Ich habe im Internet ein paar Videos von amerikanischen Bestattern gefunden. Dabei fiel mir auf, dass die Verstorbenen im Sarg nicht zugedeckt werden. Ist dem wirklich so oder ist die Entscheidung ob mit oder ohne Decke den Angehörigen selbst überlassen?
Wie darf man sich das Einsargen z.B. von muslimischen Frauen vorstellen? Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein „normaler“ Bestatter, -nicht Muslim eine muslimische Frau nackt sehen darf geschweige denn anfassen.
Die Beantwortung meiner Fragen würde mich freuen.
In Amerika ist es sehr viel üblicher als bei uns, daß Verstorbene in Kleid oder Anzug bestattet werden. Hierzulande ist das zwar auch üblich, aber derzeit überwiegt -zumindest bei uns- das Totenhemd.
Das liegt auch daran, daß in den USA von wesentlich mehr Verstorbenen am offenen Sarg Abschied genommen wird, was wiederum auch ein Grund für die häufigen Einbalsamierungen dort ist.
Die Verstorbenen werden komplett bekleidet, auch mit Schuhen und je nach Wunsch der Angehörigen aufgebahrt. Die einen wählen ein Sargmodell mit geteiltem Deckel und der untere Teil des Körpers wird durch die untere Deckelhälfte bedeckt. Eine Decke ist hierbei nicht nötig, kann aber bestellt werden.
Während bei uns das Bild vom Schlafenden vermittelt wird und deshalb Kissen und Decke ein bettähnliches Ambiente erzeugen sollen und auch die Toten wie Schlafende hergerichtet werden, ist es in den USA eher so, daß man den Toten von seiner besten Seite, strahlend schön und festlich gekleidet zeigen möchte. Manche amerikanische Leichen sehen im Sarg besser aus als jemals zu Lebzeiten.
Zu Personen, die in kompletter Ausgehkleidung eingesargt wurden, passt nicht unbedingt eine Decke.
Letztlich ist aber der Wunsch der Familien maßgebend, Decken gibt es in Amerika auch.
Daß auch deutsche Bestatter muslimische Frauen nackt sehen dürfen, kann ich belegen. Ein Kollege von mir ist mit einer Türkin verheiratet und das Paar hat zwei Kinder aus eigener Produktion.
Aber Ernst beiseite: Tatsächlich ist es so, daß strenggläubige Muslime eigene Bestatter beauftragen. Hier in der Region gibt es drei solcher Institute, die nur Muslime bestatten bzw. überführen.
Muslimische Männer hatten wir schon und die wurden ganz normal wie jeder andere auch bestattet, lediglich die Trauerfeier wurde von einem Prediger aus eigenen Reihen geleitet.
Es dürfte sich hierbei aber um eher weniger fromme Leute gehandelt haben, behaupte ich jetzt mal. Ansonsten bekommen wir hier keine Aufträge aus dieser Richtung.
Alles über den Ablauf kannst Du hier nachlesen.
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Naja aber eigentlich hättest es ja leicht, wenn die in ihrer Burka (schreibt man das so? ) stecken. Kopftuch und Schleier und schon musste nichts mehr zurechtmachen 🙂
Sowohl bei praktizierenden Juden als auch bei praktizierenden Muslimen werden rituelle Waschungen durchgeführt. Diese können nur von Angehörigen des gleichen Geschlechts und der gleichen Religion vollzogen werden. Auch andere Rituale, die zwischen Eintreten des Todes und Bestattung stattfinden, können nur von Muslimen bzw. Juden vollzogen werden. Hier sind sich – wie in anderen rituellen Belangen – Judentum und Islam sehr nahe.
Vielen Dank für diese informationen.
@2, nein sie sollen nur von Personen gleichen Geschlechts / Religion vollzogen werden. Können tut es ein jeder 🙂
@4: Nur gut, daß bei Dir extra nochmal nachgefragt wurde.
Nun, aus der Sicht der jüdischen bzw. der muslimischen Tradition kann es eben nicht jede/r durchführen, weil:
1. Nichtjuden und Nichtmuslime nicht um die Regeln der Durchführung dieser Rituale wissen
und
2. Selbst wenn sie diese wüßten, die durch Nichtjuden und Nichtmuslime durchgeführte Handlung zur Folge hätte, das dieses Handlung eben nicht nach den Regeln des Islams bzw. des Judentums vollzogen ist, denn dazu gehört eben, daß es Juden / Muslime tun. Ansonsten ist sie nach dem jeweiligen Religionsgesetz nicht gültig, und dann kann man es gleich lassen.
Das ist anders als bei der katholischen Taufe, die aus der Sicht der katholischen Kirche im Notfall auch von Nichtchristen vollzogen werden kann und gültig ist.
> Daß auch deutsche Bestatter muslimische Frauen nackt sehen dürfen, kann ich widerlegen.
Das muss doch wohl eher „beweisen“ heissen … 🙂
@Frederike: vielleicht war es aber auch dunkel?
@8: das heißt Friederike ! F r i e d e r i k e !!! nicht Frederike
und ja, sicher war es dunkel.
In der Firma in der ich arbeite, haben wir ziemlich oft offene Aufbahrungen und dazu tragen die Verstorbenen meistens ihre eigene Kleidung. Das Totenhemd haben wir nur bei ca. 1 von 10 Fällen.
Decke und Kissen gibt es aber auch immer dazu.
So wie das deutsche Standartotenhemd untenrum aussieht (und von hinten erst ;( ), ist die verhüllende Decke, das letzte „Gewand“ vom ansehnlichen Brustteil herab bedeckend, bitter nötig
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huch, hatte vergessen die Kopfzeilen auszufüllen
„Anonyma“