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Körpertemperatur

In CSI Miami wurde die Behauptung aufgestellt, das ein Leichnam in der ersten Stunde ca. 1 ° C an Körpertemperatur verliert, danach stündlich 1/2 ° Celsius.
Wie sieht das denn tatsächlich aus, wenn jemand beispielsweise bei Zimmerteperatur verstirbt?
Die Temperatur kann dann ja Anhaltspunkt auf den Todeszeitpunkt sein.

Wie Du richtig erkannt hast, ist nicht nur die gemessene Resttemperatur des Verstorbenen maßgebend, sondern auch die Umgebungstemperatur. Aus den ganzen Faktoren (gleichbleibende Umgebungstemp. oder zwischenzeitliche Sonneneinstrahlung usw.) kann annähernd errechnet werden, wann ein Mensch gestorben ist.

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Für mich war das, als ich noch neu in diesem Beruf war, immer sehr bedrückend, wenn ein Verstorbener noch ganz warm war. Normalerweise stellt man sich ja vor, daß Tote kalt und steif sind. Wenn aber jemand z.B. im Bett verstorben ist und schön mit seiner Bettdecke zugedeckt war, hält die Körperwärme sehr lange und wenn dann der Bestatter kommt, ist der Leichnam noch so warm, als handele es sich um einen schlafenden, lebenden Menschen.

Das Bedrückende an der Sache ist, daß man die Grenze zwischen Leben und Tod für sich selbst leichter ziehen kann, je toter der Mensch wirkt, den man behandelt. Ist der Mensch warm, liegt ganz friedlich, leicht lächelnd im Bett, dann kommen oft auch Gedanken daran auf, daß der ja eben gerade noch gelebt hat, geatmet hat und gesprochen haben mag. Ist es dann noch ein junger Mensch, dann ist dieser Effekt noch stärker. Nur mal, um so aus dem persönlichen Nähkästchen zu plaudern.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 24. Dezember 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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