Fundstücke

Hochzeit neben Särgen

Hochzeit beim Bestatter

Sabine Lindenbeck (49) und Bernd Dackweiler (51) hatten sich tatsächlich eine sehr außergewöhnliche Location für ihre Hochzeit ausgesucht. Sie gaben sich in der Trauerhalle von Bestatter Christoph Kuckelkorn das Ja-Wort – sie küssten sich neben dem Sarg.

Es war die erste Hochzeit in dem Raum, wo sonst der Toten gedacht wird.

Hochzeit beim Bestatter: verrückt, aber auch folgerichtig
Wie kommt man auf die Idee, in einem Bestattungshaus ein doch so fröhliches Fest zu feiern? Einige Tage nach der Hochzeit sitzt das Paar lächelnd in seiner Ossendorfer Wohnung. „Ja, das war schon irgendwie verrückt, aber auch wieder folgerichtig“, sagt Bernd Dackweiler.

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Hier kannst Du mehr lesen: https://www.ksta.de/koeln/koelner-paar-heiratet-beim-bestatter-neben-einem-sarg-797071

Mich würde interessieren, was Du von dieser Idee hältst. Findest Du es pietätlos? Oder ist es eher geschmacklos? Oder ist die Entscheidung des Paares nachvollziehbar?

Der Bräutigam meinte, man müsse den Tod viel mehr ins Leben einbeziehen; eine Botschaft, die ich an und für sich auch so teile. Ich fände es auch eventuell angebracht, dass ein junges Bestatterpaar in einem solchen Rahmen heiratet.
Aber im Großen und Ganzen finde ich, sollte man die Bereiche doch voneinander trennen. Eine Hochzeit ist ein, aus Unkenntnis über das Kommende, fröhliches Fest und eine Trauerfeier ist eine Feierlichkeit, bei der von einem Verstorbenen Abschied genommen wird. Das sind in meinen Augen zwei völlig unterschiedliche Dinge, die man nicht vermischen sollte. Eine Trauerfeier darf auch mal ausgelassen und gelegentlich mal fröhlich sein. Aber das sind doch die Ausnahmen. In der Realität und Mehrheit überwiegen doch Schmerz, Tränen und eher unangenehm bedrückende Gefühle. Die Würde des Raums und die Feierlichkeit des Anlasses geben in dieser Phase der Trauer Halt und Struktur.
Muss man das aufweichen?

Was kommt als Nächstes, Hochzeitsfeier auf dem Friedhof zwischen Gräbern?

Was denkst Du?

Bildquellen:
  • hochzeit-beim-bestatter: Peter Wilhelm


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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 26. Mai 2024

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11 Kommentare
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1 Monat zuvor

Da der Artikel im KStA hinter einer Paywall ist fehlen mir natürlich Details, aber ich denke: Wenn die beiden aus der Branche sind oder irgendwie sonst im Bereich Tod und Trauer besonders engagiert, insofern ein Bezug da ist, dann finde ich so etwas nicht abwegig. Wenn nicht, dann hätte das für mich einen leichten Geschmack.

Sigi
Reply to  ulf_der_freak
1 Monat zuvor

Da ist keine Paywall. Nur der übliche Klick auf „Fortfahren mit Werbung“ ist erforderlich.

Reply to  Sigi
1 Monat zuvor

Ich erkläre mich hiermit zum Deppen. Da hätte ich selbst drauf kommen müssen. Danke für den Hinweis!

Winnie
Reply to  ulf_der_freak
1 Monat zuvor
Reply to  ulf_der_freak
1 Monat zuvor

Ok, nachdem ich nun doch habe lesen können – in diesem Fall würde ich die Location nicht unbedingt daneben finden, aber die Ausgestaltung ist doch ein wenig seltsam.

Lonelyboy
1 Monat zuvor

Naja, für mich irgendwie die Kategorie „hach schaut her, wir sind ja sowas von besonders“. Hab langsam das Gefühl das man schon der Rebell ist wenn man einfach normal sein will.

Ist jetzt vielleicht fies, ohne diejenigen zu kennen, hat irgendwie Geschmäcker… krampfhaftes in allem nach Schicksal, Berufung und Fingerzeigen suchen… oder „Promi-Fetisch“ und wollen sich in deren Licht sonnen. Keine Ahnung… mit der Berichterstattung doch eher peinlich… ansonsten jedem wie er mag…

ich käme jedenfalls nicht auf die Idee jemanden mit sowas zu belästigen nur weil ich ihn aus den Medien oder sonst wie kenne. Ich hätte nichtmals gefragt ob er DER Kuckelkorn ist, ich hätte mich einfach artig bedankt und fertig.

Igge
1 Monat zuvor

Da ich genug Trauerfälle hinter mir habe bin ich nicht scharf drauf, an den Tod auch noch bei schönen Anlässen erinnert zu werden.

Klakki
1 Monat zuvor

Sehr, sehr schwierig wie ich finde…
Selbst wenn der Bräutigam mit dem Thema zu tun hat, finde ich es unangemessen. Damit meine ich nicht zwingend die Halle als solche, das könnte man ja noch irgendwo unter „ist halt ne normale Feierhalle“ verbuchen. Aber das posieren neben einem Sarg.. Es wirkt mehr so „schaut mal, wir sind so besonders und heben uns ja so sehr von allem ab“. Etwas, das in der heutigen Zeit immer mehr auffällt und, zumindest mir, sauer aufstößt.

NIXE
1 Monat zuvor

Mich stört so etwas überhaupt nicht. Meine Oma, eine sehr kluge Frau, sagte immer :“ Lat se moken“! Also, lass die Leute machen! Es ist deren Hochzeit und soll für Beide ein unvergessliches Erlebnis sein. Auch den Sarg im Bild finde ich nicht makaber. Wie heißt es doch so schön“ Mitten im Leben sind wir vom Tod umfangen“! Ich wünsche dem Brautpaart eine lange, glückliche Ehe!

24 Tage zuvor

„4 Hochzeiten und 1 Todesfall.“ Mit nur einer Hallenmiete. :-O




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