Hallo Tom!
Wir waren auf einer Beerdigung und hatten einen kleinen, hübschen Kranz mit beschrifteter Kranzschleife für über 100 € gekauft. Bei der Trauerfeier waren auch alle Kränze aufgestellt. Als wir später am Tag das Grab besuchten, war nur das Sarggesteck da, aber kein einziger Kranz.
Nur die Schleifen waren mit Draht auf dem Grab festgesteckt.
Der befragte Bestatter sagte, daß man auf das Grab keine Kränze lege, sondern nur die Schärpen. Wir haben darum gebeten, uns unseren Kranz auszuhändigen, man kann ja keinen frischen Kranz einfach auf den Müll werfen.Auch die Angehörigen sind stinksauer, wir haben den Verdacht, daß unsere Kränze mit neuen Schärpen für eine andere Beerdigung verwendet wurden.
Muß man sich das gefallen lassen? Weil wir fühlen uns betrogen!
Danke schon einmal für die Antwort.
LG R.
P.S. Ich kann es kaum erwarten bis dein neues Buch raus kommt, und habe es schon bei Amazon vorbestellt!
Tja, da bin ich fast überfragt. Ich frage mal in die Runde der hier mitlesenden Kollegen, ob einer das kennt und ob das eventuell eine regionale Besonderheit ist. Ich habe so etwas noch nicht erlebt oder gehört.
Fakt ist aber, daß man selbstverständlich die Gestecke und Kränze nicht nur für die Trauerfeier kauft, sondern auch als ersten Grabschmuck für das ansonsten ja noch nackte Grab verwendet.
Deshalb legen die Gärtner für gewöhnlich ja auch besondere Sorgfalt an den Tag, wenn es darum geht, die Kränze etwas haltbarer zu machen, damit man möglichst lange etwas davon hat.
Die Gebinde nun einfach wegzunehmen und demjenigen, der sie bezahlt hat, vorzuenthalten, das geht gar nicht.
Natürlich gibt es Ausnahmen. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn es sich nur um ein sehr kleines Urnengrab oder um eine anonyme Bestattung handelt. Dann weiß man schlicht und ergreifend oft nicht, wohin mit den Blumen.
Diese kommen dann oft an eine zentrale Gedenkstätte auf dem Friedhof und im Falle eines sehr kleinen Grabes werden nur einige ausgewählte Stücke und ansonsten nur die Kranzschleifen dort angebracht.
Ich würde nochmals ganz genau nachfragen, was denn nun mit den Kränzen passiert ist. Ob das nun so üblich ist oder nicht, spielt keine Rolle. So wie der Auftraggeber das haben möchte, so muß es gemacht werden.
Sind die Kränze nicht mehr da, würde ich sie auch nicht bezahlen.
Grundsätzlich sind die Kränze nach meinem Dafürhalten in erster Linie zum Schmuck des Grabes gedacht und sollen auch noch Tage und ggfs. Wochen nach der Trauerfeier anhand der Schleifen kundtun, wer da in welcher Form mit Blumen kondoliert hat.
Das Zurschaustellen der Kränze bei der Trauerfeier ist nur ein vorangehender, erster Akt und nicht bereits die eigentliche Zweckerfüllung.
Somit ist das Wegnehmen des Kranzes im Wert von 100 Euro eine Unterschlagung.
Der Auftragnehmer (Gärtnerei/Bestatter) hat auftragsgemäß für Ersatz zu sorgen und die Schleifen wieder anzubringen.
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Mir stellen sich 3 Fragen:
1. wie viel Zeit war zwischen Trauerfeier und „später“ am Grab vergangen?
2. Um welche Art von Grab handelt es sich?
3. wie sahen die diesbezüglichen Informationen seitens Bestatter bzw. Friedhof(sbehörde) an die Hinterbliebenen aus?
Als mein Vater starb, vergingen zwischen Trauerfeier und Bestattung mehrere Wochen, weil wir mit der Organisation der Trauerfeier nicht warten wollten, bis endlich die Sterbeurkunde eintrifft (was in der Stadt, in der er verstarb, standardmässig 3 Wochen dauert)
Da wäre also zwischen Feier und der Möglichkeit, das Grab zu schmücken, jeder Kranz hinüber gewesen
Sein Grab ist ein pflegearmes Rasen-Urnengrab, auf dem nur ein ganz kleiner Kranz Platz hatte.
Allerdings wurden wir darüber im Vorfeld informiert, wir haben das sogar in den Trauerfeier-Einladungen so mitgeteilt, dass trotzdem Gäste mit Blumen auftauchten, war deren (Kosten-)Problem.
