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Kuschelkleidung für Sternenkinder

Hallo Tom,
vor einiger Zeit habe ich für das Sternenkind meiner Freundin eine Einschlagdecke genäht, damit die Maus nicht frieren muss und die Mama noch etwas persönliches mit auf die Reise geben konnte.
Mittlerweile gab es mehrere Anfragen nach Kleidung und Decken für still geborene Kinder. Bei der Kleidung verwende ich die gleichen Materialien, wie ich sie für meine „normale“ Kinderkleidung verwende (überwiegend Baumwolle), aber bei den Decken wird Fleece verarbeitet. Das ist Kunstfaser pur und verrottet eigentlich nicht bzw. nicht zu 100%. Darf ich dieses Material weiter verwenden?
Bitte nicht lachen über diese Frage, aber ich habe wirklich keine Ahnung, was „erlaubt“ ist und was nicht. Die meisten Eltern wollen ihre Kinder kuschelig und warm gebettet wissen und dafür ist Fleece ein passendes Material.

Wo kein Kläger, da kein Richter.

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Ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Friedhofsmitarbeiter da nachkontrolliert. Andererseits ist aber natürlich zu bedenken, daß mittlerweile sehr viele Friedhofsordnungen Totenkleidung aus verrottbarem Material vorschreiben. Ist das nicht der Fall, kannst Du ohne weiteres auch Fleece verwenden. Anderenfalls könnte es im ungünstigsten Fall passieren, daß irgendwann mal ein Übereifriger die Bestattung verweigert und dann wäre das Theater natürlich groß.

Du müsstest also einen Blick in die für Euch zuständige Friedhofssatzung werfen, ob es da entsprechende Einschränkungen hinsichtlich der Totenkleidung gibt.
Im Zweifelsfall würde ich an Deiner Stelle Fleece durch einen anderen geeigneten Werkstoff ersetzen.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 18. Mai 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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kumi
15 Jahre zuvor

Im Zweifel: Wolle bzw. Wollfleece aus Merino-Schurwolle. Ist nur teurer als Plastefleece, aber auch ziemlich warm und das Ökogewissen hat seine Ruh‘ 🙂

Aber wie Tom schon schreibt: Wo kein Kläger …

akbwl
15 Jahre zuvor

Eigentlich eine tolle Idee. Aber da die Sternenkinder oft in einer Gemeinschaftsgrabfläche bestattet werden, fällt es u.U. nach einiger Zeit auf, dass nicht verrottende Kleidung mitgegeben wurde. Also besser anderes Material verwenden.

satyasingh
15 Jahre zuvor

ich halte auch wolle für wesentlich passender als kunsterfasern.

fleece ist polyester/polyamid und poly-wasweissichwas. sowas zieh ich meinem kind niemals an. sowas würde ich auch nicht mit ins grab geben.

MiniMoppel
15 Jahre zuvor

Die Formulierung „still geborene Kinder“ kannte ich bisher noch nicht.
Ist aber schön.

Salat
15 Jahre zuvor

*seufz* Ja, die stillen Geburten… deren Porträts nehmen mich auch immer mit. Meist hat man da als Vorlage nur ein, zwei sehr schlechte Fotos. Verständlich, ein Wunder, wenn in dem Moment überhaupt jemand an Fotos denkt.
Überhaupt, zu wissen, dieses Kind, das du da malst, lebt nicht mehr… als Mutter nimmt einen das doppelt mit. Vor allem, wenn die Kinder sichtlich im Alter von meinen sind.

Salat

Matthias
15 Jahre zuvor

Na ja, das ist ja schön und gut, aber wo fängt man mit „wo kein Kläger, da kein Richter“ an und wo hört man auf? Die Vorschrift kommt ja sicher nicht allein aus dem Wunsch zu gängeln auf den Plan.

Ist es mit einem zugedrückten Auge okay, nicht verrottende Materialien zu vergraben? Ist es dann auch okay, die Klimaanlage meines 75er Cadillac in Italien mit neuen FCKW zu befüllen? Und die alte Batterie im Wald zu entsorgen? Man könnte das noch weiterführen…

Nine
15 Jahre zuvor

Hallo,
herzlichen Dank für die schnelle Antwort.
Zugegeben, ich habe bei der Decke für meine Freundin nicht lange über irgend welche Bestimmungen nachgedacht, sondern ihr nur diesen einen Herzenswunsch erfüllt.
Bei der 2. Anfrage war da irgendwie so eine „Ahnung“, dass es evtl. Probleme geben könnte.

