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Im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten

Im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten war Frau P. stets bemüht, das Beste zu geben, was ihr nicht immer gelang, der Einsatzwille wird ihr aber hoch angerechnet.

…erledigte sie die ihr zugewiesenen Aufgaben zum Teil und andere mit großem Einsatz.

Ihr Verhältnis zu Vorgesetzten war von gegenseitiger Kritik geprägt und von ihren Kolleginnen und Kollegen wurde sie über das notwendige Maß hinaus sehr geschätzt.

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Auch wenn Frau P. unserem Hause nur sehr kurz zur Verfügung stand, ist ihr Ausscheiden aus dem Unternehmen für uns von großer Bedeutung und wir wünschen ihr für ihren weiteren Lebensweg alles Gute.

Es streiten sich ja manchmal auch Arbeitgeber und -nehmer vor dem Arbeitsgericht über die Formulierungen in ihren Zeugnissen. Frau P. hat das nicht getan, das Zeugnis ist schon 15 Jahre alt und sie sagt dazu: „Das ist doch ein prima Zeugnis: Arbeitswille hoch angerechnet, sehr geschätzt, wünschen alles Gute!“

Für mich steht da, daß Frau P. faul, unfähig und aufmüpfig ist, aber gerne mit den Kollegen feiert oder zusammenhockt.

Früher las man solche Formulierungen häufiger und es gab auch wesentlich schwerer zu entziffernde Codes, als diese doch recht unverbrämten Hinweise.
Ich spreche mit den Leute darüber, vielleicht wollte der Arbeitgeber nur nachtreten, vielleicht ist er einfach nur ein Ar***, wer weiß? Aber in den meisten Fällen haben die Arbeitnehmer gar nicht kapiert, daß da in Wirklichkeit etwas Negatives über sie steht.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 27. Oktober 2009 | Revision: 7. September 2012

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Silke
14 Jahre zuvor

Aua.
Das Problem kenne ich aus meiner Arbeit (Arbeitsvermittlerin) wenn Kunden mit Zeugnissen kommen und mir beim Lesen ganz schlecht wird, der Kunde jedoch absolut begeistert ist.
Das Problem dabei ist, dass z.B. alte Handwerksbetriebe (wenn sie denn überhaupt Zeugnisse ausstellen) da dann das reinschreiben, was sie so denken. Da kann jemand tatsächlich gute Arbeit geleistet haben, der Arbeitgeber ist voll des Lobes und dann kommen da Formulierungen, die alles wieder kaputtmachen…
Aber bei der Formulierung
[quote]ist ihr Ausscheiden aus dem Unternehmen für uns von großer Bedeutung [/quote] kann ich eigentlich nur davon ausgehen, dass da jemand nachtreten wollte.

14 Jahre zuvor

heute würde so ein Text in einem Arbeitszeugnis direkt bei einem Anwalt und vorm Arbeitsgericht landen…

MiniMoppel
14 Jahre zuvor

Wenn das Zeugnis echt ist, dann ist es das mit großem Abstand schlechteste, das ich je gelesen habe.
Ich verstehe nicht, wie man -selbst als „Laie“- da irgend etwas positives herauslesen kann.

Werner
14 Jahre zuvor

„Aber in den meisten Fällen haben die Arbeitnehmer gar nicht kapiert, daß da in Wirklichkeit etwas Negatives über sie steht.“
Ja, das kenne ich. Einem nicht sehr leistungsfähigen Mitarbeiter habe ich mal ein Zeugnis geschrieben, das neutral war, ich wollte ihn nicht loben, aber ihm auch keine Schwierigkeiten machen. Ihm mißfiel das Zeugnis und er kam mit einer Version, die für ihn sehr unvorteilhaft war. Na gut, wenn es sein Wille ist …
Es gibt übrigens auch Firmen, die keine versteckten Codes benutzen. Das steht dann ausdrücklich so im Zeugnis. (Dieses Zeugnis ist so gemeint wie es geschrieben steht/enthält keine versteckten Hinweise. ö.ä.) Vor einer Einstellung kann man auch den letzten Arbeitgeber anrufen, das ist in der Schweiz üblich.

Papa O'Neil
14 Jahre zuvor

Wow, eine 7-.
Aber wen sie das für toll hält weißt du zumindest was mit „im Rahmen ihrer begrenzten Möglichkeiten“ gemeint ist.

