Allgemein

Kollegenhilfe

Kollegenhilfe leisten wir gerne und nehmen wir auch immer wieder mal in Anspruch.
Was das ist? Na, ganz einfach: Wenn wir den Auftrag bekommen in einer fremden, weiter entfernten Stadt einen Sterbefall abzuwickeln, meist verbunden mit einer Überführung in unsere Stadt, dann bitten wir einen Kollegen vor Ort um Unterstützung.

Zum Beispiel könnte so ein Fall eintreten, wenn jemand im Urlaub verstirbt oder im Fachkrankenhaus, in Kur oder auf einer beruflichen Reise. Zumeist liegt der Verstorbene dann in einem weit entfernten Krankenhaus und wir haben den Auftrag ihn dort abzuholen und hierhin zu überführen.

Allerdings ist vor Ort ja immer noch einiges an Formalitäten zu erledigen und je nach Fahrtstrecke ließe sich das oft an einem Tag alles gar nicht bewältigen oder der Aufwand würde zu groß.

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Der Kollege vor Ort übernimmt dann gegen eine Gebühr die gesamte Abwicklung der Formalitäten vor Ort und wir können den Verstorbenen mitsamt der fertigen Papiere abholen.

Das machen wir auch häufig für Kollegen, denn wer kennt sich vor Ort besser aus als ein ansässiger Bestatter.

Heute war das wieder mal so weit. Wir haben nicht nur die Papiere besorgt, sondern – weil wir sowieso schon da waren – eben auch den Verstorbenen mit zu uns überführt. Der Fahrer des Kollegen aus Mitteldeutschland kam gegen 13 Uhr und wie der Kerl schon auf unseren Hof fuhr, ging mir das Messer in der Tasche auf.

Die kurze Stichstraße mit viel zu hoher Geschwindigkeit runtergefahren, dann auf dem Hof mit quietschenden Reifen bremsen, aussteigen, erstmal laut ächzen und stöhnen und dann ausgiebig am A….., äh Hintern kratzen. Nö, da muß man nicht mal etwas herumgucken, wo denn da eine Tür oder ein Tor sein könnte, man bleibt stur bei seinem Auto, macht die Klappe auf und kräht über den Hof: „Hallo, ist da niemand?“
Hat der erwartet, daß wir den ganzen Tag mit der Leiche auf dem Hof stehen und auf ihn warten?

Weil der Kappeskopp nicht aufhört zu krakeelen, gehe ich mal wacker selbst runter und sowie ich aus der Tür komme, holt der Olle Luft, läßt irgendein Organ, das ich nicht habe, brodeln wie einen überkochenden Boiler und rotzt mit voll auf den Hof.
Flatsch.
Dann kratzt er sich erst wieder hintenrum, riecht an seinen Fingern, die Sau (!), und hält mir dann die Hand zum Gruße hin.

Ich nicke nur und sage: „Was sind Sie denn für einer?“

Nicht gerade die höflichste Art, jemanden zu begrüßen, aber immerhin bewegt es den Kretin dazu, seinen Namen zu sagen, bevor er sich halb abwendet, mit den Zeigefinger ein Nasenloch zuhält und kräftigt rotzend erneut auf dem Boden schleimt.

Ich hätte kotzen können, vor Ekel, aber mehr noch vor Wut, so benimmt man sich nicht: „Sie sind ja wohl die übelste Mettwurst seit der Erfindung des Taschentuchs!“

„Wer icke, wieso?“

„Weil sie mir hier permanent auf den Hof rotzen, muß das denn sein?“

„Mann, jetzt haben ’se sich mal nicht so!“

„Das machen sie mir ganz schön wieder sauber! Da hinten im Schuppen stehen Eimer und Besen und Wasser gibt’s da vorne.“

Dann hab ich mich umgedreht und die Furzbirne stehenlassen.
Manni hat dann übernommen und ihm geholfen. Frau Büser fragte, ob der noch reinkommt und das mit dem Geld erledigt, doch ich sage nur: „Sind sie mal froh, wenn der nicht hier reinkommt. Gehen Sie besser raus und erledigen Sie das direkt am Wagen.“

Mann, was für eine Dummschwarte, nicht die Büser, der Rotzspucker.

Nachtrag:
Manni hat persönlich darüber gewacht, daß der Schleimbeutel mit einem Eimer Wasser seine Ergüsse in den Kanal schwemmt.

Fehler durch Lektorin Anya bereinigt.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#kollegenhilfe #Lektorin A

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(©si)