Soll ein Bestatter an der örtlichen Leistungsschau oder Handwerkermesse teilnehmen?
Diese Frage erreichte mich aus Kollegenkreisen.
Meine erste Antwort lautete: Aber selbstverständlich!
Natürlich können sich Bestatter, genau wie andere Gewerbetreibende auch, auf den Leistungsschauen des BDS oder der Gemeinden und Kammern präsentieren.
In manchen Regionen ist das absolut üblich, in anderen Gegenden leider völlig unbekannt und ungewohnt.
Ich sage doch immer wieder, daß die Menschen, wenn sie selbst aktuell nicht von einem Trauerfall betroffen sind, viel offener und unbefangener mit den Themen Tod, Trauer und Bestattung umgehen. Gerade im Rahmen der bunten Vielfalt einer Gewerbeschau präsentieren sich, zwischen Würstchen, Bier und Kinderhüpfburg auch die Gewerbetreibenden, die nicht so oft benötigt werden, warum nicht also auch ein Bestatter.
Gerade die Themen Vorsorge, See- und Waldbestattung eignen sich besonders, um die Menschen zu informieren und anzusprechen. Kugelschreiber und andere Werbegeschenke mit Firmenaufdruck und Telefonnummer werden immer gerne genommen und der unterschwellige aber doch nachhaltige Werbeeffekt solcher Geschenke ist nicht zu unterschätzen.
Ich habe es erlebt, daß sich immer wieder sehr interessante Gespräche ergeben; wenn auch nun der Stand des Bestatters nicht gerade der am meisten umlagerte Stand sein wird, so wird er aller Erfahrung nach nicht unbeachtet bleiben.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Was ist denn BDS?
BDS = Bund der Selbstständigen
In Bitburg auf der Ausstellung am Beda-Markt habe ich dieses Jahr auch erstmals einen Bestatter gesehen. Es standen eigentlich immer genug Leute herum, Kugelschreiber und Heftchen mit Trauersprüchen lagen aus… Und ja, in den einen der beiden ausgestellten Särge hab ich mich glatt verguckt und die eine Urne dort war auch echt klasse… Aber ich habe ja noch gar nicht vor zu sterben… 😉
Ich habe auch Reaktionen wie „Oh Gott!“ oder „Damit will ich mich doch jetzt nicht beschäftigen!“ mithören können, aber insgesamt wurde das Ganze glaube ich recht positiv aufgenommen. Insbesondere der Hochglanz-Svarovski-Sarg wurde ordentlich bestaunt.
Ich würde mir jedenfalls wünschen, dass so etwas „normaler“ wird.
jo mei, der Tod gehört mit dazu. Konnte mir heute in einem Kurs (es ging um versch. EKG Kurven)den Spruch nicht verkneifen bei der Nulllinie: der Bestatter will auch leben….. Ich mein, muss ich ne 90 Jährige todkranke Pat. unbedingt reanimieren oder lasse ich es….
Was sagt ihr zu einem Stand eines Bestatters auf einer Seniorenmesse mit dem Namen SenFit? Zum Thema Vorsorge, vor allem Finanzierung (Sterbegeldversicherung, Treuhand), aber ohne die teilweise oben schon beschriebene Ausstellung von Särgen, Urnen, etc.. Interessanterweise direkt neben der Gärtner, der für Dauergrabpflege wirbt.
Bin gespannt . . . = )
und als besonderes Bonbon wird live demonstriert, wie die Schwiegermutter[1] eingesargt, ins Grab abgelassen und dieses verschlossen wird?
[1] ggf. andere Personengruppe einsetzen
Diese Demonstration der Dienstleistungserbringung eines Bestatters dürfte DER Besuchermagnet auf der Messe sein. X-)
@Nadia – Ich finde Senf-it nicht gerade einen gelungenen Namen für eine Seniorenmesse, auch wenn die Konsistenz der namensgebenden würzigen Masse durchaus ins Spektrum seniorengerechter Nahrungsmittel fällt. Der Name könnte aber auch auf ein IT-Unternehmen schließen lassen…
Die Zielgruppenorientierung des Ausstellers ist allerdings vollkommen korrekt gewählt, auch wenn viele Senioren das Thema weit von sich schieben.
„Heute an Morgen denken“ oder „Wer früher stirbt ist länger tot“ fällt mir dazu noch ein.
Interessanterweise wird diese Zielgruppe immer größer, nicht nur durch die steigende Lebenserwartung, sondern auch nach vorne.
Die Senioren (50 plus!!) bekamen in unserer Stadt eine Broschüre, in der selbstverständlich auch die städtische Bestattung inserierte. Das hat meinen Mann (52) noch nicht besonders gestört.
Das gestrige Info-Schreiben: „Sichern Sie sich rasch einen Platz im Pflegeheim“ hat da schon einen größeren Eindruck gemacht. (Vor allem bei meinen Eltern, die dachten, es ginge um sie…)