Frag doch den Undertaker

Ich will Bestatter werden! Wie werde ich Bestatter? Ausbildungsplatz gesucht

Hallo Undertaker Tom,

ich werde im April 17 jahre alt und besuche zur zeit die zehnte Klasse der Realschule. Meine Eltern sind beide im kirchl. Dienst. Von daher kenne ich das Drumherum bei Beerdigungen. Ich habe mit 14 und 16 ein Praktikum beim Bestatter gemacht. Nun ist es mein Traum, Bestatter bzw. Bestattungsfachkraft zu werden. Nun ist es doch sehr schwer mit 17 jahren eine Ausbildungsstelle zur Bestattungsfachkraft zu finden. Können sie mir da weiter helfen ?
Ich würde sehr gerne diesen Sommer schon anfangen. Ein anderer Beruf würde für mich auch nicht in Frage kommen. Es wäre nett von Ihnen wenn Sie mir bei meiner Suche helfen könnten. Wenn es jemand kann, dann sind Sie das, denke ich mal.

Ich würde mich auf eine Rückmail riesig freuen.

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Liebe Grüße Ihr C.

Lieber C.,

ich beglückwünsche Dich zu Deinem Berufswunsch. Der Beruf des Bestatters ist ein sehr abwechslungsreicher und interessanter Beruf, der zudem recht krisensicher und -trotz allen blöden Geredes- durchaus angesehen ist.
Ich sehe, daß Du nicht nur Lust hast, mal etwas Außergewöhnliches zu probieren, sondern daß Du Dir durch die Praktika schon einen Einblick in den Berufsalltag verschafft hast.

Natürlich ist 17 ein noch recht junges Alter, aber mein Sohn ist 16 und jetzt nach der Realschule direkt in eine Ausbildung gegangen. Das hat nämlich auch seine Vorteile, wenn man nicht erst mit 35 nach irgendeinem Bachelor-Studium oder zwei bis drei Versuchen im falschen Beruf in einem Beruf anfängt.

Für Dich ist nun der nächste Schritt, alle Mittel und Wege auszuschöpfen, um einen Bestatter zu finden, der Dich als Auszubildenden nimmt. Melde Dich ruhig bei der Berufsberatung des zuständigen Arbeitsamtes (oder wie diese Agentur im Moment mal wieder heißt) und klappere trotzdem alle Betriebe in erreichbarer Nähe ab. Auf eine freie Stelle kommen etwa 45 Bewerber. Nicht zuletzt durch das Bestatterweblog ist der Beruf bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen sehr beliebt.

Wenn Du eine Stelle gefunden hast, wird eine herkömmliche Ausbildung im dualen System auf Dich zukommen, also die praktische Ausbildung im Betrieb und Berufsschuleinheiten in einer der bundesweit drei Berufsschulen in Bad Kissingen, Wermelskirchen oder Springe. Hinzu kommen drei überbetriebliche Ausbildungseinheiten in Theorie und Praxis im Ausbildungszentrum der Bestatter in Münnerstadt.

Jährlich durchlaufen etwa 170 Auszubildende diesen Weg. Insgesamt gibt es derzeit etwa knapp 530 Auszubildende in ganz Deutschland. Aber es gibt 3.800 Bestattungshäuser.
Demnach könnten theoretisch noch viel mehr junge Leute ausgebildet werden, Du muß eventuell auch Überzeugungsarbeit leisten, damit sich ein Bestatter auf dieses für ihn vielleicht neue Wagnis einlässt.

Nach der Ausbildung hast Du dann viele Möglichkeiten. Bestattungsfachkräfte werden gesucht und mir ist kaum ein Fall bekannt, in dem ein ausgebildeter Bestatter nicht auch eine Stelle bekommen hätte.
Du darfst am Anfang mit branchentypischen 1.500 bis 2.000 Euro als Verdienst rechnen. In der Ausbildung bekommt man zwischen 380 und 750 Euro, manchmal mehr, aber das hängt vom Betrieb ab. In Anbetracht der guten Berufschancen wäre ich auch mit einer niedrigen Ausbildungsvergütung zufrieden. Ja, manche würden sogar noch Geld dafür bezahlen, wenn sie eine Ausbildung machen könnten.

Einmal davon völlig abgesehen, muß ich darauf hinweisen, daß dies der Berufsweg ist, wie er sich jetzt etabliert und in Zukunft vielleicht einmal verpflichtend wird. Dennoch ist es so, daß man natürlich auch direkt in einem Bestattungshaus anfangen kann und alles nur dort von der Pieke auf lernt. Vorgeschrieben ist diese Ausbildung nämlich nicht. Im Grunde kann jeder Bestatter werden.

Eine Adresse oder Empfehlung indes kann ich Dir leider nicht geben. Einmal schriebst Du mir keinen Ort dazu, zum anderen würde das aber auch den Rahmen meiner Tätigkeit sprengen. Ich erhalte jeden Tag etwa zwei Dutzend Anfragen von Angehörigen zum Thema Bestattung und etwa 5-7 Anfragen von Ausbildungswilligen.

Viel Erfolg bei der Suche!

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(©si)