14 Jahre zuvor

Das ist mal ein schlechtes Arbeitszeugnis, da muss man nicht mal so zwischen den Zeilen lesen.
Eigentlich ist es schon schwierig heute, weil man gar nicht mehr solche Formulierungen benutzen kann /darf …. das Arbeitszeugnis sollte ja gut sein – auf der anderen Seite hat es aber auch ehrlich zu sein. Was nun, wenn man wirklich nicht zufrieden war? Ich denke genau das ist der Grund, warum man dann eben besser den letzten Arbeitsgeber anruft.

Agamemnon
14 Jahre zuvor

Nur, dass bei einem Anruf noch viel besser nachgetreten werden kann und keiner kann es mehr nachweisen…

Thomas
14 Jahre zuvor

Ja, aber bei einem Anruf kann der potentielle neue Arbeitgeber vielleicht auch gleich raushören, daß der vorherige Chef ein persönliches Problem mit dem Arbeitnehmer hatte oder selbst nicht ganz ohne Macken ist. Oft hat es ja einfach menschlich nicht gepaßt, sowas kann man aber kaum in einem Zeugnis darstellen.

Sascha
14 Jahre zuvor

Ganz ehrlich, und nicht bös gemeint – meine erste Assoziation war:

„Ah, Frau P. wurde im Rahmen der Behindertenquote ins Unternehmen geholt. Okay.“

Ich persönlich bin kein Fan von codierten Arbeitszeugnissen. Nicht nur, weil da gegebenenfalls der ehemalige Arbeitnehmer hinters Licht geführt wird („Er hat seine Aufgaben zu unserer vollsten Zufriedenheit erfüllt“ – woohoo!), sondern weil ich insbesondere bei kleineren Firmen immer wieder merke, daß der Personaler – also, meistens der Chef selbst – nix von Codes weiß und der Meinung ist, ein wirklich tolles Zeugnis verfaßt zu haben.

In unserer Firma schrieb ich dann entsprechend auch immer den Satz „Dieses Zeugnis ist nicht codiert.“ darunter. Würde mich nicht wundern, wenn das heutzutage bereits auch eine Code-Phrase wäre … Wahrscheinlich „Der renitente Typ hat mich so lange mit Änderungswünschen genervt, daß er mir nicht erst jetzt tierisch auf den Sack geht.“

14 Jahre zuvor

Deswegen gibt es bei uns vorgefertigte Formulare, in denen der Mitarbeiter in Noten von 1-6 bewertet wird. Sowohl fachlich, als auch in sozialer Kompetenz. Die Noten werden dann 1:1 durch Standardformulierungen ersetzt – so ergibt sich zwar kein „individuelles“ Arbeitszeugnis, dafür gibt es auch nichts da hineinzuinterpretieren.

14 Jahre zuvor

[quote]…erledigte sie die ihr zugewiesenen Aufgaben zum Teil und andere mit großem Einsatz.

Ihr Verhältnis zu Vorgesetzten war von gegenseitiger Kritik geprägt und von ihren Kolleginnen und Kollegen wurde sie über das notwendige Maß hinaus sehr geschätzt.[/quote]
Erinnert mich an Kollegen während der Lehre: Fachlich (handwerklich) im unteren Bereich des Spektrums, dafür aber begeistert bei der Gewerkschaftsarbeit und bei der Mitwirkung im Personalrat.
Das ergibt dann die Sorte von Querulanten die jeder Chef gerne wieder los wird, auch wenn die Leute sich für Belange der Mitarbeiter einsetzen. Meckern kommt meist besser an, wenn man auch sonst fachlich Leistung bringt.
Allerdings, wenn das Zeugnis schon 15 Jahre alt ist, bedeutet das nun, das da inzwischen kein Arbeitgeber mehr gefunden wurde? Hatte Frau P. damals den falschen Beruf, weil ihre Möglichkeiten eher in anderen Bereichen liegen?

tyler
14 Jahre zuvor

Ob es Zufall ist, dass ausgerechnet die, die schon die Arbeit nicht vernünftig auf die Reihe bekommen, anschliessend auch ihr schlechtes Arbeitszeugnis falsch interpretieren?
Wer solche eindeutigen Formulierungen nicht versteht, wird wohl auch bei Arbeitsanweisungen arge Probleme haben

„ist ihr Ausscheiden aus dem Unternehmen für uns von großer Bedeutung“ ist wirklich gut.
Klingt nach Party in der Unternehmensleitung als man sie los war

Thomas
14 Jahre zuvor

Hallo TOM, als ständiger Leser deines blogs weiss ich das du gern für deine Leser da bist, Bestattungsrechnungen analysierst, rat für und gegen bestimmte Institute gibst und im allgemeinen wenn es Dir möglich ist auch mal den einen oder anderen Menschlichen tip gibst.

