Sascha hat bei Ibäy einen Anhänger aus dem Jahr 1964 gefunden, der zum Transport von Leichen verwendet wurde.
Hier geht es zum entsprechenden Artikel (Stand 28.06.2010, bitte in zwei Jahren nicht mehr schreiben, daß der Link nicht mehr geht, mal vorbeugend dazugesagt.)
Bis vor etlichen Jahren waren solche Bestattungsanhänger noch sehr viel weiter verbreitet. Heute findet man sie noch vereinzelt in ländlichen Gegenden oder als Not- und Ersatztransportmöglichkeit.
Früher wurde der Bestatterberuf oft von Schreinern und Möbelhändlern im Zweitberuf miterledigt und die Anschaffung eines eigenen Bestattungswagens war entweder zu teuer oder nicht lohnenswert. Da waren solche Anhänger, von denen es auch edle Prunkversionen mit goldfarbener Palmenlackierung und Panoramafenstern gab, durchaus eine Alternative. So konnte der Privat-PKW schnell zum Leichentransport aufgerüstet werden.
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Bei uns in einem sehr ländlichen Landkreis 😉 wurden und werden solche Anhänger heute noch verwendet, allerdings umfunktioniert zum Lasten-oder Hundetransporter. Für lebende Hunde, wohlgemerkt. Gerne auch umlackiert in „Tratorengrün“. Womit wir wieder bei der Zweitnutzung wären. (Siehe auch: „Grabsteine als Baumaterial weiterverwendet“)
B. A.
Kann mich noch erinnern, dass, als ich Kind war, solche wunderschönen Anhänger (mit Fenster und eingeätztem Palmenzweig) oft im Gebrauch waren. Ich fand die schon damals genial und respektabel zugleich, zumal der Anhänger ab und zu auch mit der ihm zugedachten Fracht beladen war.
Ich würde ihn sofort kaufen und zu einem Camping-Wohnwagen umfunktionieren…
Wenn man dann sieht wie hier im sehr ländlichen Landkreis solche umfunktionierten Leichenanhänger auch hinter so manchem Traktor hängen macht man sich schon Gedanken wo so einige Tote denn schlußendlich abgeblieben sind…
Ob da so mancher Landwirt die Erbfolge schnell geregelt hat?
😉 B. A.
Woher stammt eigentlich die Tradition der Palmenschnitzung auf Särgen? Ich persönlich finde sie ganz furchtbar häßlich.
So einen Anhänger fände ich ganz praktisch für den Urlaub, da bei uns im Kofferraum die Hunde mitfahren.
„Zustand:
Gebraucht: Artikel wurde bereits benutzt.“
Ha ha ha.
Aber dieser Anhänger ist tatsächlich sehr einfach; ich kenne die auch mit gewölbtem Dach und geschliffenen Glasfenstern. Mir wurde damals gesagt, solche Anhänger wurden speziell zur Überführung verwendet, weil man dafür dann nicht den teuren Leichenwagen über hunderte Kilometer abnutzte und womöglich auch für mehrere Tage aus dem laufenden Geschäft zog.
Wäre das ding nicht aus Stetten am kalten Arsch würd ich ja bieten, aber ich hab mir nach dem Bund geschworen, da geh ich nie wieder hin.
Der ist ja hässlich …
Dann eher so einen:
http://cgi.ebay.de/PKW-Anhanger-Westfalia-Werke-Bestattungswagen-/150460576554?cmd=ViewItem&pt=DE_Auto_Motorrad_Fahrzeuge_PKW_Anh%C3%A4nger&hash=item230826332a
Naja, schön ist was anderes… Der von meinem Vorgänger verlinkte Anhänger gefällt mir schon deutlich besser.
Mitr hat man gesagt, dass diese Anhänger verboten wurden. Hatte wohl irgendwas mit der Steuer zu tun
@Anise
Der Undertaker weiß das sicherlich noch genauer und kann es auch viel besser erklären, aber meines Wissens nach handelt es sich bei dem Palmzweig ursprünglich um ein Pilgerzeichen (wie die Jacobsmuschel). Ursprünglich war dieser alser nur auf Särgen zu finden bzw. wurde ein Palmzweig in den Sarg gelegt bei Menschen, die eine Pilgerreise gemacht hatten.
