Branche/Kommune

Kongo

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Heute rief mich ein Herr auf meiner Hotline an. Ich konnte ihm nicht helfen und brachte das Gespräch schnell zum Ende.
Er wollte wissen, welche Papiere man für die Überführung eines Verstorbenen in den Kongo benötigt.

Die gewünschte Auskunft konnte ich ihm nicht geben. Dazu bin ich schon zu lange aus dem Geschäft.
Wie ich schon mal hier im Bestatterweblog beschrieben habe, haben wir uns seinerzeit die gesamten Informationen über die internationalen Bestimmungen im Laufe vieler Jahre selbst erarbeitet. Wurden wir mit einem neuen Land konfrontiert, ging die Telefoniererei mit den Konsulaten und Botschaften, sowie den Spediteuren und Fluglinien los. Das war zeitaufwendig, teuer und erforderte nicht selten Fremdsprachenkenntnisse.
Hatten wir aber die Informationen beisammen, kamen sie in unseren „internationalen Ordner“, in dem wir sie, nach Ländern geordnet, hüteten wie unseren Augapfel.

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Denn kam der nächste Sterbefall mit gleicher Destination, konnten wir ohne Mühe, Zeitaufwand und große Kosten darauf zurückgreifen.
Im Laufe der Zeit hatte es sich auch herumgesprochen, daß wir in der Abwicklung internationaler Fälle gut bewandert waren, und bekamen den einen oder anderen Auftrag mehr.

Aber die Bestimmungen änderten sich genau so oft, wie die Regierungen und Machtverhältnisse sich änderten. Im Großen und Ganzen blieb vieles gleich, aber oftmals sind es ja die Kleinigkeiten…
Deshalb kann ich heute auch nichts mehr zu diesem Thema sagen, da hat sich sicherlich inzwischen so viel geändert, daß meine Kenntnisse da nicht mehr aktuell wären.

Heutzutage ist die Sache aber auch einfacher; es gibt mehrere sehr gute Unternehmen, die die komplette Abwicklung solcher Transportdienstleistungen übernehmen. Das ist nicht billig, aber preiswert.
Sogar die lästigen Fahrten zu den Konsulaten, die Warterei und das manchmal geforderte Bakschisch erledigen diese Firmen.

Deshalb wunderte ich mich über den Anruf des Mannes und fragte, warum er sich denn darum kümmern müsse.
Seine Antwort: „Da kennt sich der Bestatter nicht aus. Ich telefoniere schon seit zwei Tagen mit Fluggesellschaften, Speditionen und Behörden. Jetzt muß der Tote auch noch einbalsamiert werden und ich komme einfach nicht weiter. Das müssen wir alles selbst in die Wege leiten.“

Nein, muß er nicht. Er ist eindeutig beim falschen Bestatter gelandet. Wenn ein Kunde kommt und die Überführung eines Verstorbenen in ein fernes Land wünscht, und man sich als Bestatter da nicht auskennt, dann muß man das sagen.
Denn schon ein paar Straßen weiter wird es einen Bestatter geben, der das kann, der einem alle notwendigen Schritte abnimmt und das so erledigt, daß man als Angehöriger nicht auch noch mit diesen komplizierten Sachverhalten belästigt wird.

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