heute las ich eine sterbeanzeige in der zeitung, die meine aufmerksamkeit auf sich zog. es handelte sich um eine schwarze silhouette, auf der lediglich der name, das geburts- und das sterbedatum standen. bei den daten handelte es sich um den 12.03.1939 und den 12.04.2009.
meinst du, es handelt es sich hierbei um einen druckfehler oder welchen anderen grund könnte es geben, dass erst 2 jahre nach dem tod eine anzeige in der zeitung gedruckt wird?
Es kann natürlich auch mal vorkommen, daß Angehörige tatsächlich erst lange Zeit nach dem Sterbetag vom Tod eines Angehörigen erfahren und dann ihrer Trauer nachträglich durch eine solche Anzeige Ausdruck verleihen.
Viel wahrscheinlicher jedoch ist es, daß es sich um eine „Memoriam-Anzeige“ handelt, die man nach längerer Zeit aufgibt, um nochmals an den Tod einer Person zu erinnern bzw. um zu zeigen, daß man immer noch in Trauer ist und dieser Person gedenkt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
In „Frag doch den Undertaker!“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen. Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
Unterstützen Sie das Blog bitte mit einer Spende. Klicken Sie hier.
Hilfeaufruf vom Bestatterweblog
Das Bestatterweblog leistet wertvolle journalistische Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bittet das Bestatterweblog um Ihre Hilfe. Es fehlen in diesem Jahr noch über € 7.500,- um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit einer Spende, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil das weitere unkreative Arbeiten erfordert, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Solche Memoriam-Anzeigen sieht man aber vor allem fuer sehr jung gestorbene Menschen.
Die Person war immerhin schon 70 als sie gestorben ist.
Wenn jemand „Altes“ stirbt, ist es doch viel leichter, loszulassen als wenn ein Kind oder Jugendlicher stirbt.
@ Anita: Nein, durchaus nicht. Solche Anzeigen werden ganz nach Wunsch der Angehörigen auch für Leute geschaltet, die schon 50 oder mehr Jahre tot sind.
Das hat nichts mit dem Alter zu tun.
Aber Du hast Recht, für jüngere Leute sieht man sie etwas häufiger.
Ein bißchen hat das Ganze aber auch damit zu tun, wie üblich so etwas in einer bestimmten Region ist.
Ich habe beobachtet, daß wenn jemand erst einmal mit memoriam-Anzeigen anfängt, immer noch ein paar andere Familien folgen. So kann sich daraus sogar zeitweilig eine Art „Üblichkeit“ entwickeln.
Also bei uns sieht man das in den letzten Jahren auch ab und an.
@Anita Die Logik finde ich jetzt etwas seltsam. Schließlich kommt es doch darauf an, was man mit dem Menschen verbindet. Mein Opa war 86 als er vor 14 Jahren starb, ich war Teenager und dachte, dass sich die Trauer schon irgendwann legen würde und ich ihn „vergessen“ würde. Aber ich war so ein Opa-Kind, dass ich noch oft an ihn denke und manchmal auch echt traurig bin, dass wir nur so wenig Zeit zusammen hatten. Manchmal fühle ich mich sogar schuldig, dass ich an meinen leiblichen Vater (seinen Sohn) gar nicht so viel denke, aber der ist schon 1987 gestorben, und ich habe leider keine Erinnerungen an ihn. Stattdessen hat mich halt mein Opa meine Kindheit und frühe Jugend begleitet und verhätschelt und da ist es dann wohl kein Wunder, wenn man nicht loslassen kann.
Die Idee mit der in memoriam-Anzeige finde ich gerade so toll – ich glaube ich lasse so eine dieses Jahr im Herbst schalten.
clownsfrau
13 Jahre zuvor
Ach guck an, so was hab ich noch nie gesehen. Ich hätte wahrscheinlich vermutet, es ist eine Art geheime Botschaft. So wie in den Krimis manchmal an Kidnapper Nachrichten geschickt werden über merkwürdige Zeitungsanzeigen.
simop
13 Jahre zuvor
@clownsfrau: Dann würden sich in unserer Gegend eine Menge Geheimdienstler, Kidnapper und sonstiges Gesocks rumtreiben – an manchen Tagen überwiegt die Anzahl der in-Memoriam-Anzeigen die der aktuellen Todesanzeigen… 🙂
Ich habe – zumindest hier in der Region – den Eindruck, dass diese Anzeigen in den katholischen Gegenden verbreiteter sind als in den evangelischen, aber dieses subjektive Gefühl kann auch täuschen.