Irgendwann hat sich das dann wohl verselbständigt und wurde ganz allgemein zur Verzierung genommen (das vermute ich Mal).
Ich empfehle da auch mal einen Besuch (falls man in der Nähe wohnt oder es auf der Reiseroute liegt) im Sepulkralmuseum Kassel
http://www.sepulkralmuseum.de/
Danke Besucherin für die kurze Erklärung.
Stammt das irgendwie aus der Bibel? Warum eine Palme?
@Anise
Dazu hab ich jetzt mal Wiki gefragt
http://de.wikipedia.org/wiki/Palmwedel#Christentum
und dabei festgestellt, daß dort der Palmzweig als Pilgerzeichen gar nicht erwähnt wird, sondern hier von einer allgemeinen Tradition ausgegangen wird.
Mir hat das mal ein Pfarrer erzählt und mir erschien dies bis jetzt auch eine ziemlich schlüssige Erklärung.
Wird wohl doch der Undertaker ein Machtwort sprechen müssen. 🙂
@ Besucherin (13):
Da hättest du aber genauer zulesen müssen:
„Der Palmwedel gilt im Christentum und Judentum als Symbol des ewigen Lebens und der Auferstehung. Daher findet er sich häufig – einzeln oder aber mit zwei gekreuzten Wedeln – auf Todesanzeigen, Trauerschleifen und Grabsteinen“
(ebenda)
Aber woher stammt das Wolfram? Warum ausgerechnet eine Palme?
@Wolfram
Sorry, mir war der Palmwedel als Pilgerzeichen, wie die Jacobsmuschel bekannt.
Ich lese sehr wohl bei Wiki, daß hier vom Zeichen des „ewigen Lebens und der Auferstehung“ gesprochen wird.
Allerdings -aber vielleicht habe ich die Stelle im Wiki ja wirklich überlesen- NIRGENDS vom Zeichen des Pilgertums.
Gut, Wiki ist nicht unbedingt zuverlässig, meine ursprüngliche Quelle (ein Pfarrer) auch nicht, allerdings, habe ich jetzt auch im Internet noch was zum Pilgertum (Nein, pilgern bedeutet weder Auferstehung noch ewiges Leben) und dem Palmzweig:
http://www.geschichte.attendorn.de/pilger/pizeich-bedeutung.htm
Wenn man nach Palmzweig/Sarg googelt, findet man auch den Hinweis auf Sargschmuck/Grabbeigabe bei Jerusalempilgern.
Die Frage ist jetzt einfach (wobei man mit Google noch viel, viel mehr Bedeutungen für den Palmzweig-/wedel) findet, welche Erklärung die richtige ist.
Zeichen des erfolgen Pilgertums
Zeichen der Auferstehung/ewigen Lebens
oder gar beides?
Ich selbst besitzte solch ein schmuckstück mit 2 fenstern mit eichenlaub an der seite , ich verwende das jedes jahr um auf dem wacken ordungsgemäß probezuliegen
@10 Ja, genau das mit der Steuer habe ich mich auch grad gefragt. Vielleicht kann Tom das ja mal erklären. Bestattungsfahrzeuge sind ja im Fahrzeugschein explizit als solche bezeichnet und auch irgendwie steuerbegünstigt oder so?!
@17: wie genial! Und dann noch Wacken, das muss schon ein Anblick sein …
Meine „erste“ Autofahrt in meinem Leben, so wurde mir erzählt, war in einem schwarzen Taxi. Der Taxiunternehmer hatte auch ein Bestattungsunternehmen (Der Bruder war der Tischler) und im Falle einer Bestattung hatte der an sein Taxi auch einen Anhänger gemacht. Das Taxi hatte eine Ausnahmegenehmigung, dass es schwarz sein durfte.
-> zu den Palmzweigen
Das Symbol der Palmzweige wurde im kunsthistorischen Sinne seit der Spätantike für das Märtyrertum verwendet, was bedeutet, bildliche Darstellungen von Märtyrern wurden mit Palmzweigen/Palmwedeln gekennzeichnet. Die standen schon vorher für das ewige Leben bzw. auch für das Paradies schlechthin und sind damit ein Hinweis, dass diese herausragenden, vorbildhaften Personen des himmlischen Glücks/des ewigen Lebens bereits teilhaftig geworden sind. Die Hoffnung auf den gleichen Eingang ins Paradies mag dazu geführt haben, dass die Palmwedel heute als Grabschmuck überall zu finden sind.
