Portugal: Bestatter schiebt totem Mann Bußgeld für Tempoverstoß unter – nun droht ihm Gefängnis
Aus Portugal erreicht uns eine Geschichte, die selbst in der oft skurrilen Welt des Bestattungswesens ihresgleichen sucht. Ein Bestattungsunternehmer aus dem Bezirk Castelo Branco – rund 250 Kilometer nordöstlich von Lissabon – soll versucht haben, ein hohes Bußgeld zu umgehen, indem er die Schuld für einen schweren Tempoverstoß einem Verstorbenen in die Schuhe schob.
Wie portugiesische Medien berichten, wurde das Dienstfahrzeug der Bestattungsfirma am 31. Dezember mit satten 102 km/h in einer 50er-Zone geblitzt. Ein ärgerlicher Vorfall, der die Firma zwischen 300 und 1.500 Euro hätte kosten können. Doch statt das Bußgeld regulär zu zahlen, entschied sich der 56-jährige Geschäftsführer offenbar für eine besonders dreiste Methode.
Dreieinhalb Wochen nach dem Verstoß trug er im Formular der nationalen Verkehrsbehörde ANSR einen 19-jährigen jungen Mann als verantwortlichen Fahrer ein – wissend, dass dieser kurz zuvor bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Die Bestattungsfirma hatte seine Beerdigung organisiert und verfügte daher über sämtliche persönlichen Daten des Verstorbenen. Genau diese missbrauchte der Unternehmer nun, um das Bußgeld vom Tisch zu bekommen.
Der Schwindel flog auf, als die Eltern des Toten überraschend Post erhielten: einen Bescheid, der ihren verstorbenen Sohn als Temposünder benannte. Laut portugiesischer Nachrichtenagentur Lusa reagierten die Eltern „fassungslos und zutiefst empört“. Ihr Sohn war nicht nur viel zu jung gestorben – nun wurde sein Name auch noch für ein Vergehen missbraucht, das er unmöglich begangen haben konnte.
Die Staatsanwaltschaft reagierte prompt. Gegen den Bestatter wurde Anklage wegen Urkundenfälschung und Datenmissbrauchs erhoben. Sollte es zu einer Verurteilung kommen, droht ihm eine Gefängnisstrafe von bis zu sieben Jahren.
Der Fall sorgt in Portugal derzeit für erhebliche Aufmerksamkeit. Nicht nur wegen der tragischen Vorgeschichte des vermeintlichen „Temposünders“, sondern auch, weil er ein besonders bezeichnendes Beispiel dafür ist, wie weit manche Menschen bereit sind zu gehen, um ein Bußgeld zu vermeiden.
Bildquellen:
- raser_800x500: Peter Wilhelm KI
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
#auto #Bestatter #betrug #Bußgeld #fälschung #Geschwindkeitsüberschreitung #Knöllchen #Strafe #Strafmandat #Strafzettel #Temposünder #Ticket #Urkundenfälschung #Verstoß

















