ne Wachspuppe.

Gerüchte kursieren, dass dort wirklich eine Wachspuppe liegen soll und der original-Leib von Lenin zu Restaurationszwecken sicher gelagert sei oder einfach nur deswegen, ihn dem Fussvolk optisch nicht länger auszuliefern. Aber wie gesagt, es sind Gerüchte. Und wo viel Kult, da viel Spekulationen.

Elvis lebt ja bekanntlicherweise auch noch …

15 Jahre zuvor

@23, Chris: Das trollen müssen wir aber noch ein wenig üben. Das war jetzt ein wenig zu platt. *g*

Nina
15 Jahre zuvor

Kein Nachteil ohne Vorteil. Den Spruch

[quote=“Klamotte“]Da kannst du langsam bis 10 zählen und es kommt so gewiss wie der Dünnschiss nach 20 Pfund Pflaumen.[/quote]

kannte ich noch nicht. Danke. 😀

Micha
15 Jahre zuvor

Eigentlich krass, dass der Leninkult so aufrechterhalten wird. Der Mao-Kult in China auch.
Beide waren keine Chorknaben und haben rücksichtslos und ziemlich blutrünstig geherrscht. Aber trotzdem werden sie verkultet, quasi durch Wartung am Leben gehalten. Lenins Leiche wird gepflegt und teuer eingekleidet. Maos Bild hängt am Platz des Himmlichen Friedens und wird jährlich gegen ein frisches ausgetauscht.
Die erheben ihre Bösen von damals in den Heldenstand. Irgendwie krass. Unsere Bösen sind in der ganzen Welt als Böse bekannt. Hilter!! Böse!!
Che Guevara dagegen wird von der Jugend auf T-Shirts getragen, vollkommen ungeachter der Tatsache, dass der ein ziemlich brutaler Guerillakämpfer war.

Aber ich will mich nicht beschweren, wir Deutschen haben schließlich Tom. Der ist zwar nicht böse, aber ein Held der zeitgenössischen Schreibkunst.

Senfgnu
15 Jahre zuvor

Wobei es eine ziemliche Ironie ist, als brutaler Kämpfer für die Weltrevolution auf einem T-Shirt verewigt zu werden, dass von Konzernen vertrieben wird. Ich für meinen Teil muss immer grinsen, wenn ich so ein Shirt sehe.
Ist das Leben nicht witzig?

Abraxa
15 Jahre zuvor

@29: Das macht in etwa soviel Sinn wie die Anarchisten, die gegen den Konsumterror aufbegehren wollen, indem sie 50€ für einen Kapuzenpulli mit aufgedrucktem Anarchie-A ausgeben..

15 Jahre zuvor

Erst Adolf und jetzt auch noch Lenin. Und bald auch noch meine Nichte. Alles drei Führungsrollen höchst persönlich mit Drang zum Befehle geben.
@ 29: Das ist ja das Tolle am Leben. Es ist eine Ironie selbst =D Wozu geboren werden, wenn man eh bald stirbt? So könnte man das ewig weiterführen..

Micha
15 Jahre zuvor

Yeah, die Konzerne verdienen sich an Che ne goldene Nase.

Genauso ironisch ist, dass Wolfgang Hohlbein Geld verdient, indem er H.P. Lovecraft verwurstet. Der alte H.P. rotiert wahrscheinlich seitdem im Grab…

Das wäre, um wieder den Bezug zum Bestatterweblog zu bringen, wie die Pietät Eichenlaub, die Toms Laden aufkauft, alle Schilder unverändert lässt und sich dann mit dem ausgehöhlten und Instant-Bestattungen verkaufenden Laden die eine oder andere Million verdient…

15 Jahre zuvor

Ich reiche den versammelten Herrschaften mal einen Tellerrand zum drübergucken. Nur weil wir Mao und Lenin für Böse halten muss das noch lange nicht auch in den jeweiligen Ländern so sein. Tatsächlich ist es so, dass die Kommunistische Partei Chinas Mao sogar sehr verehrt. Und dass sie die Greuel der Kulturrevolution gerne mal der Viererbande um Maos Frau in die Pumps schiebt. Lenin selbst dürfte an den meisten Verbrechen der Revolution recht unbeteiligt gewesen sein – der war ja nicht gerade das, was man gesund nennt. Und – so unter uns Klosterschwestern. Hallo? Revolution? Das ist nix wie hier 1989 wo man sagt „wir spielen nicht mehr mit und hauen jetzt ab“ und dann machen die brav die Grenzen auf. Revolution in dem Sinne das waren Mistgabeln und Forken und Fackeln, mit denen man die herrschende Junta vom Hof gejagt hat, weil man selbst nix mehr auf dem Tisch hatte. Was glaubt ihr eigentlich, wieviel Wut, Hass und Zorn sich da im Bauch der Leute befunden hat, dass sich das erste Ziel gesucht hat, was… Weiterlesen »

filosof
15 Jahre zuvor

@7 Naja, so ganz isser ja nicht unerwähnt geblieben:

