Frag doch den Undertaker

Mini-Urnen?

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Mich beschäftigt eine kleine, aber nicht ganz unbedeutende Frage. Ich bin auf einen Artikel im Internet aufmerksam geworden, der umstrittene Inhalte thematisiert:
Eine junge Amerikanerin verlor leider zwei Babys, beide unter der 10. Schwangerschaftswoche und fotografiert ihren „Verlust“.
Sicherlich ein sehr sensibles Thema, bei dem sich die Geister scheiden.

Weiter im Artikel heißt es, die jungen Eltern hätten ihre im Mutterleib verstorbenen Babys einäschern lassen.
Meine Frage an dieser Stelle: Gibt es für Frühchen spezielle Krematorien oder Einäscherungsöfen? Bei diesem winzigen etwas bleibt ja nahezu keine Asche übrig. Was ich damit sagen möchte, es kann doch nicht möglich sein, diese minimale Asche eines Fötusses aus einem herkömmlichen Kremationenofen zu filtern oder doch?
Anbei natürlich auch ein Link für alle Interessierten. http://www.heftig.co/mindy-danison/
Herzlichen Dank vorab und Daumen hoch für dein Engagement und für diese informative Seite.

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Nun, das ist ein sehr amerikanisches Thema, aber nichts was es in Amerika gibt, kommt nicht irgendwann irgendwie auch zu uns …

Ja, man kann auch sehr kleinen Menschen einäschern.
Allerdings ist es fraglich, ob wenige Gramm Gewebe, wie bei einem Fötus der ersten Schwangerschaftswochen, überhaupt sinnvoll gehandhabt werden können.
Bei den Krematoriumsöfen handelt es sich nicht um grobe Maschinen, sondern die Anlagen sind so eingerichtet und ausgerüstet, daß sichergestellt ist, daß die Asche immer nur einer Person exakt separiert werden kann.
Dabei spielt die Größe zunächst mal eine untergeordnete Rolle.
Bei im Mutterleib verstorbenen Baby mit nur einigen hundert Gramm Gewicht kann durchaus noch an eine Einäscherung gedacht werden. Natürlich bleibt von ein paar hundert Gramm Mensch nicht sehr viel übrig.
Aber das, was übrig bleibt wird schon sorgfältig zusammengehalten und kann in eine Urne gefüllt werden.
Der Urne ist es ja, platt gesagt, egal wie voll oder wie wenig voll sie wird.
Der Pietätwarenhandel hält aber auch kleinere Urnen vor.

Bei Föten von nur 5-50 Gramm ist das natürlich etwas anderes. Hier müßte man mit dem Krematoriumsbetreiber sprechen, welche Lösung da angeboten werden kann.

Früher wurden solche kleinen Leichname ja oft gar nicht weiter berücksichtigt, sondern oft einfach nur entsorgt.
Erst ab einem bestimmten Gewicht war eine Bestattung überhaupt möglich.
Oft haben wir es erlebt und mitgemacht, daß eine fürsorgliche Hebamme oder Krankenschwester, manchmal auch Nonnen, diese kleinen Menschlein in ein Tuch wickelten und bei einem zur Einäscherung bestimmten Menschen mit in den Sarg legten.
Mir hat die Vorstellung immer sehr gut gefallen, daß auf diese Weise dieser kleine Erdenbürger mit irgendeiner alten Oma oder einem fremden Opa zusammen und nicht ganz allein den letzten Weg gehen muß.

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