In CSI Miami wurde die Behauptung aufgestellt, das ein Leichnam in der ersten Stunde ca. 1 ° C an Körpertemperatur verliert, danach stündlich 1/2 ° Celsius.
Wie sieht das denn tatsächlich aus, wenn jemand beispielsweise bei Zimmerteperatur verstirbt?
Die Temperatur kann dann ja Anhaltspunkt auf den Todeszeitpunkt sein.
Wie Du richtig erkannt hast, ist nicht nur die gemessene Resttemperatur des Verstorbenen maßgebend, sondern auch die Umgebungstemperatur. Aus den ganzen Faktoren (gleichbleibende Umgebungstemp. oder zwischenzeitliche Sonneneinstrahlung usw.) kann annähernd errechnet werden, wann ein Mensch gestorben ist.
Für mich war das, als ich noch neu in diesem Beruf war, immer sehr bedrückend, wenn ein Verstorbener noch ganz warm war. Normalerweise stellt man sich ja vor, daß Tote kalt und steif sind. Wenn aber jemand z.B. im Bett verstorben ist und schön mit seiner Bettdecke zugedeckt war, hält die Körperwärme sehr lange und wenn dann der Bestatter kommt, ist der Leichnam noch so warm, als handele es sich um einen schlafenden, lebenden Menschen.
Das Bedrückende an der Sache ist, daß man die Grenze zwischen Leben und Tod für sich selbst leichter ziehen kann, je toter der Mensch wirkt, den man behandelt. Ist der Mensch warm, liegt ganz friedlich, leicht lächelnd im Bett, dann kommen oft auch Gedanken daran auf, daß der ja eben gerade noch gelebt hat, geatmet hat und gesprochen haben mag. Ist es dann noch ein junger Mensch, dann ist dieser Effekt noch stärker. Nur mal, um so aus dem persönlichen Nähkästchen zu plaudern.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: körpertemperatur
Zum Thema „Toter im Bett“ hätte ich eigentlich auch eine Frage:
Wie ist denn das mit der nachlassenden Muskulatur und der Ausscheidung? Ich weiß das bloß von einem Kater, den wir einschläfern lassen mussten. Nach etwa einer halben Stunde entleerte sich die Blase des Tiers. Wie ist das bei Toten, die daheim aufgebahrt werden? Geht da nicht auch irgendwann mal was ab?
Ja auch ein menschlicher Leichnam „entleert“ sich.
Und zu CSI kann man in Punkto Realismus doch sowieso nur den Kopfschütteln. Da ist noch wesentlich mehr als die Körpertemperatur an den Haaren herbeigezogen.
Die Methode die Todeszeit mittels der Rektaltemperatur zu messen haengt im wesentlichen von der Umgebungstemperatur, der Bekleidung des Toten und dessen Koerpergewicht ab. Sinnlos wird das ganze natuerlich dann, wenn die Rektaltemperatur sich der Umgebungstemperatur angepasst hat.
Um den Todeszeitpunkt zu bestimmen gibt es Nomogramme (z.B. nach Prof. Henßge).
Hab leider auf die schnelle keins gefunden, vielleicht poste ich nach Weihnachten noch eins.
Hier ist eines:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/fr/3/3b/Nomogramme_de_Henssge.png
noch lebender wirkt ein Verstorbener, der hirntot auf der Intensivstation an Maschinen angeschlossen ist und dessen Organe auf mehrere Kranke warten. Der gesunde Körperfarbe hat, keine sichtbaren Verletzungen und warm ist. Da fällt es als Angehöriger und Laie schwer, den eingetretenen Tod zu akzeptieren.
@MacKaber
Da hast du recht.Habe selber so jemanden gesehen.Nur das die Organe nicht gespendet wurden,sondern man versucht hatte,ihn zurück ins Leben zu holen,obwohl der Hirntod schon eingetreten war.Das war für mich das Schlimmste was es gibt,zumal sich der Körper in regelmäßigen Abständen aufbäumte und ich im ersten Moment dachte,er würde doch noch leben.Das wünsche ich keinem.