… erst gestern den ganzen Tag mit einem Bohrhammer den führergeprüften Beton der linken Wand sauber aufgestemmt.

Und der Purzeltag vom „GröFaZ“ war da ja wohl.

Ich hab mich jedenfalls herrlich gefeiert ;D

filosof
15 Jahre zuvor

Ein Nachtrag noch um ein gewissen Ösi, den keiner kennt; danach schon:

http://www.youtube.com/watch?v=upBYxdvemis

Bitte bis zum Schluss hören, ehe sich jemand genervt fühlt!!!

Oder grundlos schimpft…

Blacky
15 Jahre zuvor

@33:

Naja das von dir genannte traf auch auf Hitler zu. Der hat auch einiges geleistet, war guter Redner und einige Gesetze gelten heute noch. ABer man darf eins nicht vergessen:

Nur weil ein paar Leute gut über die denken und das schön breitgetreten und ausgeschlachtet wird, heisst es noch lange nicht dass das restliche Land auch so denkt.

Die wo in der Zarenzeit aufgewachsen sind, haben sich die zurück gewünscht (und auch heutzutage gibt es nicht wenige die so denken), die wo im Kommunismus aufgewachsen sind wollen heute den auch zurück.

Der Titel des Eintrags kann irreführend sein. Auf den ersten Blick sieht es nämlich nach einer Lobpreisung von Lenin aus.

Krischan
15 Jahre zuvor

@ 33 Kerstin: Deine Logik mal ganz kurz: – Manche sagen, Mao / Lenin böse. – Andere sagen, Mao / Lenin gut. – Hin oder her, Mao / Lenin hatten großen Eindruck und das Land „geprägt“ (schon eine sehr euphemistische Umschreibung für millionenfachen Mord!) – Und weil sie das Land geprägt haben, ist die Sichtweise von „manchen“ und auch von den „anderen“ irgendwie immer okay, muss man drüber diskutieren und einen Kompromiss finden. Sorry, aber das ist Bullshit. Manchmal, sogar sehr oft kommt es vor, dass bei einem Streit der eine Recht hat und der andere Unrecht. Genauso wie „1+1=2“ ist. Und wenn noch so viele der Meinung wären, es sei 3 – der Kompromiss ist dann nicht „2,5“, sondern die einen liegen falsch. Und ich muss ehrlich zugeben, ich als Ossi hatte ein ziemlich mulmiges Gefühl, als ich Lenin hier sah, und dann noch mit Happy Birthday – ist Tom womöglich ein Linker im Gewand eines Kapitalisten, mithin ein Schaf im Wolfspelz? Doch weit gefehlt, die interessante Analyse der Mumie hat entschädigt. War wohl… Weiterlesen »

Micha
15 Jahre zuvor

@33 Das heißt, jedesmal wenn eine Revolution ansteht, soll diese möglichst blutig und auf den Rücken der kleinen Leute ausgetragen werden? Terry Pratchett hat mal sinngemäß geschrieben „Wenn jemand sagt, es ist ehrenhaft, für sein Vaterland zu sterben, dann kann man ziemlich sicher sein, dass er in Deckung ist und den einzigen Helm weit und breit trägt.“ Lenin selbst hat mal sinngemäß geschrieben „Könnte man nicht zehntausend einfache Proletarier nebeneinander aufstellen, hinter ihnen Maschinengewehre aufpflanzen und die hintersten von ihnen erschießen, so dass die übrigen nach vorn gegen die Herrscherkaste stürmen?“ Letzendlich ziehe ich den Schluss aus dieser „Heldenverehrung“, dass bestimmte Personenkulte emsig gepflegt werden, Opium fürs Fußvolk einer repressive Gesellschaft, um die Leute moralmäßig bei der Stange zu halten. Komischerweise ist dieser Personenkult bei uns in Deutschland (mal abgesehen von Dieter „Blöd“ Bohlen und anderen Medienhengsten) nicht so krass ausgeprägt, hier wird mehr hinterfragt und kritisch betrachtet. Aber die Chinesen hecheln ihrem Mao hinterher, die Russen (und viele alte Ex-Sozialisten hier im Osten, die der DDR hinterhertrauern) ihrem Lenin, und das Volk von Ozeanien… Weiterlesen »

filosof
15 Jahre zuvor

Zum letzten Absatz passt ja dies hier:

http://www.youtube.com/watch?v=hSCKhg8Tt20

sry, kann mich heut nur so ausdrücken….

