Fundstücke

Leiche mit dem Bus befördert

In den Niederlanden ist ja vieles ein bißchen anders.

Solche Fahrzeuge gehören in manchen Gegenden zum täglichen Straßenbild:

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Sehr schön beschreibt uns das Denise aus Holland in einer Zuschrift:

Ebenso wie es hier auch noch immer die Traditionelle ‚Uitvvaart‘ mit Kutschen gibt.

Die Unterschiede zu der eher anonymen Beerdigung in Deutschland sind gross:
Waehrend in Deutschland der Verstorbene nicht schnell genug aus dem Haus kommt, wird hier noch die Tradition der Aufbahrung im Haus gepflegt. Der Verstorbene wird 3 Tage im Haus aufgebahrt, waehrend dieser Tage wird auch der Rosenkranz, zusammen mit Familie, Nachbarn, Freunden und Bekannten im Aufbahrungszimmer gebetet. Es ist 24h lang eine Totenwache anwesend. Auch steht die Haustuer in dieser Zeit jedem offen, der Abschied vom Verstorbenen nehmen will.

Todesanzeigen in den Zeitungen findet man hier selten. Ueblicherweise werden Familie, Freunde und Nachbarn durch sogenannte ‚Rouwkaarten‘ ueber den Tod sowie den Zeitpunkt und Ort der Trauerfeier informiert. Die hollaendische Post bietet fuer diese Karten einen spaeziellen Service: Bevorzugte Zustellung innerhalb von 24h. In den meisten Faellen bekommt der Bestatter eine Liste mit Namen und Anschrift und kuemmert sich um den Versand dieser Karten.

Am Tag der Beerdigung wird das Hausportal mit einem schwarzen Vorhang geschmueckt und der Verstorbene wird meist mit viel Pomp abgeholt. Die Familie folgt dem Wagen mit dem Sarg in einem Konvoi, oft in besonders bereitgestellten Trauerfahrzeugen. (Wie man es aus amerikanischen Filmen kennt) Die Trauerfeier findet je nach Religionszugehoerigkeit in einer Kirche oder in einem der vielen ‚Uitvaartcentrums‘ statt. Danach erfolgt die Grablegung und man trifft sich anschliessend wieder im Uitvaartzentrum oder in der Kirche zum Kaffee.

Was auch auffaellt: Neben den, von Dir als ‚Adenauersarg‘ bezeichneten Modellen, finden sich hier meist einfache, schmucklose Saerge, die aber durch ihre Schlichtheit einfach schoen sind. (Beispiel: http://www.vosmolenaar.nl/)

Hier in den Niederlanden gehoert der Tod zum Leben dazu. Man behaelt den Verstorbenen, auch bei den begrenzten hollaendischen Platzverhaeltnissen, solange wie moeglich im Haus. Auch die Alten- und Pflegeheime geben die Moeglichkeit, den Verstorben in seinem Zimmer/Wohnung bis zur Trauerfeier aufzubahren, waehrdend in Deutschland oft genug zwei Stunden nach dem Versterben schon ein neuer Bewohner einzieht.

Groetjes uit Holland
Denise

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