Etwas dramatisch verlaufen und mit viel Ärger verbunden war die Rückeroberung unseres Hauses, das wir vermietet hatten.
Die Mieter waren bereits vor 10 Monaten wegen Eigenbedarfs gekündigt worden und noch drei Tage vor dem Ablauf der Kündigungsfrist schallte es mir von Mieterseite aus dem Telefon entgegen: „Isch kann mir kei‘ Wohnung aussem Arsch ziehe. Wann Sie Alzheimer habbe und im Kopp nicht mehr ganz gebacken sind, kann ich auch nix dafür, mir ziehe‘ erscht aus, wann wir was anneres gefunde hawwe.“
Und überhaupt erteilte uns der Mieter Hausverbot, verweigerte den Zutritt zum Haus usw.
Und das, obwohl er das Objekt bekommen hatte, weil er vor Jahren selbst in Not war, woanders dringend ausziehen mußte und ansonsten auf der Straße gestanden hätte, oder so.
Egal. Am Montag, 29.07.2013, war ich noch beim Anwalt, um mich auf die Zwangsräumung vorzubereiten. Am 30.07. haben wir dann nochmals bei den Mietern angerufen, waren inzwischen schon darauf vorbereitet, daß das Ganze sich jetzt noch um 12-24 Monate verzögert, und wurden dann doch sehr erstaunt, als es uns aus dem Hörer entgegentönte: „Morge‘ um Zwölfe könnt ihr den Schlüssel habbe, wir sind raus.“
Die Übergabe dauerte ganze 10 Minuten. Die Kaution ist man uns eh immer schuldig geblieben, zu holen ist oft sowieso nichts, also was soll man da jede defekte Fußleiste jetzt auflisten und darum schachern? Hauptsache die sind raus.
Doch der Schrecken kam dann bei näherer Betrachtung.
Lichtschalter und Steckdosen übermalt:
Unmotiviert Löcher in die Wände geschlagen:
Abenteuerliche Elektroinstallationen wo vorher moderne Anschlußleisten waren:
Löcher im Fußbodenbelag mit Hansa-Plast repariert:
usw.
Die Abläufe, also die Siphons vom Waschbecken hat man einfach abmontiert und mitgenommen. Kacheln und Fußbodenfliesen sind z.T. weg oder zertrümmert…
So ließe sich das endlos fortsetzen.
Die Leute haben zwei große Hunde gehabt, die im ganzen Haus ihre Spuren hinterlassen haben. Bißspuren in Türklinken, Kratzspuren an Türen und den Wänden daneben und Schmierspuren vom Fell an allen Wänden. Der Geruch war unbeschreiblich.
Natürlich hatte man alle Bodenbeläge einfach zurückgelassen und von „besenrein“ hatte man auch noch nie etwas gehört:
An verg. Donnerstag haben wir das Objekt übernommen und zu allererst die Bodenbeläge rausgerissen und in den Garten geworfen. Dann haben wir ein Putzgeschwader gebildet und erst einmal alles mit Chlor abgewaschen.
Seit Donnerstagabend bin ich mit dem Reaprieren, Aus- und Umbauen beschäftigt.
Also nix Urlaub.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
Dumm gelaufen 🙁
So was gibts halt leider von beiden Seiten. Bein uns läuft es mit den alten Vermietern wohl auch gerade auf eine Klage raus. Wir sind wegen der Gesundheitsbelastung in der Wohnung (Schimmel) ausgezogen, und nun weigern sie sich, uns die Kaution wieder zu geben, obwohl wir nachweislich die Wohnung in einem besseren Zustand hinterlassen haben, als sie vorher vorhanden war. Ganz großes Kino. Naja, zum Glück hat man für so was nen Anwalt…
So ein asoziales Pack! Es tut mir sehr leid für euch, dass sie ihre Wohnung derart zerstört hinterlassen haben. Dir und deinen Putz-/Renovierhelfern wünsche ich viel Kraft, Nerven, gutes Wetter und gutes Vorankommen!
Oh Mann … wieso kommt mir das so bekannt vor? Achja, hatte selbst in den 90er Jahren einen Mieterschaden von 30000 DM. Vermieten? Never ever!!!
Es schein sich ja immer mal wieder einige zu denken:
„Ich hab ja eh auch so nix, da kann der mir nix wegnehmen und verklagen kann man mir auch nicht, weil hab ja nix. #Rumms#Waschbeckenzerschlag#“
Autsch! Wir sind ja gerade auf der Suche nach einem neuen Haus und bekommen immer mal zu hören, wir könnten das derzeitige ja dann vermieten statt es zu verkaufen. Wenn ic das hier lese und sehe, weiß ich wieder ganz genau, warum ich das nicht tun werde. Sehr heftig.
