Herr Nussbaumer und der Nachlass

„Hier Nussbaumer! Ich ruf an wegen dem Nachlass“, sagt der Anrufer.

Ich würde ihm ja gerne den Genitiv beibringen, unterlasse es aber und sage: „Die Nachlassangelegenheit können Sie beim Bürgeramt im Rathaus klären oder beim Nachlassgericht.“

„Ach, Dankeschön! Hab‘ ich nich gewußt, daß ich das zum Bürgeramt muß.“

„Kein Problem, man kann ja nicht alles wissen.“

„Widderhörn!“

Eine Stunde später ruft Frau Willemsen vom Bürgeramt an: „Haben Sie uns den Herrn Nussbaumer geschickt?“

„Ja, habe ich, der wollte seinen Nachlass klären.“

„Schon, aber der wollte eigentlich einen Nachlass auf seine Bestattungsrechnung besprechen.“

„Wie bitte?“

„Ja, der wollte fragen ob er einen Nachlass bekommt wenn er bar bezahlt.“

„Ach Du meine Güte, das habe ich völlig mißverstanden. Er hat aber auch nur gesagt, daß er wegen des Nachlasses anruft.“

„Ist aber kein Problem, wo er gerade da war, habe ich den richtigen Nachlass mit ihm fertiggemacht.“

„Na, dann war er wenigstens nicht umsonst bei Ihnen.“

„Das habe ich ihm auch gesagt, aber das hat er wieder falsch verstanden.“

„Wieso?“

„Bei dem Wort ‚umsonst‘ freute er sich riesig und wollte wissen, wieviel er von der Bestattungsrechnung jetzt umsonst bekommt.“

„Und was haben Sie dem gesagt?“

„Ich habe Herrn Nussbaumer jetzt zu Ihnen geschickt. Ich glaube nämlich, der hat gar nicht kapiert, was wir hier mit ihm gemacht haben, der glaubt nach wie vor, daß er bei uns auf dem Rathaus seinen Preisnachlass beantragen kann.“

„Na, dann warten wir jetzt mal auf ihn.“

„Viel Spaß!“

„Danke.“

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