@3
Deckst du dein Kind auch nicht mit einer Babydecke zu? Ich habe bisher noch keine Wolldecke gesehen, die bezahlbar war und nicht überwiegend aus Synthetik bestand 😉

LG Nine

kumi
15 Jahre zuvor

@ Nine:

Kommt natürlich drauf an, was man unter »bezahlbar« versteht.

Baby-Wollfleecedecken 80 x 100 cm sind schon für um die 30 Ocken zu haben. Das sollte doch drin sein. 5 Euro für eine Plastikdecke wollten wir nicht ausgeben, da war uns unser Kind mehr wert. Zumal die Decke im Freundeskreis weitervererbt bzw. günstig abgegeben wurde.

Gut, das fällt aus, wenn ein Sternenkind in einer solchen Decke bestattet wird, aber das sollte es dir wert sein 🙂

Bombur
15 Jahre zuvor

> Die Formulierung „still geborene Kinder“ kannte ich bisher noch nicht.
> Ist aber schön.

Hört sich für mich ehrlich gesagt an wie schlimmstes Denglish in Anlehnung an „stillborn“.

TickleMeNot
Reply to  Bombur
12 Jahre zuvor

Und doch klingt es soviel besser als Fehlgeburt oder Totgeburt.

Und stille Geburt, stillgeboren trifft es ganz gut, denn diese Kinder schreien nicht.

Nine
15 Jahre zuvor

@kumi Ich verkaufe die Sachen für Sternenkinder nicht, sondern spende diese. Für die Eltern, die auf den Tod ihres Kindes nicht vorbereitet sind, bleibt eigentlich keine Zeit, sich groß umzusehen und sich darüber Gedanken zu machen. Meist bleibt mir nur ein Abend Zeit, um die Sachen zu nähen und dann zu verschicken, damit sie noch rechtzeitig vor der Geburt ankommen. Bei voll ausgetragenen Kindern, die während der Geburt versterben stellt sich die Frage für die Eltern nicht, da sie bis dahin die Ausstattung zusammen haben und davon die Herzenssachen verwenden. Ich persönlich kann es durchaus verschmerzen von meinen Fleecestoffen kleine Reste zu verwenden. Wenn ich richtige Wollstoffe lagernd hätte, wäre es für mich auch kein Thema, davon ein Stück zu verarbeiten. Da meine reguläre Kundschaft aber hauptsächlich darauf wert legt, dass die Kleidung direkt am Körper Baumwolle, oder Öko ist, liegt so etwas bei mir nicht rum 😉 LG Nine P.S. Eine „richtige“ Wolldecke für 30 Euro hab ich bisher noch nicht gesehen. Die fangen bei uns in der Gegend erst bei 50 – 70… Weiterlesen »

kumi
15 Jahre zuvor

@ Bombur:

Das hört sich natürlich nur für denjenigen schlimm an, der den englischen Begriff »stillborn child« kennt (ich kenne den auch, finde es aber nicht schlimm, weil naheliegend und eigentlich richtig übersetzt).

Man darf es schön finden.

nooni
15 Jahre zuvor

als der sohn meiner freundin still geboren wurde, haben wir etliche sachen, die nicht verrotten, mit in seinen sarg getan.
vom mini-gummibärentütchen über einen labello bis hin zu laminierten bildern und briefen!

achja @8: still geboren hat nichts mit denglish zu tun!
es gibt keinen stilleren moment als den, wenn ein kind geboren wird, das keinen schrei oder maunzen als lebenszeichen von sich gibt 🙁
daher paßt diese bezeichnung wie nichts anderes!

und für betroffene eltern ist dieser ausdruck viel sanfter und respektvoller als “ totgeburt“!

@nine: ich finde es sehr schön, was du machst!

was hältst du von filzwolle oder gefilzten decken für die kleinen sternchen?
wir haben den kleinen sarg mit bunter filzwolle ausgelegt, das war kuschelweich.

