Der Papst ist tot. Das weiß inzwischen jeder und Millionen Menschen gedenken seiner. Unabhängig davon, wie man persönlich zu Kirche und Religion steht, wird hier ein langes und sicher arbeitsreiches Leben gewürdigt.
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- Was ist bei der Aufbahrung der Unterschied zu ‚Normalsterblichen‘?
- Wird ein Papst einbalsamiert?
- Wo kann ich mehr über das Papstbegräbnis erfahren?
- Warum ist dieses Mal vieles anders als bei Johannes Paul II.?
- Gibt es eine dreitägige Trauerzeit?
- Wann und wo wird Benedikt XVI. beigesetzt?
- Was ist die Geheimzeremonie mit dem Ring?
„Wir sind Papst!“, titelte anlässlich der Wahl Benedikts XVI. die BILD-Zeitung. Und das Boulevardblatt hat damit in meinen Augen einen Volltreffer gelandet. In nur drei Wörtern hat die Zeitung genau das erfasst, was damals in Deutschland los war.
Über die Tatsache, dass ein Deutscher Papst geworden ist, freuten sich damals unwahrscheinlich viele Menschen.
Dass Josef Ratzinger kein wendebringender Reformer werden würde, wusste man. Ein konservativer Intellektueller folgte auf einen einst reisefreudigen Papst Johannes-Paul II.
Als Benedikt vor einigen Jahren seinen Rücktritt vom Amt erklärte, war das eine Überraschung. Sein Vorgänger, Johannes Paul II. hatte sich hochbetagt, körperlich eingeschränkt bis zu seinem Tod im Amt gehalten.
Benedikt XVI. hielt es aber für richtig, in dem Moment abzutreten, als er sich nicht mehr leistungsfähig genug für dieses anspruchsvolle Amt fühlte.
Jetzt ist er gestorben, das war zu erwarten, er war sehr alt.
Wie der emeritierte Papst beigesetzt wird, muss in diesem Fall neu überlegt werden. Einerseits ist er ein zurückgetretener Papst, andererseits war er aber doch einmal Staatschef, Kirchenoberhaupt und eben Papst.
Die für die Zeremonien Zuständigen im Vatikan werden die richtigen Schritte wählen.
Mir wurden etliche Fragen zum Papstbegräbnis übermittelt:
Was ist bei der Aufbahrung der Unterschied zu ‚Normalsterblichen‘?
Ist ein Mensch gestorben, so gehört es im Grunde zu unserer Bestattungskultur, dass der Verstorbene auf dem Friedhof im offenen Sarg aufgebahrt wird. Die Angehörigen können ihn dann noch einmal anschauen und von ihm Abschied nehmen.
In einer Gesellschaft, in der Lebensbejahung bis hin zum Hedonismus zeitgeistbestimmend sind, findet das Thema Sterben und Trauer aber immer weniger Platz. Deshalb wird auf vieles Traditionelles immer weniger Wert gelegt.
Die Aufbahrung des Verstorbenen dient im Sinne des Wortes dem Begreifen des Todes und ist ein sehr wichtiger Schritt bei der Trauerbewältigung. Man verabschiedet den Toten, erweist ihm die letzte Ehre und übergibt ihn dann der Erde oder dem Feuer.
Bei Herrschern ist das natürlich auch so, aber die Aufbahrung, hier oft öffentlich zelebriert, dient auch dem Zweck, den Untergebenen und Anhängern zu beweisen, dass der Herrscher tot ist. Das ist auch der Grund dafür, dass verstorbene Präsidenten, Könige usw. mitunter tagelang durch ein Land gefahren werden, um möglichst vielen Menschen Gelegenheit zum Abschied zu geben. Für viele ist es, wie unlängst bei Queen Elizabeth II., unbegreiflich, dass eine Person, die über Jahrzehnte die Geschicke leitete, nun tot ist. Begreifbar wird das erst, wenn man es mit eigenen Augen gesehen hat. Daraus leitet sich allerdings dann auch der Anspruch des Nächsten auf die Nachfolge her.
Wird ein Papst einbalsamiert?
Ja, Päpste werden einbalsamiert.
Aus dem Körper werden alle Flüssigkeiten entfernt, die verwesungsfördernd sind. An ihre Stelle treten konservierende Flüssigkeiten, im Falle des Papstes auf Formaldehyd basierend. Auch Wachs und Gummi Arabicum kommen hier zum Einsatz.
Dadurch wird erreicht, dass der Körper sich über längere Zeit nicht wesentlich verändert und auch keine Geruchsentwicklung auftritt.
Wo kann ich mehr über das Papstbegräbnis erfahren?
Morgen, am 5.1.2023 ist die Beisetzung. Da kann man im Fernsehen sicherlich das meiste sehen.
Warum ist dieses Mal vieles anders als bei Johannes Paul II.?
Wie die Abläufe sind, wenn der Papst stirbt, ist im vatikanischen Protokoll festgeschrieben. Doch bei Papst Benedikt XVI. ist vieles anders, bis er am 5. Januar seine letzte Ruhe findet. Denn seit dem 15. Jahrhundert ist kein Papst vom Amt zurückgetreten.
Aus diesem Grund wird es dazu kommen, dass zum ersten Mal in der Geschichte der katholischen Kirche ein Papst die Trauerfeier für einen Papst leiten wird.
Benedikt XVI. ist der erste Papst der Moderne, der auf das Pontifikat verzichtet hatte. Zuvor hatten Gregor XII. im Jahr 1415 und Coelestin V. im Jahr 1294 das Amt niedergelegt.
Die am 11. Februar 2013 verkündete Entscheidung Benedikts kam für die Welt überraschend und beeinflusst jetzt auch die Vorgänge rund um die Beerdigung.
Gibt es eine dreitägige Trauerzeit?
Das Protokoll schreibt für einen verstorbenen Papst eine neuntägige Trauerzeit vor, die den lateinischen Namen „Novemdiales“ trägt.
Beim Normalfall, dem Tod im Amt, müssen die Kardinäle nach dem Tod des Papstes auch den Nachfolger wählen. Das entfällt hier, da Benedikt schon 2013 Platz für seinen Nachfolger, Papst Franziskus, machte.
Wann und wo wird Benedikt XVI. beigesetzt?
Nach den vatikanischen Regeln muss ein Papst spätestens vier bis sechs Tage nach seinem Tod beigesetzt werden. Benedikt wünschte sich eine Bestattung im ehemaligen Grab von Johannes Paul II. im Petersdom. Dieser war nach seiner Seligsprechung 2011 in eine Kapelle im Seitenschiff des Petersdoms umgebettet worden.
Was ist die Geheimzeremonie mit dem Ring?
Die ist so geheim, dass man in jeder Zeitung davon lesen kann.
Als Symbol seiner Macht wird für jeden Papst eigens ein Ring angefertigt. Dieser sogenannte Fischerring nutzt der Pontifex als Siegel für Dokumente.
Nach seinem Rücktritt durfte Benedikt seinen päpstlichen Siegelring behalten. Der Ring wurde aber mit einem „X“ als Siegel unbrauchbar gemacht.
Normalerweise wird einem verstorbenen Papst der Ring vom Finger genommen, um ihn dann zu zerbrechen.
- Papa_Benedetto: Von [1] - Flickr, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=4632078
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