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Landarzt und tote Patienten

Ein Problem, vor dem wir hier im großstädtischen Raum gar nicht so stehen, haben Ärzte, die im ländlichen Bereich tätig sind.
Davon berichtet eine Leserin, auf die das zutrifft und die eine Frage dami verbindet:

Ich bin Landärztin in einem Bereich mit 4 Ortschaften und wie das bei den Hausärzten auf dem Land so ist, versterben da hauptsächlich ältere Patienten. Nun ist mein Problem, daß ich das selten erfahre, wenn nicht ausgerechnet ich die Leichenschau gemacht habe. Und das kommt eher selten vor, da die Leute mich tagsüber nicht aus der Sprechstunde rufen wollen und abends/nachts/wochenends der ärztliche Notdienst fährt. So ist es nun schon mehrfach vorgekommen, daß ich regelmäßige Hausbesuche mit längerer Anfahrt gemacht habe und vor verschlossener Türe stand, weil der Patient eine Woche zuvor verstorben ist. Sowas ist ärgerlich und manchmal auch peinlich. Die Angehörigen vergessen es meistens, den Hausarzt zu benachrichtigen. Also müssen meine Helferinnen nun einmal wöchentlich Todesanzeigen durchschauen und mit der Kartei abgleichen.

Meine Frage an Dich: Bietest Du den Angehörigen an, den Hausarzt zu benachrichtigen? Wenn nein, wäre das viel Aufwand? Mit unserem örtlichen Bestatter habe ich jetzt die Absprache, daß er mich benachrichtigt, aber viele andere Bestatter finden die Idee bisher sinnlos!
Was denkst Du?

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Es wäre sicherlich das geringste Problem, die Angehörigen im Beratungsgespräch auch nach dem Hausarzt zu fragen. Dann wird man sofort erfahren, ob der es war der die Leichenschau gemacht hat oder ob die Angehörigen da sowieso Bescheid sagen wollen. Es wäre somit auch kein Problem, den Arzt in allen anderen Fällen zu verständigen.

Wie gesagt, hier stellt sich dieses Problem nicht so, aber wäre ich Landarzt, würde ich mit den in Frage kommenden Bestattern mal ein Gespräch führen und diese Anregung weitergeben.

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(©si)