Aber jetzt mal im ernst, ist dir Langweilig?
Stirbt keiner mehr?
Kinder aus dem Haus?

Ich wage mal die voraussage das Dir nun gefühlte 8.376 User/Tag ihre zeugnisse schicken werden mit einem netten:
Kannst du mal gucken?

Hut ab.
Thomas

Anonym
14 Jahre zuvor

Das Zeugnis steht im Bestatterblog, weil es den Tod eines Arbeitsplatzes und den Tod der Chance auf einen neuen Arbeitsplatz repräsentiert. Ist doch klar. Diese Sorte Elend ist Alltag für Arbeitsrechtler und im Grunde zu wahr, um noch lustig zu sein. Zeugnisse sind obendrein nur ein Teil des ganzen, schmerzhaften Kündigungsprozesses. Ähnlich wie bei Todesfällen sind die Betroffenen in aller Regel nicht genug Herr der Lage, um ihre Eigeninteressen angemessen wahrzunehmen. Meine Empfehlung, frühzeitig einen vertrauenswürdigen, kompetenten Anwalt aufzusuchen, ist schon allein deshalb nicht nur wirtschaftlicher Eigennutz … freilich ist es schwierig, einen vernünftigen Rechtsanwalt zu finden, denn bekanntlich sind meinesgleichen alle Verbrecher. Was die Formulierung „nicht codiert“, etc. anbelangt: Nach § 109 der Gewerbeordnung darf ein Zeugnis keine Merkmale oder Formulierungen enthalten, die den Zweck haben, eine andere als aus der äußeren Form oder aus dem Wortlaut ersichtliche Aussage über den Arbeitnehmer zu treffen. Mit anderen Worten: Es ist selbstverständlich, dass das Zeugnis nicht codiert ist. Wer das noch ausdrücklich hervorhebt, möchte wohl das Gegenteil andeuten… Nun ja, wer paranoid ist, liest in jedes… Weiterlesen »

Sebastian.
14 Jahre zuvor

Uhmm, ich wollte das eben gar nicht anonym schreiben.

Anonym poste ich doch nur karnevaleske Schenkelklopfer wie diesen hier:

Der Buchhalter hat gekündigt. „Ich brauche noch ein Zeugnis“, sagt er zum Chef. Der setzt sich sofort hin und schreibt: Herr Schulze hat es fertiggebracht, in wenigen Monaten mehr aus meinem Geschäft herauszuholen, als ich in vielen Jahren hineinstecken konnte!

Motorsensenmann
14 Jahre zuvor

Nur mal so in die Runde gefragt: Welchen Sinn hat eigentlich so ein Arbeitszeugnis, wenn man nur eine Laudatio verfassen darf?
Wenn man nicht ehrlich schreiben kann, daß der Mitarbeiter z.B. wegen Diebstahl und Unzuverlässigkeit rausgeschmissen wurde, ist der Begriff „Arbeitszeugnis“ aus meiner Sicht ad absurdum geführt. Ich muß wohl mal meine Schulzeugnisse ausgraben und verlangen, daß überall Einsen stehen…

Werner
14 Jahre zuvor

„Welchen Sinn hat eigentlich so ein Arbeitszeugnis, wenn man nur eine Laudatio verfassen darf?“
So ein Zeugnis ist sinnlos, klar. Deshalb sollte man bei wichtigen Stellen immer den letzten Arbeitgeber anrufen. Ist eigentlich nicht Sinn eines Zeugnisses, aber es geht wahrscheinlich nicht anders. Natürlich besteht da noch die Gefahr, daß der alte Arbeitgeber „nachtritt“, weil er einen Pik auf den Ex-Mitarbeiter hat. Blöde Situation.

Sonja
14 Jahre zuvor

Naja die Zeugnisse haben schon eine gewisse Aussage. Ich habe eine Zeit lang im Personalbüro gearbeitet und was da an Zeugnissen geschrieben wurde, war schon klar von einander abzugrenzen, ob da einer quasi ne 1 bekam oder doch eher 3 und abwärts.