Hi Tom!
Willkommen im Club – habe ähnliches erlebt, samt säumiger Miete, abgeschlossener Räumungsklage und einen von Hunden dermaßen überdüngten Garten, das die obere Erdschicht komplett ausgetauscht werden musste, weil er völlig übersäuert war… Und da es kein zentral geführtes Melderegister gibt, ist derjenige problemlos untergetaucht…
Ärger Dich nicht, Du bist nicht alleine! 😉
Naja bist ja noch gut weggekommen, keine Scheiße an den Wänden, keine Kakerlaken, Fliegen, Maden oder Ratten, du musstest nicht Jahrelang Prozessieren und bist das Pack Termingerecht losgewoden. Du darfst dich als glücklicher Vermieter mit guten Mietern betrachten.
Traurig aber leider wahr. Übermalte Steckdosen, ein paar löcher in den Wänden, dreck, zerstörte Fliesen und Bodenbeläge gehören leider zum Alltag.
Ach ja… und während für einige die Privatinsolvenz wirklich die einzige Chance ist wieder auf die Beine zu kommen, ist sie für solche Leute der Freibrief für alles. Leider ist die zweite Gruppe in der Überzahl.
Mein Tipp aus eigener Erfahrung: nie, nie, nie, niemals, never ever ohne Kaution, egal wie gut und herzzerreißend die Geschichten sind.
Uff! Armer Tom! Auch ich wünsche Dir und Deinen tatkräftigen Helfern viel Kraft und Motivation!
Vielen Dank an solch asoziales Dreckspack!! >:-(
Kein Wunder, dass immer mehr Vermieter Panik bekommen, wenn man mitteilt, dass man 1 Hund oder (wie ich) 2 Katzen hat. Da kannste selbst noch so reinlich, penibel und orgentlich sein, solche Deppen ruinieren den Ruf aller Tierbesitzer!!
genau das war mein Gedanke 🙁
Hallo Tom.
Wie einer meiner Vorredner sagte: Willkommen im Club.
Meine Frau hat das Tagtäglich erlebt. Sie hatte Einzelzimmer an Alleinstehende vermietet; um ehrlich zu sein, wenn man dann das Ergebnis hinterher gesehen hat, graust es mich immer noch.
Beim Einzug einen auf dicke Maxe machen, Kaution und Miete wird ja bezahlt. Dann irgendwann arbeitslos, Stütze vom Amt usw. Geld bekommst du keines und als wir dann die Räumung angeleiert haben, war der Kerl unter Zurücklassung seines Hausstandes, das Sofa und die Stereoanlage hat er mitgenommen, auf Nimmerwiedersehen verschwunden. Strom war schon längst abgestellt, was sich auf die Lebensmittel im Kühlschrank nicht gerade positiv ausgewürgt hat.
Ein anderer hat sich als Messie entpuppt. Dementsprechend hat dann das Zimmer ausgesehen.
In diesem Falle kann man es scheinbar echt nur positiv sehen. Die Schäden sind recht übersichtlich und auf den ersten Blick aus der Ferne relativ günstig zu beheben. Da gibt es weit Schlimmeres.
Einzig der Ärger und die Wut sind gleich. Aber vielleicht hilft auch ein wenig der Glaube, dass sich alles früher oder später rächt. Die bekommen ihr Fett auch noch weg, egal ob man es selbst mit bekommt, oder nicht.
Und meistens sind es dann auch genau die, die immer jammern, dass sie immer sooo ein Pech haben und die ganze Welt böse zu ihnen ist.
Ach Du Schei***.
Wir hatten unsere Eigentumswohnung auch vermietet- an die Kollegin meines Mannes. Als diese nach 4 Jahren auszog war zum Glück alles ok.
Nun stand die Überlegung im Raum, ob wir neu vermieten oder verkaufen- wir haben uns zum Verkauf entschieden.
Das Risiko die Wohnung an einem Mietnormaden zu vermieten, war uns einfach zu hoch.
LG Mona
gut, dass du wieder da bist!
Hatte mir etwas Sorgen gemacht wegen Gesundheit und so. Alles andere läßt sich beheben. Trotzdem ist mein Mitgefühl bei dir 🙂
LG
Ach du heilige *****
So wie man es leider mittlerweile viel zu oft hört… da kann man ja fast nur noch sagen: Zum Glück ist es nicht noch schlimmer!
krass. Meine damalige Vermieterin meinte ganz verwundert, das ich die Abstellkammer gestrichen hätte… Ich: ???? ähm, lt. Vertrag bei EInzug renovieren. Hab ich gemacht. Gehöre ich zu einer aussterbenden Art? Mich wundert es nicht, das viel lieber einen Leerstand haben oder verkaufen.