„später am Tag“ impliziert für mich, dass man am gleichen Tag noch vorbeiging. Das wären dann maximal 23 h. Aber ganz maximal.
Kränze wegnehmen hab ich auch noch nie gehört.
Salat
Hallo Irene!
Also die Trauerfeier war um 11 Uhr auf dem Friedhof Öjendorf in Hamburg.
Danach waren wir essen, und gegen 17 Uhr ans Grab gegangen.
Es wurde ein Doppelgrab gekauft, wo der Ehemann auch irgendwann mit hin
soll..
Als wir bei dem Bestatter nachfragten war nur die Info, das es nicht üblich ist Kränze auf das Grab zu legen, was ich bis dato auch nicht kannte, weil ich bis jetzt immer Kränze auf einem frischen Grab gesehen habe…
Den Kranz haben wir in einem Blumenladen bestellt,und bezahlt, und er wurde von dem Blumenladen auch angeliefert…
Aber die Familie der Verstorbenen ist auch richtig sauer, und hat will wenn nötig durch klage auf die Legung der Kränze bestehen… Auch wenn die Beerdigung schon 2 Wochen her ist…
Ist in Öjendorf definitiv vor zwei Jahren noch nicht so gewesen(da musste ich da das letzte Mal hin um jemanden zu verabschieden) und auch sonst habe ich hier in Hamburg so einen Schwachsinn noch nie gehört. Gerade Richtung Vierlanden sind die Gestecke ja auch echt üppig und nunja… Unternehmenswerbung für die gefühlten tausend Gärtnereien. Hab auch gerade meine Oma gefragt. Die musste öfter beim Tod irgendwelcher Seniorchefs von Partnerfirmen nach Öjendorf in ihrem Leben. Die hat da auch noch nie was von gehört.
Sag dem Bestatter, selbst wenn es „nicht üblich“ sei, so ist es
1. erlaubt,
2. möglich, und
3. so zu belassen.
Eine rechtliche Regelung zum (Nicht-)Verbleib von Kränzen auf dem Grab gibt es in Hamburg weder in der Bestattungsverordnung (http://www.landesrecht.hamburg.de/jportal/portal/page/bshaprod.psml?showdoccase=1&doc.id=jlr-BestattGDVHArahmen&doc.part=X&doc.origin=bs&st=lr) noch in der Friedhofssatzung für Öjendorf (PDF – http://www.doppelfisch.de/uploads/df_friedhofssatzung_03_2013.pdf).
Damit ist die Ansicht von TOM – wer hätt’s auch anders erwartet? – korrekt.
Hier in Württemberg – in und um Stuttgart – ist es so, dass die Kränze nach der Trauerfeier an das Grab kommen. Ich habe schon oft gesehen, und auch als mein Vater verstarb war es so, dass die Kränze und anderen Blumenspenden nach der Trauerfeier ans Grab geschafft werden. Die Kränze sind dabei idR auf so speziellen Ständern, so dass sie eigentlich nicht viel Platz brauchen.
Ich gehöre nämlich zu denen, die beim Spaziergang übern Friedhof auch bei frischen Gräbern gerne mal die Schleifentexte liest und überlegt, was für eine Geschichte wohl dahinter stehen könnte …
Es gibt verschiedene Grabarten bei denen die Kränze und Gestecke nach der Trauerfeier nicht auf die eigentliche Grabstelle gelegt werden dürfen. Das kann bei anonymen Gräbern so sein, bei Urnengemeinschaftsgräbern und bei Baumgräbern. Meistens gibt es dann eine zentrale Kranzablagestelle wo diese dann zu finden sein sollten. Bei diesen Grabarten machen wir es so dass wir den Urnenschmuck auf der Grabstelle ablegen, alle weiteren Kränze an einer zentralen Sammelstelle. Dass kann natürlich auf anderen Friedhöfen anders sein, aber weggeworfen oder nochmal verkauft werden sie mit Sicherheit nicht .
Danke für Deine Hinweise. Das habe ich ja auch so geschrieben. Aufgrund der Mail (Grab, Sarg usw.) gehe ich davon aus, daß es ein „normales“ Grab ist.
Merkwürdig ist es allemal.
Hallo Paddy!
Wie schon erwähnt wurde ein Sarg beerdigt, und das Sarggesteck lag auf dem Grabhügel
Dann kann ich es mir auch nicht erklären, obwohl ich in der selben Stadt ( aber auf einem anderen Friedhof) arbeite ….