Gynäkologe
15 Jahre zuvor

„still geboren“ ist fiesestes Denglisch. Und es ist noch nicht mal richtig. Es ist ein verniedlichender, dummdeutscher Neologismus. Man muß sicherlich nicht den Fachterminus Infans mortuus verwenden, aber eine Totgeburt sollte man schon auch so nennen – die Sache an sich ist dramatisch genug, um es nicht noch durch pseudoniedliches Geschwurbel schönzureden. Das gleiche gilt auch für „Sternenkinder“ – esoterische Schwurbelei. Ich wundere mich grad eh bei der Lektüre – was soll der Scheiß, der „Maus“ eine Decke zu nähen damit sie es schön „warm“ hat. Gummibärchen und Gummienten ? Vielleicht noch ein Golfbag, ein Fahrrad, ein Schulranzen, eine Vespa und eine Packung Tampons, damit die „Maus“ auch alles hat, was ihr entgangen ist ?

TickleMeNot
Reply to  Gynäkologe
12 Jahre zuvor

*würg*

nooni
15 Jahre zuvor

???

Kirstin
15 Jahre zuvor

@14 schon mal eigene Kinder verloren?
Nein? Dann schreibe Müttern oder Eltern nicht vor wie diese mit Ihrer Trauer umzugehen haben. D.h. was Sie dazu sagen, wie Sie es nennen oder was Sie als Beigabe in den Sarg legen…

Sonja82
15 Jahre zuvor

@14: Ja, wenn’s den Eltern hilft, dann darf es auch ein Fahrrad sein!!! Ok, ist jetzt mal sehr übertrieben. Aber was bitte ist daran auszusetzen??? Die Eltern machen sich da nunmal Gedanken drüber. Ich selber möchte auch gerne etwas mit „dabei“ haben, wenn ich mal tot bin. Und ja, ich hätte auch gerne warme Pantoffeln an, damit meine Füße nicht kalt werden. 😉 Klingt total dämlich, aber das macht es irgendwie einfacher.

Jetzt wäre es mal interessant zu wissen, was wohl schon alles so mitbeerdigt wurde. Gibt ja bestimmt noch ausgefallenere Dinge.

eulchen
15 Jahre zuvor

mhhh, ok Mister Herb @ 14…sollten Sie wirklich erwägen Gynäkologe zu werden dann doch etwas mehr Sensibilität bitte. Besuchen Sie noch ein paar Vorlesungen in Medizinischer Psychologie und in Kommunikation als Sozialhandlung. Oder machen Sie einen Vorschlag wie man damit umgehen sollte, wenn das Kind einem nach der Geburt in dem Arm gelegt wird und es ist tot. Es ist schön und fortschrittlich das man heute Abschied nehmen kann.

Gynäkologe
15 Jahre zuvor

Ich finds jedenfalls, nach mehr gesehenen Totgeburten als ihr alle hier jemals mitkriegen werdet, extrem pervers wie man den Betroffenen über esoterisches und dummdeutsches Geschwurbel die Verarbeitung des Geschehens unmöglich macht. Gummibärchen und Kuscheldecken ins Grab zu schmeißen, das tote Kind zur Sternenmaus weichzuschwafeln usw. Den Eltern ist durch diese softlangespülte Frigitteterminologie jedenfalls nicht geholfen – das tote Kind bleibt ein unter belastenden Umständen verlorenes Kind, das auch mit niedlichen Tierchen bestickten Kuscheldecken im Grab verrottet. Abschied nehmen bedeutet, sich mit der Situation auseinandersetzen. Die Sternenmaus mit Kuscheldecken und Gummibärchen vollzuschmeißen bedeutet, sich per Verniedlichung in Watte zu packen und das Ereignis zu distanzieren. Und hinterher, wenn der Verniedlichungswahn sich erst mal verfestigt hat, st eine Auseinandersetzung mit dem Sternenmäuschen nicht mehr möglich, weil es schon in einer östrogengepämperten, rosa-plüschigen, denglisch ausgekleideten Hirnwindung verherrlicht wurde. Und das unstill geborene, das stinkende, brüllende, scheißende Baby das danach kommt – ??!!

15 Jahre zuvor

Es anders zu benennen ist lediglich eine Form der Trauerarbeit und keineswegs ein Grund zum Aufregen. Ich glaube nicht dass man sich wirklich nach dem Miterleben einer Totgeburt als vernünftiger noch so darüber äußern könnte. Der ist auf keinen Fall Gynäkologe.
Und Stillgeburt ist kein Neologismus, den Begriff gibt es bereits seit mehreren hundert Jahren.

Den Begriff Sternenkinder kannt ich aber auch noch nicht. Kann mir jemand sagen wo der herkommt?

