Frag doch den Undertaker

Kolumbarium

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Hallo Undertaker,

ich lese diesen Blog immer wieder mit Interesse und Vergnügen. Was mich seit der Lektüre einiger Artikel über Kolumbarien und Urnenwände beschäftigt, ist die Frage „wie (wenn überhaupt) vergeht eine Urne in einer solchen Wand?“

Viele Grüße,

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Olaf

Gar nicht.
Das ist nicht die Absicht, die sich dahinter verbirgt.

In der Anfangszeit hatte die Idee der Feuerbestattung es schwer. Die Kirchen sperrten sich dagegen und auch in der Vorstellung der Bevölkerung blieb die Idee der Einäscherung eher mit Freidenkern und Atheisten verbunden.
Die Feuerbestattungsvereine bauten die ersten Krematorien und schafften Urnenhallen mit Urnennischen. Kein Mensch hat zu dieser Zeit daran gedacht, daß die Feuerbestattung von der Anzahl her einmal die Erdbestattung überholen könnte.
Für die überschaubare Anzahl von Urnen kam deshalb durchaus ein ewiges Unterstellen und Aufbewahren in Betracht.

Mit zunehmender Zahl der Feuerbestattungen mußte man aber irgendwann auch darüber nachdenken, was einst mit den Urnen geschehen soll. Zum einen gab es sowieso Bestrebungen, der Feuerbestattung möglichst viele Elemente der Erdbestattung zu geben, damit die Umgewöhnung leichter vonstatten geht und die Akzeptanz auch bei den Kirchen größer wird.
So überwog bald die Zahl der in der Erde bestatteten Urnen.

Hierbei liegt eine weitere Annäherung an die Erdbestattung darin, daß man nun auch ein Vergehen „Asche zu Asche, Staub zu Staub“ erwartete.

In der Tat vergehen manche Urnen binnen vieler Jahre. Jedoch die größte Zahl der Urnen bleibt viel länger, manchmal für immer erhalten, da sie sich in der Erde nicht auflösen und nicht verrotten.

Vielerorts wird die Praxis geübt, daß irgendwann, wenn das Grab oder die Urnenkammer in der Wand einmal abgelaufen sind, die darin befindlichen Urnen an einem Sammelplatz auf dem Friedhof endgelagert werden.
In eine Grube von der Größe eines normalen Reihengrabes passen hunderte von Urnen.

Wer aber eine Urne in eine Urnenwand oder eine Urnenhalle stellen läßt, der erwartet auch nicht, daß diese eines Tages vergeht.

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(©si)