Ja, ich bin vom Fach 🙂
Aber du weißt auch nicht warum dafür eine Palme verwendet wird, also warum die Wahl ausgerechnet auf diesen Baum gefallen ist?
Könnte vielleicht mit dem Einzug Jesu in Jerusalem zu tun haben. Siehe z.B. hier:
http://de.wikipedia.org/wiki/Palmsonntag
Warum Palme?
Weil Tannen in der Gegend nicht wachsen?
Soweit ich vermute stammt das Christentum doch mehr oder weniger im Ursprung aus der Gegend Palästina/heutiges Israel?
Fragen über Fragen …
B. A.
Warum nicht Oliven?
Aber es würde mich nicht wundern, wir nehmen einfach was vorhanden ist und sprechen es hinterher heilig, um einen Grund zu haben, uns genau dafür entschieden zu haben.
Die Palme war schon im alten Judentum heilig und der Baum des Königs und des Sieges bzw. des siegreichen Königs.
Der Palmwedel gilt als Symbol des ewigen Lebens (= Sieg über den Tod)
Danke, kall.
Als nächstes erwarte ich eine Frage hinsichtlich „Letzter Ölung“. Warum nimmt man keinen Puder o. ä.? 😉
B. A., fassungslos
Das beantwortet aber immer noch nicht meine Frage warum dafür ausgerechnet die Palme ausgewählt wurde.
Ich schätze es gibt auf diese Frage keine Antwort, dabei wäre sie alleine interessant.
Big Al, was ist schlimm daran, wenn man Dinge hinterfragt?
Weißt du denn, warum es letzte Ölung heißt und warum dafür überhaupt Öl verwendet wird?
Wenn es dich nicht interessiert, dann ist es ok, mich interessiert so etwas.
Wir nehmen so viele Dinge einfach hin, integrieren sie in unser Leben und wissen doch eigentlich nichts darüber.
@Anise
Warum man nicht den Ölbaum nimmt?
Nun weil DER eben NICHT als Symbol für den Sieg (über den Tod) gilt (jedenfalls meines Wissens nicht im Judentum und dem daraus hervorgegangenen Christentum).
Was böte sich denn eher als Symbol zur Verwendung im christlichen Zusammenhang mit dem Tod an als ein Siegessymbol? Der Glaube an Auferstehung und ewiges Lebens und damit der Sieg über den Tod, wie immer man selbst dazu auch stehen mag, ist doch nun eine der Hauptgrundlagen des Christentums.
kall, ich glaube du verstehst nicht was ich meine. Irgendwer muss doch mal beschlossen habe, dass die Palme eben genau das symbolisiert. Die Palme selbst wird es nicht gesagt habe. Oder doch? Wer weiß das schon?
Mich interessiert der Ursprung und nicht die weitere Verwendung. DAS habe ich kapiert.
Irgendwann wird die Palme eben nur eine Palme gewesen sein, und dann hat sich eine Geschichte gebildet.
Symbole bilden sich nicht dadurch, dass irgendwann mal jemand sagt: „Das ist jetzt ein Symbol für Dieses oder Jenes“ sondern entwickeln sich mit der Zeit. Insofern ist die Frage falsch gestellt, denn es lässt sich einfach nicht an einem konkreten Ereignis festmachen, warum irgendwas zum Symbol für etwas wird.
Den Palmwedel als Siegessymbol und Symbol der Freude gab’s auch bei Griechen und Römern, und die Friedenssymbolik des Ölzweigs ist auch schon vorchristlich im Mittelmeerraum bekannt. Aber bestimmt hat niemand irgendwann einfach mal beschlossen, dass diese Pflanzen ab einem bestimmten Datum ein Symbol für irgendwas sind.
Die Christen haben vieles einfach übernommen und zum ewigen Leben hat die Palme halt irgendwie gepasst. Aber auch dies hat mit Sicherheit keinen einzelnen konkreten Anlass gehabt oder ist von einer bestimmten Person beschlossen worden, sondern hat sich im Lauf der Zeit entwickelt.
kall, wer führt Dir die Feder? Diese Geduld hätte ich nicht. Weiter so.
B. A.