Ich habe leider eine ziemlich tiefe Narbe im Gesicht, Kosmetikerinnen mit ihrem „Carmouflage Zeugs“ sind da am Ende, ueberdecken kann man es nicht, man muesste es irgenwdie „auffuellen“. Würde die von Dir für die Leichenrekonstruktion verwendete Paste da eventuell helfen können?
Hält sie auch auf belebter Haut, die ja gewissen mimischen Ausdrücken unterworfen ist, bei Verstorbenen ist Mimik ja eher die Ausnahme. Falls ja, ist sie chemisch unbedenklich/ungiftig?
Ich muß Dich leider enttäuschen. Wenngleich die Masse, die wir verwenden, ungiftig ist bzw. aus natürlichen Rohstoffen besteht, ist sie nur bedingt flexibel. Sie verliert aber nach recht kurzer Zeit komplett an Flexibilität und würde dann bröckeln. Du würdest die Masse nun aber nicht so lange tragen, dich aber bewegen und da sehe ich Probleme.
In Form aufgetragen fühlt sich das zunächst sogar bei der ersten Berührung durchaus an wie Haut, aber würde man etwas fester hinfassen würde sich die Masse anfangs verformen und dann auch schnell Risse zeigen.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß es da nicht doch irgendeine Lösung für Dein Problem gibt. Sprich doch mal, wenn Du es nicht schon getan hast, mit einem Spezialisten für plastische Wiederherstellung oder auch mal mit einer Maskenbildnerin vom Theater.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: clay, Kosmetik, mortician's
Ich kann mir gut vorstellen, dass das Camouflage-Makeup von der „Kosmetikerin“ Probleme macht. Bei den spezialisierten Herstellern von Schminken (z.B. Kryolan) bekommt man jedoch sehr hochwertige Schminken, die – richtig aufgetragen (Spachtel, Schwamm, Puder) nicht nur alles abdecken, sondern auch voll flexibel und sogar wasserfest sind.
Latex hat vor allem das Problem, dass es in keiner Weise atmungsaktiv ist – man schwitzt einfach unter dem Kunststoff, was auch zur Ablösung führen kann. Klar kann man sich Latexteile ankleben, mit Derma Wax anspachteln, damit man einen schönen Übergang hat und das dann überschminken. Für Fernsehen, Bühne und Karneval wunderbar – für den täglichen Einsatz nur sehr begrenzt, vor allem, weil man bestimmt 1-2 Stunden braucht, um das ordentlich aufzutragen (erst recht, wenn man es selbst macht).
Versuchs mal mit Latex. Leute stellen damit ganz unglaubliche Sachen an in Bezug auf Film und Theater, wenn man das Ganze gekonnt modelliert und schminkt, sieht man garnix (guck dir mal die Klingonen in den alten StarTrek-Serien an, damals gabs noch garkeine Computeranimation, die haben das einfach gelatext und übergeschminkt und man sieht nix). Latex bleibt auch nach dem Trocknen noch elastisch und mit entsprechendem Hautkleber solltest du damit keine Probleme haben, wenn doch, hilft eventuell ein Maskenbildnerkurs.
Hoffe, das hilft dir. Mit Bullshit-Gedöns wie „steh zu deinem Aussehen“ belästige ich dich lieber nicht, ich kann deinen Wunsch durchaus nachvollziehen und dass die Narbe davon nicht weggeht, weißt du sicher selbst.
Ich fürchte, da gibt es wirklich nur 2 wirklich hilfreiche Ratschläge: Plastische Chirurgie oder damit abfinden. Ich halte es allerdings nicht für „Bullshit-Gedöns“ zu sagen, dass man sich damit anfreunden solle. Sofern du nicht völlig entstellt bist, wird dir nämlich die Krankenkasse die OP nicht zahlen, insofern wäre es wohl wirklich hilfreicher, sein Selbstbewusstsein so weit zu stärken, dass man mit Narbe sogar noch interessant aussieht. Denn was ist die Alternative? Frustriert sein bis ans Lebensende?
Ich für meinen Teil muss damit leben, dass ich asymmetrisch bin, meine gesamte linke Hälfte ist dünner/kürzer als die rechte, und im Falle der Waden ist das sogar mehr als deutlich sichtbar (Umfangunterschied 5 cm). Mein linkes Augenlid hängt leicht und auch mein linker Mundwinkel sitzt etwas tiefer als der rechte. Soll ich mich deshalb in Schimpf und Schande werfen und mich für den Rest meines Lebens für meinen Körper schämen?
Ich habe auch das eine oder andere körperliche Problem, mit dem ich mich abgefunden habe. Ich meinte das eher so, dass der Fragesteller das sicher oft genug hört.
Wenn sich wegen der Narbe psychische Störungen entwickeln (die ich hier schon im Ansatz sehe), kann die Krankenkasse in einer Einzelfallentscheidung einer Kostenübernahme zustimmen. Wenn man zusätzlich mit der noch ausstehenden Arbeitsfähigkeit und Lebensqualität argumentiert, dürften durchaus Chancen auf eine Kostenübernahme/erstattung bestehen.
Zu einer Narbenbildung im Gesicht „zu stehen“ ist sehr hart und gelingt sicher nur wenigen, wenn überhaupt.
Was generell operativ möglich ist kann nur ein Chirurg beurteilen. Eine seriöse Adresse in einem großen Klinikum ist mir bekannt und kann empfohlen werden.
Schliesse mich Eulchen an, wenn gewünscht, gebe ich Tom die Adresse
einer der ganz seriösen Kliniken. Vielleicht ist es dieselbe die Eulchen weiß.