15 Jahre zuvor

*HINEIIIIN* 🙂 So, dann mal aufdröseln. @37: Es ist eine Sache der Blickweise. Z.b. Mao. Für uns mag er ein millionenfacher Mörder gewesen sein – es wird dich erstaunen, dass er das für viele (nicht!! für alle) Chinesen nicht ist. Die rechnen die Morde tatsächlich der Viererbande zu. Nicht jedoch Mao. Das kann man verurteilen, man kann es als Ergebnis der chinesischen Hirnwäsche sehen, es gibt eine Million Dinge, die man da kritisch hinterfragen kann und muss. Aber: Das ändert nichts an der Tatsache, wie der Große Vorsitzende Mao im eigenen Land gesehen wird. Da kannst du noch soviel „Mörder“ brüllen – davon wird kein Chinese anders denken. Und es steht uns gut an, mal von unserem hohen Ross hier runterzukommen und zu glauben, dass der Westen die Heilslehre erfunden hat. Guck ich nach Guantanamo, guck ich nach Afghanistan, guck ich auch nur nach Heiligendamm und den Umgang mit den Protestlern dort, dann sollten wir hier bezüglich Einforderung von Versammlungsfreiheit, Menschenrechte und ähnlichem ganz gepflegt die Schnauze halten. Lenin steht auf einem ganz anderen Blatt.… Weiterlesen »

filosof
15 Jahre zuvor

http://www.youtube.com/watch?v=C_A7Hu0uKNw

OK ok, demnext kein Clown mehr zum….

Abraxa
15 Jahre zuvor

Filosof, ich fand die Idee erst sehr lustig (irgendwann in der Mitte des Lieds habe ich mir gedacht, worauf das ganze hinauslaufen würde..)

Du weißt aber schon, von WEM es stammt?
http://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Rennicke

Schade..
Und enttäuschend, dass es in der Antifa offenbar solch kritklose Menschen gibt, da er wohl dort auch gehört wird..

15 Jahre zuvor

wie geil…Leningrad Cowboys und der chor der russischen armee…
Juchu. dankeschön 🙂

Das andere Video war allerdings ein tiefer griff ins Klo 😉

Micha
15 Jahre zuvor

@43, Kerstin du schreibst gut, ich mag deinen Stil. Die Quelle für das Zitat kann ich dir raussuchen, wenn ich Feierabend habe, das Buch hab ich zu Hause. Und natürlich auch das komplette korrekte Zitat. Von einer gewaltfreien Welt hat ja auch gar keiner gesprochen. Ich kann allen nur das Buch „Evolution“ von Stephen Baxter empfehlen, da wird sehr deutlich gemacht, wie furchtbar die Welt im Allgemeinen und das Leben im Speziellen ist. Letzendlich regt es mich nur auf, wenn viele Leute unisono etwas eigentlich ziemlich dämliches machen. Wie einen Massenmörder verehren. Oder die Bücher von Dieter Bohlen kaufen. Oder Vista benutzen. Und mir ist auch bewusst, dass man das alles immer anders herum sehen kann, unterschiedlich bewerten, wegargumentieren, verifizieren, falsifizieren, oder den, dessen Nase einem nicht passt, einfach mit ner Wumme wegblasen kann. Aber gerade deswegen finde ich es wichtig, eben NICHT immer zu rufen „das kann man auch anders sehen!“ oder „alle Dinge haben zwei Seiten!“, womit man jeden Standpunkt, jede Argumentation total aufweichen und bedeutungslos machen kann. Nein, ich denke man sollte… Weiterlesen »

Komiker
15 Jahre zuvor

Komisch, vor 3 Tagen hatte der Adolf Geburtstag und da gabs keine Glückwünsche? 😉

filosof
15 Jahre zuvor

@45 siehe 34 ;D

Christina
15 Jahre zuvor

Es muss Anfang der 90er gewesen sein, kurz nach der Wiedervereinigung, als ich im Spiegel einen Artikel gelesen habe, was für einen Act die Aufbahrung der Leiche über die Jahrzehnte hinweg erfordert. Von der Kontroll-Leiche war mir bislang aber nichts bekannt, danke für die Info … 🙂