Die überstrichenen Schalter kann man putzen. Aber wie oft du drüberstreichen musst, um dieses Rot loszuwerden will ich nicht wissen…
Da unser Vormieter Puff-Rote Wände hinterlassen hat weiss ich die Antwort,selbst bei hochwertiger Wandfarbe habe ich dreimal streichen müssen um diesen fiesen Farbton loszuwerden.Abreissen und neu tapezieren wäre billiger gewesen und schneller fertig wäre ich auch geworden
Also ich habe diesbezüglich gute Erfahrungen mit „Alpina Ultra“ gemacht. Der Vormieter in meiner ersten Wohnung hatte in der Küche eine Raufasertapete mit rot-gelb-blauem Muster. Einmal weiß drüberstreichen hat gereicht.
Sch.. auf die Kaution! Die klagen das mit Winkelzügen wieder ein. Und für den Schaden reicht das sowieso nie. Woher ich das weiß? Frage nicht….
Das IST in den letzten Jahren mehr geworden, das Wohnungen in einem höllischen Zustand hinterlassen werden und Vermieter dann noch auch stapelweise ausstehenden Mieten hocken bleiben. Liegt auch teilweise daran, das es den Leuten vom Staat her sogar angeraten wird – als ich selbst vor einigen Jahren durch einen elendig langen Aufenthalt im Krankenhaus und danach Pflege zu meiner Überraschung mit dem Sozialamt zu tun hatte, strichen die mir Knall auf Fall sämtliche Gelder. (Nicht das ich da ganz blauäugig gewesen wäre: Nachdem klar wurde das die ganze Sache länger dauert fragte ich nach „Wie sieht es aus? Muß ich meine Wohnung auflösen?“ Wurde immer verneint) Als ich dann fragte ob die magischen Zauberstab haben, der mich aus der dreimonatigen Kündigungszeit rausholt oder wie die sich das vorstellen bekam ich zu hören „Dann zahlen sie halt die Miete nicht“. WtF?! Bei mir wäre ja eh nix zu holen, dann soll ich halt die Miete nicht zahlen. Sagt mir ne Tussi vom Sozialamt. Vom Staate selbst. Ohne mit der Wimper zu zucken. Seitdem wundert mich sehr… Weiterlesen »
Oh man, manche Leute, echt. Da fehlen einem die Worte!
Andersrum gibts das aber auch. Meinen Schwiegereltern hat man vor 2 Jahren von heute auf morgen einfach gekündigt. Nicht wegen Eigenbedarfs oder sonstwas, sondern einfach nur, weil sie Altmieter waren und man jetzt doch eklatante Mieten einnehmen kann, wenn man wen neu rein lässt. Und das, obwohl meine Schwiegermutter schwer behindert ist und vor allem, wo der Leerstand ohnehin unter 1% ist und man mit Handicap erst recht kaum ne vernünftige Wohnung findet. Ging zum Glück alles gut, es gab zufälligerweise eine gute Wohnung, aber frage nicht nach den Methoden des Vermieters, widerlich. Da haben sogar den Leuten vom Mieterschutzbund die Münder offen gestanden. Und die kennen ja so einiges.
Hoffentlich findet ihr nicht noch mehr böse Überraschungen. Gutes Gelingen!
Die Scheuerleisten bilden ein gutes Versteck für Hundeflöhe,also alle abreissen und alle Ecken und Ritzen kräftig mit Ungeziefertod behandeln.Kann mich noch gut erinnern wie zerstochen wir mal einige Zeit nach einem Einzug waren
Also wenn ich diese Kommentare über vermeintliche „asozialität“ lese kommt mir die Galle hoch. Sollten die Herrschaften doch mal beim so hochgelobtem Wikipedia die Wortbedeutung nachlesen.
Was dich betrifft Tom, so tut mir das sicher leid. Jedoch habe ich schon ganz andere Fälle von Mietnomaden gesehen die „deine“ Zustände um Potenzen überschreiten. Aber das macht es für dich natürlich auch nicht besser.
wieso?
„Asozialität ist eine zumeist als abwertend empfundene und gemeinte Zuschreibung für Verhaltensweisen von Individuen oder Gruppen, die von den gesellschaftlichen Normen abweichen und die Gesellschaft schädigen. Im wissenschaftlichen Bereich wird neutraler von Devianz als Oberbegriff gesprochen und dabei von abweichendem, nicht unbedingt strafbarem Verhalten (Delinquenz) abgegrenzt.“ (wikipedia)
genau darum gehts doch, oder?