15 Jahre zuvor

Kinners, schon wieder vergessen? – Don’t feed the troll..;-)

kumi
15 Jahre zuvor

Nicht den doofen Troll füttern, danke 🙂

Micha der Eupheminator
15 Jahre zuvor

@19 Also ich finde es etwas hart ausgedrückt, aber prinzipiell stimme ich ihm zu. Natürlich kann man Leuten nicht vorschreiben, wie sie mit ihrer Trauer umzugehen haben, aber Verniedlichung und Euphemismisierung halte ich für gefährlich und verharmlosend. Natürlich kann man Verstorbenen etwas mitgeben, doch das hilft dem Toten nicht mehr, aber den Hinterbliebenen beim Verarbeiten. Wenn man dem Toten aber nun ne komplette Reiseapotheke mitgibt, dann finde ich das nicht nur illusorisch sondern auch ziemlich makaber. Tot geborene Kinder sind nun mal tot, und indem man dem ganzen verharmlosende schnuffige Kosenamen gibt, verschwindet diese Tatsache aus dem Fokus und wird ersetzt durch ein kuscheliges Bild vom kleinen Kind das jetzt eben woanders ist. Genau wie bei der Religion, wo man sich gedanklich um die Tatsache, dass der Verstorbene gestorben ist – also weg, für immer, aus und vorbei – herummogelt, und sich damit behilft, dass er jetzt eben im Himmel ist. (Und sie kommen immer in den Himmel, komisch oder? Die orthodoxe Religion propagiert das Fegefeuer und die ewige Verdammnis, wenn man nicht brav ist,… Weiterlesen »

Anita
15 Jahre zuvor

Ich finde es sehr drastisch ausgedrueckt, aber ja, auch ich finde, um ein verlorenes Kind soviel Esoterik-Krams zu machen, bedenklich. Meine Schwester hat als Arzthelferin bei einem Gynaekologen gearbeitet und erzaehlt, dass jede 3. Schwangerschaft nicht in einem lebensfaehigen Kind muendet. Irgendwo habe ich einen Kommentar gelesen, der sinngemaesz ausgesagt hat: „wir haben uns dazu entschieden, kein Kind mehr zu bekommen, um die Erinnerung an unser verlorenes Kind zu ehren.“ Da verzichtet jemand freiwillig auf Kinder, um ein totes Kind zu verehren, das nichtmal etwas davon hat. Ich kenne persoenlich eine Frau, die folgendes durchmachen musste: Geburt – Fehlgeburt – Geburt – Fehlgeburt – Geburt. Haette sie sich nach der ersten Fehlgeburt so in ihre Trauer vertieft, waeren jetzt zwei suesze, gesunde Kinder nie auf der Welt. Ihre pragmatische Einstellung zu dem Thema: „es ist schlimm und ich haette die Kinder gerne bekommen, aber ich kann sie durch nichts wieder zurueckholen“ hat 2 Kindern den Start ins Leben ermoeglicht. Die Glorifizierung toter Kinder bringt niemanden weiter. Natuerlich soll man trauern. Eine schoene, emotionale Grabbeigabe hat… Weiterlesen »

Matthias
15 Jahre zuvor

Ja, wenn ich mich recht erinnere gab es hierzu einen Eintrag im Blog.
„Gynäkologe“ drückt es zwar hart aus, muss es aber auch immer ausbaden. Auf Dummgeschwätz in meinem Fachgebiet reagiere ich genauso.

Bill Tür
15 Jahre zuvor

Hallo zusammen, ich finden jetzt nichts unbedingt schlimmes an der Formulierung „still geboren“ aber „Sternenkind“ ist dann vielleicht doch ein wenig zu hoch gegriffen und glorifiziert. Ich jedenfalls darf mich glücklich schätzen, dass meine Großmutter damals nach der ersten Geburt, die leider nur ein totes Kind war, sich nicht so weit zurückgezogen hat, nie wieder ein Kind kriegen zu wollen, denn sonst hätten weder mein Vater und als Folge auch ich nicht das Licht der Welt erblickt. Von meiner Tante, jüngere Schwester meines Vaters und Ihren beiden Kindern reden wir dabei nocht nicht. Aber ich denke es spielt auch eine wichtige Rolle wie weit die Eltern Gelegenheit hatten sich vorzubereiten. Daran gedacht, dass einige Leute durchaus mit positiven Schwangerschaftstest schon anfangen Kinderzimmer einzurichten und Namen zu suchen fällt es solchen Eltern bestimmt schwerer mit einer Totgeburt klarzukommen, als manch anderen. Was die Tatsache des warm und kuschelig einpackens angeht ist es vielleicht etwas merkwürdig gedacht, aber wenn „Gynäkologe“ das als Stein des Anstosses nimmt müsste er die komplette Bestattungstradition zum Ziel seiner Kritik machen, denn… Weiterlesen »