Hey…Es ist total üblich das die Kränze mit den gestecken solange bleiben bis man sie selber entsorgt was meistens ist sobald es verwelkt ist…war bei dem grab meines Vaters jedenfalls der fall…und die schlaufen als andenken mitgenommen und Zuhause aufgehangen :/
Ich kenne es auch nur so dass die Kränze und Gestecke nach der Beerdigung als Grabschmuck genutzt werden, schliesslich ist so ein Grab, der Stein und die Bepflanzung ja in erster Linie eine Sache der Zur-Schau-Stellung, und damit die anderen Friedhofsspaziergänger auch sehen wieviel man sich die Trauer hat kosten lassen müssen die Kränze da natürlich mit Schleife aufgestellt werden damit in aller Ruhe direkt verglichen werden kann wer mehr oder weniger hat springen lassen.
Übrigens wird in der Fragestellung von einem Sarggesteck geredet, es dürfte sich wohl eher nicht um ein (anonymes) Urnengrab oder ein Baumgrab gehandelt haben, andernfalls hätte der Bestatter ja auch sagen können dass der Platz nicht gereicht hat statt mit „machen wir nicht“ zu kommen. Mir fällt jedenfalls kein Grund ein warum man das nicht tun sollte, zumal es ja ohnehin für die Kränze keine weitere Verwendung mehr geben sollte als sie auf das Grab zu legen.
Also bei uns war es einige Zeit auch so, daß gelegentlich Gestecke, Blumensträusse und Blumenschalen auf den Gräbern fehlten. Es stellte sich dann heraus, daß die Schwester des Unternehmers der die Gräber zuschüttete ein Blumengeschäft hatte und diesen entwendeten Grabschmuck wieder verkaufte …
Ich kenne das auch nur so, dass Kränze und Gestecke auf dem Grab liegen blieben bis sie entsorgt werden (müssen). Auf jeden Fall liegen die da mehrere Tage und Wochen, je nach Blumenart und Wetterlage
Das ist wirklich seltsam. Da würde ich wohl auch nachhaken.
Bei uns auf dem Friedhof (Norderstedt) liegen die Kränze für einen gewissen Zeitraum, werden dann aber später anscheinend zu den Kriegsgräbern gelegt. Ich weiß leider nicht nach welchem zeitlichen Abstand dies geschieht. Aber als wir Ende letzten Monats meinen Vater begruben lagen sehr viele Kränze und Gestecke an den Kriegsgräbern. Allerdings lagen auch auf einigen frischen Gräbern noch Gestecke. Ich denke mal, das das einfach die Alternative unserer Friedhosgärtner ist, damit der Grabschmuck nicht direkt auf dem Kompost landet.
Egal ob Norden oder Süden – es gibt Unternehmer, die werden immer dreister und sowas gehört öffentlich angeprangert und am besten mit einer Reportage direkt an die Öffentlichkeit gegangen.
Es kann schon mal vorkommen, dass der Platz am Grab etwas eng wird, aber deshalb gleich die Kränze „wiederverwerten“ sprich wieder zu verkaufen und nur die Schleifen mit dem Aufdruck in den Grabhügel stecken ist wirklich der Hammer!!
Normalerweise liegen die Kränze bis zu 4 Wochen am Grab und werden dann vom Friedhofsdienst weggeräumt – es sei denn, dass es aufgrund großer Hitze schon früher gewünscht wird.
Leute wehrt euch und macht das Ganze dann auch öffentlich!!!
Ruhig Brauner, ruhig. Ob die Kränze tatsächlich weiterverkauft wurden bzw. wo sie abgeblieben sind, ist bislang nicht geklärt! 😉
Wir waren heute bei der Verwaltung, und die waren Fassungslos.
Die haben bei dem Bestatter nachgefragt, und der hat es tatsächlich als versehen dargestellt,und haben uns versichert, das sie uns das Geld erstatten werden, so lange wir diese Angelegenheit, nicht in die Öffentlichkeit tragen!
Nun ja ich glaube das eher nicht, das es ein versehen war…
Aber Öjendorf hat uns auch gesagt, das sie so etwas sehr ernst nehmen, und diesen Bestatter für Ohlsdorf und Öjendorf keine Bestattungen durchführen lassen…
So etwas ist glaube ich mal in Düsseldorf passiert, da hatte ein Bestatter die Sachen wohl noch mal verkauft. Bei uns in der Gegend und auch im Umland ist es üblich, das die Blumen auf dem Grab bleiben, bis diese verwelkt sind! Danach wird das Grab abgeräumt und neu bepflanzt! So einen Fall wie beschrieben habe ich nie erlebt, es kommt wohl auf den Friedhöfen bei uns öfter vor, das einzelne Blumenspenden geklaut werden!
Liebe Grüße!