In vielen Foren wird derzeit über den verstorbenen Dicken diskutiert. Nun kam die Kostenfrage auf.
Kannst du grob überschlagen, welche Mehrkosten hierzulande im Vergleich zu einer Standard-Beerdigung auflaufen würden?
Also XXL-Sarg, XXL-Grab, erhöhter Personalaufwand…
Und wäre es hier möglich, so einen Menschen zu verbrennen? Angeblich fand sich in der Umgebung dort kein Krematorium, wo der Sarg reingepaßt hätte.
Es gibt Särge für sehr dicke Menschen und auch welche für besonders große Leute. Solche haben wir auch vorrätig. Was aber niemand vorrätig haben wird, ist ein Sarg für eine Person um 400 Kilo. Hier wäre eine Sonderanfertigung notwendig, die auch kurzfristig beschafft werden könnte. Man kann nur Vermutungen anstellen, aber so ein Sarg würde sicherlich an die 3.000 bis 4.000 Euro kosten.
Ich habe mit drei verschiedenen Friedhofsverwaltungen telefoniert, keiner ist ein vergleichbarer Fall aus der Vergangenheit bekannt. Man sagte mir aber, daß man allein für die Grabstelle sich vorstellen könnte, daß in einem solchen Fall zwei Grabgebühren bei einem Reihengrab notwendig werden. Nimmt man ein Wahlgrab, kann der Verstorbene in einem vierstelligen Grab dann zwei Stellen belegen.
Was die Mehrkosten für den Aufwand anbetrifft, so sehen die meisten Gebührensatzungen der Kommunen die Positionen „außergewöhnlicher Mehraufwand“ oder „Sonderaufwand“ vor. Auch gibt es oft den Posten „Ausheben eines besonders langen oder breiten Grabes“. So etwas schlägt dann schon mal mit 300 Euro zusätzlich zu Buche.
Wir haben ebenfalls eine Rechnungsposition „Erschwerniszuschlag“, der sich dann im Langtext aufschlüsselt zu:
„Zuschlag für besonders erschwerte Bergungs-, Überführungs- oder Aufbewahrungsbedingungen“. Dieser Zuschlag wird nach Augenmaß festgelegt.
Nehmen wir an, der Mann sei hier in der Stadt verstorben und wir hätten ihn bestatten müssen.
So wäre sicherlich eine Gebühr an die Feuerwehr für die Mithilfe bei der Bergung angefallen.
Auch wir hätten einen Zuschlag von wenigstens 500 Euro berechnet, allein die Personalkosten für das Um- und Einbetten und den Sargtransport bedingen diesen Zuschlag.
Doppelte Grabgebühr, Sarg als Sonderanfertigung, Zuschlag beim Friedhof, na grob geschätzt würde ich sagen, daß da zwischen 5.000 und 7.000 Euro an Mehrkosten entstehen, aber wirklich nur grob geschätzt. Man könnte vielleicht auch sagen, daß so eine Bestattung das Doppelte bis Dreifache kostet, aber wirkliche Vergleichszahlen fehlen.
Was das Krematorium anbetrifft: Ja, es wäre ein technisches Problem. Die Öffnungen der Krematoriumsöfen und die Öfen selbst sind für Standardsärge ausgelegt. Die „normalen“ extrabreiten und extralangen gehen gerade noch, aber ein Sarg, der mehr als 40 cm breiter ist, passt einfach nicht mehr in den Ofen.
Man könnte nach vorheriger Absprache noch darüber nachdenken ob es eventuell möglich sein könnte, einen besonders dicken Menschen nur für die Einäscherung seitlich in den Unterkasten eines normal-übergroßen Sarg zu plazieren. Wenn das dann in den Ofen passt, sollte eine Einäscherung bei entsprechend verlängerter Brenndauer eventuell möglich sein.
Aber grundsätzlich: Wer nicht in den Krematoriumsofen passt, kann nicht eingeäschert werden.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: dicken, für, mann, mehrkosten
hmmm, Mehrkosten für Sarg und das Mehr an Personal kann ich einsehen, wenn auch vielleicht nicht ganz in der von Dir genannten Größenordnung. Aber 300 Euro für das Ausheben ein größeren Grabes? Das ist doch wohl ein bißchen übertrieben. Hat das noch was mit realen Kosten zu tun?
BTW: Das mit dem Stückeln kam mir auch in den Sinn…
Vorher durchschneiden und in Teilen verbrennen. 😉
Mir kam auch während des Lesens mehrfach der Zerstückelungsgedanke für die Einäscherung…
Bräuchte man eigentlich eine übergroße Aschenkapsel bei diesem Spezialfall? Vom Gefühl her würde ich sagen, dass nicht so viel mehr Asche anfällt und das alles noch in eine Standard-Aschenkapsel passen könnte.
Mehr Knochen dürfte wohl ein dicker Mensch auch nicht haben, daher fällt wohl auch nicht mehr Asche an, aus dem Bauch ehraus.
Hi,
ich habe gerade beim Krematorium meiner Wahl Angerufen, die erklärten mir, das Sie extra einen Ofen mit 80 x 80 cm Öffnung haben. Der Sarg müßte dann genau diese maße haben, damit er noch reinpasst. Letztes haben die eine 300Kg Frau verbrannt,das ging ohne Probleme. Sollte im Ramen der Säuchenbekämpfung bei Großschadensereignissen eine Verbrennung Notwendig sein, würde sonst ggf. der Gerichtsmediziner bemüht. ggf. passt die Person dann in den Sarg…
Grüße Andreas
Also doch zerstückeln …
ist das mit den zusatzkosten nicht ganz schön unfair gegenüber demjenigen ders bezahlen muss?
Diejenigen, die sich um die Bestattung des 400-kg-Mannes Gedanken machen und nach den Kosten fragen:
[b]habt ihr alle vor, zuzunehmen???[/b]
*scnr* 😛
😀 Christina, die inzwischen wieder rd 20 kg der „ich-rauche-nicht-mehr“-Kilos unten hat, es müssen noch 10 kg runter, und dann ist wieder nachher = vorher.
Wie läuft das denn mit der Kühlung? Die dürfte ja auch n bissle zu klein sein 😉
Mietet man sich dann was bei Bofrost oder fragt beim Schlachter seines Vertrauens nach der Möglichkeit eines der Kühlhäuser zu mieten? *grübel*
😉
Wenns wirklich nicht passt -> Tierkrema
Extrem fette Leute landen ja auch in der Tiermedizin, wenns Sie in die Tomographie müssen ^^
Wieso Doppelgrab? Es müßte doch ein normales Reihengrab genügen. Für die Bestattung muß es ganz klar doppelt breit ausgehoben werden. Doch ist links und rechts vom Grab genug Platz. Anfangs ist es eine vorüber gehende Zeit breiter. Später setzt man oben eine normale Grabeinfassung und niemand merkt, dass unten eine besonders Dicke Person ist. Ist der Leichnam mal verwest, liegt unten in der Mitte ein ganz normal großes Skelett. Bei besonders langen Menschen macht man die Grube zwar auch länger, doch ist das Grab erst mal fertiggestaltet, ist es genau gleich lang wie alle Reihengräber. Kleinwüchsige bekommen ja auch kein kürzeres Grab.
Was ist mit Sitzgräbern????