DIREKTKONTAKT

Frag den Bestatter

Wie werden dicke Menschen eingeäschert, verbrannt? – Krematorium

Ich muss da nochmals auf Deinen Artikel von neulich zurückkommen. Kann es denn wirklich sein, dass eine Frau mit „nur“ 120 Kilo schon zu dick ist um ins Krema zu passen? 120 ist doch fast Durchschnitt.

Ich habe die Gewichtsangabe von 120 kg ungeprüft übernommen.
Aber ich schrieb ja auch bereits, daß wir bislang solche Probleme noch nicht hatten und das obwohl wir wesentlich dickere Menschen zum Einäschern gebracht haben.
Solange der Verstorbene in einen herkömmlichen Sarg passt (und das umfasst auch die überlangen und überbreiten Modelle) passt er auch in die Muffel des Krematoriums.

Wir wissen natürlich nicht, ob es sich bei den angegebenen 120 Kilogramm nicht doch evtl. um einen Schreibfehler handelt. So ab 220 kg hielte ich das Ganze für etwas wahrscheinlicher.
Tatsächlich wissen wir aber auch nicht über die Größe der Frau und die Verteilung des Gewichtes.

So ist ein 1,90 m Mann mit 140 Kilo vermutlich schlanker als eine 1,45 m Frau mit 100 Kilo.

Insgesamt erscheinen mir persönlich aber 120 kg etwas unrealistisch, das müsste eigentlich problemlos gehen.

Auch beantworten möchte ich (gerne auch zum wiederholten Male) die Frage:

Wenn dann einer so dick ist, ist der denn dann völlig verbrannt in der Zeit?

Die Frage lautet also, ob dicke Menschen länger eingeäschert werden müssen als dünne.
Ja.
Wir haben es bei der Einäscherung, trotz hochmoderner Technik, mit einem individuellen Vorgang zu tun. Die Mitarbeiter dort müssen für jeden Einzelnen schauen, wie lange sie ihn in den jeweiligen Stufen der Einäscherung belassen, damit als Endergebnis eben die ausgeglühten Knochen, die sogenannte Asche übrigbleibt.

Ist der Verstorbene hingegen wirklich zu fettleibig, kann es dazu kommen, daß die Verbrennungshitze zu groß wird und Teile der Einäscherungsanlage sogar in Flammen stehen können, beispielsweise der Kamin.
Das war bis vor einigen Jahren ein nahezu unbekanntes Problem, aber inzwischen kommen immer mehr dicke Verstorbene. Allerdings rüsten die Krematorien auf und sind heute meist auch für schwere Menschen gerüstet.


Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

Schlagwörter: , , , , , , ,

In „Frag den Bestatter“ findest Du meine Antworten auf Fragen von Leserinnen und Lesern. Diese Fragen sind zum Teil Inhalte Dritter, die mich tagtäglich auf den verschiedensten Wegen erreichen. Es handelt sich also um meist nicht bearbeitete und nicht auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüfte Fragen Dritter. Für die Fragen sind allein die Übersender der Mitteilungen verantwortlich. Ich mache mir die Aussagen nicht zu eigen.
Ich erteile Auskünfte ausschließlich aufgrund meiner Erfahrung und erbringe keine Rechts-, Steuer- und Medizinberatung.

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 13. Januar 2017 | Peter Wilhelm 13. Januar 2017

Lesen Sie bitte auch:


Abonnieren
Benachrichtige mich bei
5 Kommentare
Inline Feedbacks
Alle Kommentare anzeigen
undertaker112
13 Jahre zuvor

Bei uns ist es so, dass nicht das Gewicht das Auschlaggebende ist, sondern der Verstorbene muß in einen Sarg passen, der in den Ofen paßt – und da kann das Problem auftauchen ! Wir hatten einen Sondersarg XXXL und da mußen für die Einäscherung die Setzleisten vom Sarg abgenommen werden, damit er in den Ofen ging

turtle of doom
13 Jahre zuvor

…oder ein Bein, oder einen Kopf… 😉

Christians Ex
13 Jahre zuvor

Mich beschlich grad der Gedanke, ob das ganze Fett nicht eigentlich besonders gut brennt…

13 Jahre zuvor

@3 Christians Ex: Möglich, aber auf jeden Fall lange.

simon
13 Jahre zuvor

bei 120kg müsstest du dir doch bestimmt auch sorgen machen, nicht wahr tom ?




Rechtliches


5
0
Was sind Deine Gedanken dazu? Kommentiere bittex
Skip to content