Leser Thomas möchte am liebsten in einem amerikanischen Metallsarg für alle Zeiten irgendwo als Leichnam überdauern. Geht das?
Hallo,
nicht zuletzt durch diesen Blog angeregt macht man sich Gedanken um die eigene Bestattung.
Mir gefallen beide gängige Möglichkeiten nicht sonderlich. Verbrennen? Nee!
Erdbestattung? Damit man bei Neubelegung des Grabes einmal durchgequirlt wird – auch nee! (mit dem Ewigkeitsgebot der Juden oder Moslems könnte ich leben – möchte aber nicht unbedingt Mitglied dieser Religionen werden)
Was mir am besten gefallen würde: In einem USA-Sarg in irgendeinem Keller oder U-Bahnschacht in ein freies Eckchen gestellt werden und dort bleiben bis in the year 2525!
Gut – jetzt wird das Argument kommen, dass man nach dem Tod von alledem nichts mehr merkt – mag stimmen – beruhigt mich trotzdem nicht!
Privatmausoleum scheidet aus pekunären Gründen eher aus!
Was würde der erfahrene Bestatter mir da raten? Gibt es irgendwo annonyme Erdbestattung mit „Ewigkeit“? Gäbe doch sicherlich Interessenten dafür.Thomas
Hi Thomas,
Du könntest noch Bischof werden, um unter dem Fußboden einer Kirche bestattet zu werden.
Oder Du gründest eine eigene Religion mit besonderen Bestattungsvorschriften und berufst Dich vehement auf das Gleichstellungsgebot.
Eine einfachere Möglichkeit, die aber auch mit Kosten verbunden ist, wäre die Anmietung eines Wahlgrabes. Im Gegensatz zu Reihengräbern werden die nicht wieder nach einigen Jahren an einen Wildfremden weitervermietet.
Es gibt ein- und mehrstellige Wahlgräber. Aber auch bei einem solchen Familiengrab mit mehreren Plätzen (min. 2) kann man sich ja alleine bestatten lassen. Solange die Gebühren alle paar Jahre bezahlt werden (gerne auch im Voraus) bleibst Du da alleine und unangetastet.
Eine besondere Bestattungsform wird auf dem Hauptfriedhof in Karlsruhe angeboten (und woanders auch). Dort kann man sich in einem amerikanischen Sarg in einer gemauerten Grabstätte beerdigen lassen. Diese Bestattungsform wurde vorwiegend für Roma und Sinti geschaffen. Die Gräber sind ebenfalls für die „Ewigkeit“.
Dennoch könnte man überdies auch bei einer jüdischen oder muslimischen Gemeinde nachfragen, ob man nicht eine Grabstelle in deren Bereich bekommen kann. Wenn man glaubhaft versichert, zeitlebens den Idealen dieser Religion verbunden gewesen zu sein, könnte das klappen.
Es lohnt sich aber auch die Anfrage bei verschiedenen Friedhöfen. Im Zuge der neu eingesetzten Kundenorientierung bietet man jetzt allenthalben ganz ungewöhnliche Bestattungsformen an, die den Trend zu Beisetzungswäldern usw. bremsen sollen. Möglicherweise ist man Deiner Idee gar nicht so abgeneigt.
Wenn Du mal tot bist, kannst Du mir ja Bescheid geben, wie es gelaufen ist…
Mit morbiden Grüßen
Peter
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Ach komm, bis wir das erfahren dauert es doch eine Ewigkeit….
@Arnd: Ich sage nur: Cliffhanger!
Wenn ich tot bin, muss ich anderen Menschen nicht noch zur (finanziellen) Last fallen. Ich habe dies bereits in meinem Testament festgelegt:
Nach drei Tagen verbrennen, da wo es am preisgünstigsten ist und irgendwo im Nirgendwo verstreuen lassen.
@Thomas Freudenberg:
Das Testament ist allerdings nicht der geeignete Ort für solche Bestimmungen. Das dauert typischerweise zu lange, bis das gefunden/beachtet wird.
Besser ist, die Angehörigen darauf hinzuweisen, was gewünscht ist, und ggf. eine Bestattungsvorsorge abzuschließen (wobei sich letzteres womöglich mit dem Wunschd er möglichst preisgünstigen Variante beißt).
Peter hat hier bereits mehrfach was dazu geschrieben. Eine Suche im Blog nach „Testament“ dürfte da passende Ergebnisse bringen, denke ich.
@Marco:
Bestattungsvorsorge klingt unseriös nach Versicherungen. Aber meine Freunde und Familie sind bereits unterrichtet und haben über meinen Rechtsanwalt und Notar bereits vor einigen Jahren meine Anweisungen in schriftlicher Form bekommen. Es existiert auch ein Sparbuch, wo ich bereits einen Betrag eingezahlt habe, der die Kosten abdecken wird.