Ich habe die Leute weder als Mietnomaden, noch als asozial bezeichnet.
georg schreibt ganz klar seinen ärger über das wort „asozialität“ in den _kommentaren_. dir tom hat niemand die verwendug des wortes unterstellt.
Die übermalten Steckdosen und Schalter sind da echt das geringste Übel. Kleiner Tipp: abmontieren und ab in die Spülmaschine. Hilft auch gut gegen Nikotingilb.
Am ärgerlichsten weil am teuersten zu reparieren sind vermutlich die Löcher im Parkett. Alles andere sieht zwar auf den ersten Blick schrecklich aus, ist aber nicht gar so schlimm. Blöd ist es natürlich trotzdem…
so habe ich das auch gemacht. Nachdem ich ewig lange die Steckdosen geputzt habe und sie seht kratzanfällig sind, fiel der Blick auch auf die Spülmaschine. Aber dort nur ganz nach oben und Glasprogramm, sonst sind sie matt. Dann werden sie auch innen ganz toll wieder sauber und man hat das Gefühl, sie sind „dna rein“. 😉
Das Ohrstäbchen sieht lecker aus….
Für´s Laminat gibt es so Reparaturboxen, die sind ganz prima, weil man die Farben besser hinbekommt und alles dabei ist. Selbst für etwas größere Löcher….
Kopf hoch, das wird schon wieder!
Puh, das ist echt Mist :-/ Aber ich bin froh, dass es „nur“ das ist, hatte mir schon Sorgen gemacht als ein paar Tage gar nix kam.
Übrigens denke ich nicht, dass das objektiv mehr wird – es wird nur mehr darüber berichtet. Von den vielen Mietverhältnissen, die problemlos ablaufen und beendet werden, hört man ja nix, warum auch.
Das Problem kenne ich auch – aber in der Ausprägung habe ich es bislang noch nie gesehen, ist grausig. Respekt vor fremdem Eigentum scheint hier ein Fremdwort gewesen zu sein.
Wir machen das inzwischen daher so, dass wir Wohnungen grundsätzlich unrenoviert vermieten, beim Einzug der Zustand jedes Raumes detailliert protokolliert wird. Da kommen dann in der Regel 10-20 Seiten Protokoll raus, die im Optimalfall vor Ort erstellt werden und die der neue Mieter direkt abzuzeichnen hat.
Beim Auszug dann das gleiche Procedere und feststellen der Deltas.
Vom Mieter verursachte Schäden, die nicht unter normale Abnutzung fallen (schönes Beispiel: Häufung von Brandlöchern in Teppichböden), werden nochmal gesondert aufgelistet, ausgedruckt und mit einer Kostenübernahmeerklärung des Mieters versehen, die explizit auch einschließt, dass auch Beträge höher als die Kaution zu zahlen sind.
Nach 10-15 Jahren gibt es dann, wenn gerade ein Mieterwechsel ansteht, neue Böden (wo Laminat oder Linoleum liegt) und „weiseln komplett“ vom Fachbetrieb.
Mehr ist nicht drin, wenn man einerseits
sozial veträgliche Mieten einhalten möchte, andererseits aber auch nicht draufzahlen will.
Mein Großvater hatte die Einliegerwohnung in seinem Haus an eine nette junge Frau vermietet, Tochter eines örtlichen Unternehmers und frisch geschieden. Die hat dann irgendwann einen Mann kennengelernt, Format begehbarer Kleiderschrank. Der hat, wie wir leider erst nach dem Tod meines Großvaters erfuhren, den alten Mann sehr geängstigt, ein Nachbar meinte auch, er hätte ihn sogar geschlagen.
Als wir die Leute endlich raus hatten, fehlte sogar ein Rolladen. Und auch sonst war die Wohnung in einem unbeschreiblichen Zustand; der Vater der Frau war sehr beschämt. Aber die Frau hatte mittlerweile ja ein Geschäft, da mußte nicht der Vater einstehen…
Angeblich war da nix zu holen, trotz Titel bei Gericht. Das Geschäft besteht immer noch. Nur der Mann, der damals Außendienstler bei einem Industriehändler war, der arbeitet da inzwischen nicht mehr, sondern ist Geschäftsführer für seine Frau.
Und das Haus ist inzwischen komplett vermietet, die Mieter haben es selbst renoviert und eine Option auf Kauf – die halten es in Ordnung.