Sandra
15 Jahre zuvor

Hallo beisammen, erstmal @Nine: ich finde es toll was du tust. Genaue Hintergründe z.B. wie du an Kontakte kommst oder wei die Leute dich erreichen können würde mich wirklich interessieren. Auch ob man dich ab und an da finanziell unterstützen kann (Spende). Zum Gynäkologen fällt mir nichts sinnvolles ein. Er/sie hat seinen Standpunkt und wenn er/sie meint so richtig zu reagieren ist dass nicht meine Aufgabe die Meinung der Person zwanghaft zu ändern. Ich habe heute schon den Beitrag weiter oben gelesen und muss sagen dass man einfach jeden selbst entscheiden lassen soll wie er sich von seinem Kind, oder auch von einem anderen Menschen oder Tier, verabschieden möchte. Jeder geht mit Trauer anders um. Die einen zeigen es anch aussen, reden darüber, weinen; andere wollen es nicht zulassen, denken sie müssen stark sein, dürfen keine Schwäche zeigen. Jedem dass seine. Was richtig oder falsch ist darf keiner sonst beurteilen. Es gibt auch Grenzfälle die ihre Trauer übertreiben, klar, aber selbst diese Eltern haben ein Recht darauf. Schön wäre es nur wenn die Gesellschaft dies… Weiterlesen »

Nine
15 Jahre zuvor

@ Sandra
ich war/bin selbst betroffen und bei mir ging das so ähnlich wie es „Gynäkologe“ gerne hätte. Mehr will ich dazu gar nicht schreiben.

Ich schreibe in einem Kinderwunsch- und Elternforum. Einige wissen dort von meiner Näherei und so kommen immer wieder mal Anfragen.
Da gibt es nichts zu spenden, nur zu hoffen, dass es einem selbst nie treffen wird.
LG Nine

minibar
15 Jahre zuvor

Sternenkinder – wie schön!
Sowas gab es vor über 33 Jahren leider noch nicht. Vielleicht wäre so einiges einfacher gewesen/geworden.

Leider ist auch Plüsch meistens aus Kunstfaser.
Wie wäre es mit Wollresten, die gesammelt werden?

Wohl eine schwierige Aufgabe. ich wünsche Dir weiter alles Gute dabei.

Gynäkologe
15 Jahre zuvor

Ich schreibs hier nur noch mal ganz knapp: wer eine Totgeburt durchmachen und verarbeiten muß, hat eine der schlimmsten Tragödien erlebt (und durchlebt) die man sich nur vorstellen kann. Den Betrofffenen gehört aufrichtige Anteilnahme, professionelle Hilfe und nachhaltige Freundschaft statt esoterischer Weichspülerei, wohlfeilem Geschwafel und verniedlichenden Neologismen. Wer eine persönliche Tragödie wie eine Totgeburt als „stillgeburt“ eines Sternenkindleins“ weichspülen will, verarscht die sowieso schon schwer getroffenen Eltern. Und selbst wenn die das in dem akuten Moment vielleicht wünschen, macht die Sache nicht besser. Dummdeutsche Verschwurbelung haben die Betroffenen ebensowenig verdient wie hartherziges, kaltes Abtun der Totgeburt, die im klinischen Alltag leider auch vorkommt. Und was die hier anwesenden weichgespülten Möchtegernhelfer angeht: ihr wart nicht dabei, ihr habt niemals Betroffene begleitet, ihr mußtet nie hilflos miterleben wie eine Mutter ihr Totgeborenes in den Arm nimmt, ihr mußtet niemals einer Frau sagen, daß das Kind in ihrem Leib verstorben ist und jetzt unter Schmerzen und Anstrengung geboren werden muß…. seid froh darum, daß euch das erspart bleibt ! Und seid froh, daß es Leute gibt die den… Weiterlesen »

Bombur
15 Jahre zuvor

>Das hört sich natürlich nur für denjenigen schlimm an, der den
> englischen Begriff »stillborn child« kennt (ich kenne den
> auch, finde es aber nicht schlimm, weil naheliegend und
> eigentlich richtig übersetzt).

