Frag doch den Undertaker

Körper der Wissenschaft überschreiben

koerper

blomer kopp sata

Viele Menschen möchten dem Gemeinwohl dienen, indem sie ihren Körper nach dem Tod der Wissenschaft zur Verfügung stellen.

Dazu erreichen mich immer wieder Fragen, die ich hier beantworten möchte:

koerper

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Hallo Herr Wilhelm,
gerne möchte ich mich bei Ihnen für die zahlreichen Stunden bedanken, die ich durch Ihr Blog Kurzweile empfunden habe! Mal mit einem lächelndem Auge, mal mit einem gewässertem, und tatsächlich war auch schon beides gleichzeitig möglich 🙂 DANKE hierfür!
Schön, dass es solche Leute von Ihrem Schlag gibt. Ich habe eine Frage, und dachte nicht, dass ich auch mal Bestandteil Ihres Universums sein werden könnte
Ich würde mich freuen, und halte mich nun kurz, anbei meine Frage:
Mama, Patientenverfügung, möchte Ihren Körper der Medizin zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen. Tolle Sache…. Gleichzeitig aber auch verbrannt und in den Friedwald kommen… Geht das ? Was wird von Ihrer Hülle dann übrig bleiben? ( …bei der Forschung, oder zur Lehre bei Studenten ? ) zeitlich gesehen, werden hier doch bestimmt ein paar Wochen ins Land ziehen, vereinzelt mal hier und da geschnippelt…
Vielleicht haben Sie ja Erfahrung bei so einem Thema!
Besten Dank für eine eventuelle Antwort! Falls nicht, Ihnen einen schönen Feierabend! 🙂 ..und nochmals, Danke für Ihre Arbeit!

Mein Mann möchte der Wissenschaft übergeben werden. Reicht es, wenn wir das dann eines Tages dem Bestatter sagen? Anschließend soll mein Mann ins Grab der Eltern.

Wenn ich eines Tages sterbe, wird mein Körper der wissenschaftlichen Verwendung zugeführt. Jetzt erfahre ich, dass dann keine anschließende Trauerfeier möglich ist. Warum nicht?

Unsere Schwester hat sich der Wissenschaft verschrieben. Sie ist vor zwei Jahren dorthin gebracht worden. Mich beschäftigt das sehr. Ich hege jetzt den Wunsch, meine Schwester einmal in der Klinik zu besuchen. Man hat das aber abgelehnt. So kann es ja wohl nicht sein, es ist doch meine Schwester!!!

Medizinische Institute benötigen immer Körper von Verstorbenen. In aller Regel werden die Körper präpariert und haltbar gemacht. Sie dienen dann angehenden Ärzten als Übungs- und Anschauungsmaterial.
Das geht nicht innerhalb weniger Tage oder Wochen. Mancher Leichnam ist viele Jahre „im Einsatz“ und es wird immer wieder irgendetwas herauspräpariert.
Das was am Ende übrig bleibt, ist oft nicht sehr viel. In den meisten Fällen werden die sterblichen Überreste dann auf Kosten des Instituts eingeäschert und anonym beigesetzt.

Es gibt aber auch Institute, die dann die Angehörigen verständigen, damit die Beisetzung organisiert werden kann.

Die Kosten der Beisetzung spielen eine gewisse Rolle bei der Angelegenheit. Früher haben die meisten Institute die Leichname angenommen und dann für die kostenlose Beisetzung gesorgt.
Heute ist das nicht immer so der Fall. In den meisten Fällen werden Verstorbene nur angenommen, wenn gleichzeitig auch ein gewisser Betrag für die spätere Beisetzung eingezahlt wird.
Das ist aber von Institut zu Institut unterschiedlich.

Man muß sich deshalb VORHER genau erkundigen und entsprechende Abmachungen treffen.

Es genügt keinesfalls, das dem Bestatter zu sagen. Dann ist es oft zu spät. Bis dann ein geeignetes Institut gefunden wird, könnte der Leichnam für die beabsichtigten Zwecke nicht mehr geeignet sein.

Man muß das also lange vorher bereits abgesprochen und einen entsprechenden Vertrag unterschrieben haben.

Dann kann auch vor der Einlieferung ins medizinische Institut eine Trauerfeier stattfinden. Nach dieser Trauerfeier ist es nicht möglich, den Verstorbenen zu besuchen oder ähnliches.
Wie ich oben bereits schrieb, darf man nicht damit rechnen, daß die Forschungseinrichtung innerhalb weniger Tage oder Wochen mit der Sache durch ist.
Man stelle sich einfach mal vor, wie viele medizinische Disziplinen es gibt. Neben den Chirurgen, die sich um die Organe und die Knochen kümmern, gibt es noch die Chirurgen, die an Händen, dem Rückenmarkskanal oder gar an feinsten Nerven operieren sollen.
Jeder Zweig kommt irgendwann dran. Und jeder schneidet ein bißchen was ab, präpariert es und so kommt es, daß das sehr lange dauert und beileibe nicht mehr alles da ist, wenn der Leichnam schließlich eingeäschert wird. Ja, es kommt vor, daß schlicht und ergreifen gar nichts mehr übrig ist.

Als Angehöriger sollte man sich also auf eine Abschiednahme VOR der Übergabe des Verstorbenen an die Einrichtung vorbereiten.
Wann und ob danach noch eine Beisetzung stattfinden kann, erfährt man vom jeweiligen Institut, dem sich der Verstorbene verschrieben hat.

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    Lesezeit ca.: 5 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 20. September 2016

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