Übrigens war ich in den letzten Jahren sowohl auf dem Roten Platz (an dem sich das Lenin-Mausoleum befindet) als auch am Platz des Himmlischen Friedens (Mao-Mausoleum). Beide Plätze sind zwar das Staatsheiligtum der jeweiligen Länder, der Rote Platz grenzt ja an den Kreml an, der Platz des Himmlischen Friedens dagegen an die Verbotene Stadt, architektonisch sind dies Plätze für meinen Geschmack jedoch nicht unbedingt der „Burner“; der Rote Platz gefällt mir persönlich vielleicht einen Tick besser …

Micha
15 Jahre zuvor

Aber Vorsicht:
Bei Personenschaden durch Panzer wird auf dem Platz des Himmlischen Friedens von chinesischer Seite keine Haftung übernommen.

MacKaber
15 Jahre zuvor

Das Amputieren des Gehirns bei Politikern ist ein leichter Routineeingriff, und erfolgt nicht zwingend erst nach dem Tode. Ähnlich der Korrektur einer Phimose, wird hier eine Fehlbildung in Ordnung gebracht. Es wird schlicht für die Ausübung des Amtes nicht benötigt, es belastet eher (Siehe Hessen). Entscheidend ist, wie die Wahl ausging. Normal reicht es die %Zahl zu wissen, wie die letzte Wahl ausging. Da die Abgeordneten dem Fraktionszwang unterliegen, steht das Abstimmungsergebnis ohnehin schon fest. Die Gelder für die Abgeordneten könnte man also sparen.

w-ali
14 Jahre zuvor

Hallo,

die Geschichte mit dem Anzug ist eine „Ente“. Vor wenigen Tagen stand in der „Komsomolskaja Pravda“ ein Bericht und ein Interview mir dem Chefeinbalsamierer, der ales wiederlegt. Es ist wirklich wahr, dass der Anzug alle 10 Jahre gewechselt wird, aber nur im DURCHSCHNITT!!! D.h. wenn eine Notwendigkeit besteht! Und die besteht z.Z. nicht.

Desweiteren wurde die Leiche mit Paraphine – einer Art künstlichen Wachses – einbalsamiert. Der Bad in ätherischen Ölen erfolgt nur „zu prophylaktischen Zwecken“.

Außerdem wurden nicht nur das Gehirn, sondern auch die Innereien entfernt.

Schließlich beschäftigt sich mit dem Erhalt der Leiche bzw. Mumie ein ganzes Schar von Wissenschaftlern. Zu Zeiten der UdSSR gab’s ein spezielles Institut, als Ableger der medizinischer Uni Moskau. Es durften nur beste Leute dabei sein.

in diesem Sinne

w-ali

14 Jahre zuvor

Aber der Leichman der Zarin Elisabeth soll im Sarg kurz vor der Bestattung fürchterlich ausgesehen haben, da man Ihn nicht fachgerecht einbalsamierte.

14 Jahre zuvor

@Micha: Ich betreibe keine blinde Heldenverehrung. Das, was einmal sozialistische Diktatur war und in China immer noch ist, muss zwingend diskutiert werden. Man muss gerade im Hinblick auch auf die enorme Wirtschaftskraft Chinas genau hinsehen, mit wem man da Geschäfte macht. Und genau das passiert ja gerade nicht. Das ist in meinen Augen nichts weniger als gefährlich, denn die Chinesen machen Zensur ja perfekt vor – und exportieren ihre Zensurtechnik gerade erfolgreich, wie man prima sehen kann, wenn man mal guckt, was unsere Regierung so treibt. Das ändert aber nichts an den beschriebenen Tatsachen. Die kann man beklagenswert finden, die kann man verurteilen: Es ändert nix dran, dass die Leute so denken. Ist ein eher pragmatischer Ansatz. Vor allem: Was maßen wir uns an, anderen Völkern vorschreiben zu wollen, wie sie zu leben haben? Das steht uns nicht zu. Man kann drüber diskutieren, ja. Aber wenn die dann sagen: Ist recht, hab deine Argumente zur Kenntnis genommen, gewogen und für zu leicht befunden, dann ist es unsere Pflicht und Schuldigkeit zu sagen: OK, dann mach.… Weiterlesen »




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