Bei Zuwiderhandlungen aus Gründen von Sentimentalitäten habe ich ihnen meinen Besuch, als Poltergeist angekündigt. „Nessum dorma“ ist dann angesagt.
Sich mit der Mafia anlegen könnte auch zu einer dauerhaften Bestattungsstätte führen. Da hört man ja immer wieder, daß die anbieten, in größeren Betonfundamenten beerdigt zu werden. Leider scheinen sie terminlich da etwas unflexibel zu sein. Der Vorschlag mit der eigenen Religion trifft leider nicht zu – im deutschen Recht wird unterschieden zwischen gewünschten Religionen und anderen (sogenannten nicht-anerkannten, den hier ist ja nur etwas real, was beamtlich anerkannt), mit der echten Religionsfreiheit hat sich’s da nicht so recht. Einige dürfen sich ihre eigenen Gesetze machen (z.B. Christen beim Arbeitsrecht, Muslime beim Tierschutz, Katholiken gar gegen die Verfassung verstossen, was die Gleichberechtigung angeht), aber andere, die nicht dem entsprechen, was sich Beamte und Politiker wünschen, werden ausgegrenzt. Schon mal aus religiösen Gründen versucht, eine Leiche aufzubahren und den Geiern auszusetzen? Wobei das sogar aus Tierschutzgründen zu begrüßen wäre, um den extremen Rückgang der hiesigen Geierpopulationen aufzuhalten… Ich verstehe allerdings nicht, warum man so unbedingt ein dauerhaftes Grab haben will. Sicher, als Häuslebauer legt man wert auf langfristigen Besitz, aber hat man wirklich was davon? Gibt… Weiterlesen »
„Dennoch könnte man überdies auch bei einer jüdischen oder muslimischen Gemeinde nachfragen, ob man nicht eine Grabstelle in deren Bereich bekommen kann. Wenn man glaubhaft versichert, zeitlebens den Idealen dieser Religion verbunden gewesen zu sein, könnte das klappen.“
Zeitlebens… das klingt, als ob man das erst sehr, sehr spät auf diese Art organisieren kann, am besten posthum.
Persönlich finde ich es übrigens schlimm, daß Friedhofsbehörden diese dauerhaften Gräber anscheinend fast immer nur für bestimmte Religionsgemeinschaften anbieten. Das ist diskrimierend. alles, was man, warum auch immer, bestimmten Gruppen anbietet im Friedhofsbereich, muß man auch anderen Menschen verfügbar machen.
Vor allem, wenn es um Dinge geht, die mit dem eigentlichen (religiösen) Beerdigungsritual nichts zu tun haben. Sondern mit so simplen Dingen wie Friedhofssatzungen. Dem Muslim oder Juden ist ja auch erlaubt, ein „normales“, auf einige Jahre beschränktes Grabfeld zu erwerben, warum also nicht umgekehrt?
Das Ewigkeitsgebot im Judentum nützt Dir unter Umständen auch nix.
Paar hundert Meter von dem Haus, wo ich wohne, war vor Jahrhunderten / im Mittelalter wohl der jüdische Friedhof meiner Heimatstadt … heute ist da eine Kreuzung (wobei die geschätzt schon seit rd 100 Jahren oder so da sein dürfte, das Haus hier ist 1900 erbaut, was ca der Umgebungsbebauung entsprechen dürfte).
Dein Körper für die Ewigkeit? Da gibts nur eines: Plexiglas Sarg, in ne Rakete und ab damit über die Wolken ins Weltall..Garantiert die nächsten Jahrtausende tiefgefroren und sicher vor jeder Friedhofssatzung.
@Himmelsbestatter: Was ein schöner Irrglaube. Im Vakuum kühlst Du gar nicht schnell genug aus, dann wirst Du eben von Deiner Darmflora verdaut. Sozusagen alles in Eigenregie.
@Arno Nühm:
Dann halt in einer Tiefkühltruhe hochschieße lassen. 🙂
lks
@Arno Nühm: Na das Einfrieren hat ja auch weniger mit dem Vakuum sondern mit den -270°C welche im leeren Raum herrschen
@MetalGothPunk Basti: zu tun.
fuck erst korrekturlesen dann posten
Einfach bei Gunther von Hagens anfragen,der hat gut erprobte Methoden das man ewig herumstehen,sitzen oder liegen kann………
@Georg:
Leider ist er über sowas Profanes wie Stehen, Sitzen oder Liegen seit langem hinaus…
Womöglich findet einem die bucklige Verwandtschaft in inniger Verbundenheit mit einem… hm… Elefanten wieder. Man weiß es nicht.