@ Sebastian
Das Zeugnis darf nichts offensichtlich Negatives enthalten, aber jeder Personaler (zumindest die ich kenne – über mehrere Firmen verteilt) wird dir bestätigen können, dass es sehr wohl den einen oder anderen Code gibt, um Negatives flauschig zu verpacken.
Aber jedem steht zu, sein Zeugnis zu überprüfen und gegebenenfalls eine Änderung (wenn berechtigt) sogar einzuklagen. Wenn alle Arbeitszeugnisse flauschig rosa und mit viel Liebe verfasst wären, wär das wohl nicht nötig 😉

Motorsensenmann
14 Jahre zuvor

[quote]Naja die Zeugnisse haben schon eine gewisse Aussage. Ich habe eine Zeit lang im Personalbüro gearbeitet und was da an Zeugnissen geschrieben wurde, war schon klar von einander abzugrenzen, ob da einer quasi ne 1 bekam oder doch eher 3 und abwärts.(…)[/quote]

An der Stelle ist das Zeugnis aber schon wieder nicht mehr zulässig.
Wenn ich keine ehrlichen Angaben machen darf und der (Ex-) Arbeitnehmer quasi ’ne 1 einklagen kann, wird das Ganze zur Farce, oder etwa nicht? WIMRE hat sogar eine Frau mal gefordert, daß ein Bedauern ihres Ausscheidens mit rein mußte…

Winnie
14 Jahre zuvor

Wie war das noch? Er war stehts fröhlich bei der Arbeit und auch sonst sehr kontaktfreudig. Zu deutsch wohl soviel wie: Die Sau war ständig besoffen, hat alle zugequatscht und von der Arbeit abgehalten.

Thilo
14 Jahre zuvor

@Werner: Ja, das mit dem Chef anrufen ist auch eine Variante.
Bei mir lief das umgekehrt: Mein alter hat meinen neuen Chef angerufen und ihn gefragt, was ihm einfiele mich abzuwerben.
Dann gab es noch ein bißchen Zores, woraufhin mein neuer Chef gegrinst hat, und nur meinte, er hätte wohl den richtigen erwischt 😉

Zeugnisse sind ein ganz heißes Eisen.
Letztendlich ist sich doch jeder im Klaren darüber, daß die Zeugnisse geschönt sind und nicht direkt der Wahrheit entsprechen. Immerhin gibt es ja auch eine gesetzlich vorgeschriebene Mindestnote (3 ?), die ein Zeugnis repräsentieren muß. Alles darunter ist nicht mehr erlaubt…

Insofern sind Zeugnisse für mich nur eine Formalität und haben keine tiefere Aussage mehr.
Nur die Tatsache, _ob_ jemand ein Zeugnis hat, birgt eine gewisse Aussage…

Lutz
14 Jahre zuvor

Das mit der gesetzlichen Mindestnote kenne ich so: Will der Arbeitnehmer ein besseres Zeugnis einklagen und das vorliegende Zeugnis wertet Note drei oder schlechter, muß der Arbeitgeber belegen, daß der Betreffende so schlecht ist. Wertet es besser als eine drei, muß der Arbeitnehmer belegen, daß er so gut ist.

Sebastian.
14 Jahre zuvor

@ Lutz (22) (und Thilo (21)): Stimmt, eine „gesetzliche“ Mindestnote im Sinne einer bindenden Festlegung gibt es nicht. Der Arbeitgeber hat Anspruch auf ein „wahres“ Zeugnis. Ist er der Meinung, überdurchschnittliche Leistungen erbracht zu haben, dann muss er dies beweisen. Schätzt der Arbeitgeber die Leistung nur als unterdurchschnittlich ein, trägt er die Beweislast. Im Zweifel landet man also bei einem durchschnittlichen Zeugnis. vgl. BAG, Urteil vom 14.10.2003, 9 AZR 12/ 03, Rn 37 ff. http://lexetius.com/2003,3626 @Sonja (18): Wie gesagt, es gibt einen Unterschied zwischen geschickten Formulierungen („flauschig verpacken“) und bösem „echtem“ Geheimcode. „Flauschig verpackt“ ist doch auch nur eine nette Umschreibung für „wohlwollend die Wahrheit ausdrücken“ – nun ja, und da sind wir doch einer Meinung: Ein Zeugnis muss wahr UND wohlwollend formuliert sein. Die Grenze überschreiten (unzulässige) doppeldeutige Formulierungen. Hier eine Zusammenfassung, die jedenfalls beim Querlesen ganz vernünftig ausschaut: http://preview.tinyurl.com/yl66z3d NATÜRLICH werden häufig die bösen Formulierungen verwendet, insbesondere weil viele Arbeitnehmer es schlicht mit sich machen lassen. Entweder sie sehen das Problem nicht oder sind zu fertig mit den Nerven / ängstlich (siehe meinen… Weiterlesen »

Anita
14 Jahre zuvor

Irgendwann kommen findige Eltern auf die Idee, die Schule ihrer Kinder zu verklagen, weil die Noten nicht fuer eine Lehrstelle ausgereicht haben.




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