>Man darf es schön finden.

Man darf alles schön finden. Allerdings ist es sogar grauenhaft schlecht übersetzt. Das englische und das deutsche Wort „still“ sind nämlich „falsche Freunde“, also zwei zufällig gleich geschriebene Worte, die in diesem Zusammenhang mitnichten dasselbe bedeuten.

dev
15 Jahre zuvor

Ich kann den Schmerz der Eltern verstehen, aber ich finds trotzdem nicht schön, mit einem Menschen Plastikmüll zu entsorgen.

So schwer kann es einfach nicht sein, ein Stückchen Stoff im Laden zu kaufen.

kumi
15 Jahre zuvor

@ Bombur:

»still« kann sehr wohl im englischen wie im deutschen die gleiche Bedeutung haben, nämlich »Ruhig«, »Stille«, »ohne Bewegung«.

Ich dachte zumindest, dass »still geboren« und »still born« die gleiche Bedeutung haben. Sollte es »dennoch geboren« (also eine »Trotzdem-Geburt«) heißen, hast du natürlich recht. Das war mir aber nicht klar 🙂

Dann bleibt man vielleicht doch besser bei »totgeboren«.

nooni
15 Jahre zuvor

@Gynäkologe(30):
woher weißt Du, daß wir „anwesenden weichgespülten Möchtegernhelfer“ nicht schon in so einer furchtbaren Situation begleitend dabei waren?

dorirod
15 Jahre zuvor

Für mich würde Merinowolle nicht in Frage kommen, denn man kann sich nicht sicher sein, dass die Schafe nicht grausamst gequält werden. Einfach mal Merinowolle und Tierquälerei googlen.

Und der Begriff „Stern(en)kinder“ hat für mich schon seit 22 Jahren eine völlig andere Bedeutung:Diese Sternkinder sind kleine holländische Mädchen und Jungen mit Hitlers Judenstern auf dem Schulkleid und der Spielschürze. (http://www.amazon.de/Sternkinder-Clara-Asscher-Pinkhof/dp/3789106968)

Susanne
15 Jahre zuvor

ich hatte 4 Fehlgeburten – und habe kein einziges „Sternenkind“!

Die Natur hat sich damals selbst geholfen.

Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende!

Ich bin sehr froh, dass es damals (vor über 20 Jahren) dieses Sternenkinderzeug noch nicht gab…
Hätte mir das Verarbeiten sicherlich sehr viel schwerer gemacht.

Ab und zu denk ich noch daran… vor allem das erste. Wäre jetzt 27 :-))
Ich könnte schon lange Oma sein *lach*
Aber es hat nicht sollen sein.

Loco
15 Jahre zuvor

Es gibt Menschen, die über eine speziell rohe und „schnodderige“ Sprache vertuschen wollen, daß sie persönlich sehr berührt sind. Aus meinen Gesprächen mit Ärzten weiß ich, wie schwer es ist, die Wiederbelebungsversuche einzustellen oder den Angehörigen mitzuteilen, daß ihr Familienmitglied verstorben ist. Es ist um so schwerer, wenn es sich um ein Kind handelt – erst recht um ein noch ungeborenes. Ich weiß auch, daß es Menschen gibt, die den Verlust eines Kindes – ob geboren oder ungeboren – nie verwinden und über Jahrzehnte in diesem Schmerz gefangen bleiben. Dagegen helfen keine Pillen… Eine Frau kenne ich, die von rund einem Dutzend Schwangerschaften nur drei Kinder hat leben sehen, die anderen wurden so früh geboren, daß man ihnen nicht zum Leben helfen konnte… und erst später hat sich der Grund für die ständigen Frühgeburten herausgestellt. Diese Frau, heute mehrfache Großmutter, hadert aber nicht mit dem Schicksal oder wem auch immer; sie hat – wie Susanne – für sich erkannt, „es sollte wohl nicht sein“. Das hat nichts mit mangelnder Liebe zu tun, sondern mit einer… Weiterlesen »

MacKaber
15 Jahre zuvor

Gynäkologe hat mit seiner harten Ausdrucksweise sicher den einen oder anderen vor den Kopf gestoßen, wäre er gelöscht worden, wäre diese sehr gute und Sinn machende Diskussion nicht entstanden. Es sind einige gute dabei. Zwei davon, Anita und Loco haben mir am besten gefallen.

Anita
15 Jahre zuvor

Schleimer 🙂




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