Danke sagen
Sie haben Rat gefunden? Wir konnten Ihnen helfen? Dann zeigen Sie sich doch erkenntlich:
Nekrolog
Dieter Burdenski ist tot
Dieter „Budde“ Burdenski (* 26. November 1950 in Bremen; † 9. Oktober 2024 ebenda) war ein deutscher Fußballtorwart. Er spielte...
Caterina Valente ist tot
Caterina Valente ist tot. Jüngeren Menschen ist der Name vielleicht kein Begriff mehr. Aber der Weltstar war spätestens seit den...
Peter Zwegat ist tot
Fernseh-Schuldnerberater Peter Zwegat ist gestorben. Bekannt wurde Peter Zwegat durch die von 2007 bis 2015 auf RTL ausgestrahlte Reality-TV-Serie Raus...
Friedrich Schorlemmer ist tot
Friedrich-Wilhelm Schorlemmer (* 16. Mai 1944 in Wittenberge; † 9. September 2024 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und...
James Earl Jones gestorben
James Earl „Todd“ Jones (* 17. Januar 1931 in Arkabutla, Tate County, Mississippi; † 9. September 2024 im Dutchess County,...
Solche Memoriam-Anzeigen sieht man aber vor allem fuer sehr jung gestorbene Menschen.
Die Person war immerhin schon 70 als sie gestorben ist.
Wenn jemand „Altes“ stirbt, ist es doch viel leichter, loszulassen als wenn ein Kind oder Jugendlicher stirbt.
@ Anita: Nein, durchaus nicht. Solche Anzeigen werden ganz nach Wunsch der Angehörigen auch für Leute geschaltet, die schon 50 oder mehr Jahre tot sind.
Das hat nichts mit dem Alter zu tun.
Aber Du hast Recht, für jüngere Leute sieht man sie etwas häufiger.
Ein bißchen hat das Ganze aber auch damit zu tun, wie üblich so etwas in einer bestimmten Region ist.
Ich habe beobachtet, daß wenn jemand erst einmal mit memoriam-Anzeigen anfängt, immer noch ein paar andere Familien folgen. So kann sich daraus sogar zeitweilig eine Art „Üblichkeit“ entwickeln.
Also bei uns sieht man das in den letzten Jahren auch ab und an.
@Anita Die Logik finde ich jetzt etwas seltsam. Schließlich kommt es doch darauf an, was man mit dem Menschen verbindet. Mein Opa war 86 als er vor 14 Jahren starb, ich war Teenager und dachte, dass sich die Trauer schon irgendwann legen würde und ich ihn „vergessen“ würde. Aber ich war so ein Opa-Kind, dass ich noch oft an ihn denke und manchmal auch echt traurig bin, dass wir nur so wenig Zeit zusammen hatten. Manchmal fühle ich mich sogar schuldig, dass ich an meinen leiblichen Vater (seinen Sohn) gar nicht so viel denke, aber der ist schon 1987 gestorben, und ich habe leider keine Erinnerungen an ihn. Stattdessen hat mich halt mein Opa meine Kindheit und frühe Jugend begleitet und verhätschelt und da ist es dann wohl kein Wunder, wenn man nicht loslassen kann.
Die Idee mit der in memoriam-Anzeige finde ich gerade so toll – ich glaube ich lasse so eine dieses Jahr im Herbst schalten.
Ach guck an, so was hab ich noch nie gesehen. Ich hätte wahrscheinlich vermutet, es ist eine Art geheime Botschaft. So wie in den Krimis manchmal an Kidnapper Nachrichten geschickt werden über merkwürdige Zeitungsanzeigen.
@clownsfrau: Dann würden sich in unserer Gegend eine Menge Geheimdienstler, Kidnapper und sonstiges Gesocks rumtreiben – an manchen Tagen überwiegt die Anzahl der in-Memoriam-Anzeigen die der aktuellen Todesanzeigen… 🙂
Ich habe – zumindest hier in der Region – den Eindruck, dass diese Anzeigen in den katholischen Gegenden verbreiteter sind als in den evangelischen, aber dieses subjektive Gefühl kann auch täuschen.