Als meine Großmutter gestorben ist, haben wir uns an den örtlichen Bestatter gewandt. Offenbar handelt es sich um einen Einmannbetrieb, der außer in meinem Ort noch in einem benachbarten Dorf eine Niederlassung hat. Dort zahlten wir für den Sarg mittlerer Preisklasse ca. 1100 Euro. Unter 900 € war dort quasi nichts im Angebot. Die Gesamtkosten für die Beerdigung mit Sargbeisetzung und Rasengrab beliefen sich auf gut 7000 Euro, wobei wir keine besonderen Wünsche und auch immer ein Auge auf den Kosten hatten. Die Rechnung habe ich nicht vorliegen, aber das ist nicht das Hauptthema, denn wir sind mit den erbrachten Leistungen sehr zufrieden. Die Auswahl erfolgte zwar aus dem Katalog aber wir wurden in keine bestimmte Richtung gedrängt. Auch der Blumenschmuck wurde durch das hier ansässige kleine Blumengeschäft erledigt, von dem wir auch außerhalb von Trauerfällen Blumen beziehen.
Da mir die Bestattung im Nachhinein ob deiner im Blog geschilderten Preisbeispiele recht teuer vorkommt und wir keine besonderen Wünsche hatten, zog ich für meine andere Großmutter, deren Gesundheitszustand sich stetig verschlechtert, das im Nachbarort ansässige Bestattungsunternehmen in Betracht, und zwar …
Wir haben bewusst nicht vor für die alte Dame viel zu investieren. Nun gilt es, eine günstige Lösung zu finden, die in der Verwandtschaft nicht für Unmut sorgen darf. Ist oder sollte lieber unser kettenloser aber offenbar nicht billige Einmannbetrieb zum Zuge kommen? Ich wohne übrigens in XYZ. Sind in diesem Gebiet die Bestattungen besonders teuer?
Gerade im dörflichen Bereich, wo es nur einen Bestatter für mehrere Gemeinden gibt, zu dem traditionell alle Leute hingehen, darf man an und für sich eine gute Leistung erwarten. Auch wenn es nicht viele Alternativen geben mag, so hat der Bestatter doch einen Ruf zu verlieren. So gesehen ist es durchaus zu erwarten gewesen, daß Ihr unterm Strich zufrieden gewesen seid.
Allerdings sorgt die fehlende Konkurrenz natürlich auch dafür, daß diese Bestatter nicht mit Supersonderpreisen arbeiten müssen, sondern eher recht kraftvoll zupacken, wenn es ums Zusammenrechnen geht.
Das ist überall so, wo die Konkurrenz fehlt oder nur mager vertreten ist.
Die hier im Bestatterweblog immer mal wieder exemplarisch genannten Preise sind stets mittlere Preise. In Großstädten mit regem Wettbewerb können sie weitaus niedriger ausfallen und in kleineren Orten (wie man an Eurem Beispiel sieht) auch deutlich höher. Hinzu kommen die regionalen Unterschiede.
Was im Ruhrgebiet für 1.100 Euro zu haben ist, kann im dörflichen Rheinland oder am Niederrhein durchaus schon mal mit fast 3.000 Euro zu Buche schlagen, ganz zu schweigen von den Preisverhältnissen in manchen süddeutschen Gegenden.
So gesehen würde ich sagen, daß der doch recht heftige Preis in Eurem Fall einmal der Region und zum anderen der Alleinstellung des Bestatters geschuldet ist. Ohne einen Einblick in die Rechnung kann ich aber nicht sagen, ob die Rechnung überzogen ist.
Ich bekomme bis zu 30 Mails pro Woche, nur um das mal am Rande zu erwähnen, in denen sich Menschen über zu hohe Bestatterrechnungen beschweren. Ich kann aber aufgrund einer pauschalen Preisnennung nichts sagen. Liegt dann die Rechnung vor, komme ich oft zu dem Ergebnis, daß der Anteil des Bestatters an den Gesamtkosten lediglich ein Drittel oder gar nur ein Viertel ausmacht. Der große Rest, der letztlich die ganze Sache so teuer gemacht hat, entfällt auf kommunale Gebühren, Blumenschmuck, Anzeigen und den Grabstein etc.
Notfalls reicht eine mit dem Handy fotografierte (aber lesbare) Rechnung. Die Bilddatei bitte so übersenden wie sie ist, nicht verkleinern, bearbeiten oder heller bzw. dunkler machen. Das mache ich mir schon selbst lesbar, nur wenn vorher schon gefummelt wurde, geht das oft nicht mehr.
Zurück zu Eurem konkreten Fall.
Du fragst explizit nach einer Eichenlaub-Filiale.
Nun ist es so, daß ich nicht unbedingt ein Freund der großen Bestattungsketten bin. Das hat vielerlei Gründe.
Im Einzelfall kommt es aber immer auf die Leute vor Ort an. Die Eichenlaubs haben auch viele kleine Traditionsunternehmen übernommen und beschäftigen in der Regel doch recht ordentlich ausgebildete Leute.
Wenn man vorher genau sagt, was man haben will, wenn man vorher ausdrücklich nach den kostengünstigeren Alternativen fragt und wenn man deutlich macht, daß man sich kein X für ein U vormachen lässt, dann kann man bei fehlender Alternative, auch zu Eichenlaub gehen.
Man kann im 3-Sterne-Lokal essen, man kann zum „Güldenen Schwan“ essen gehen und man kann in Fridos Fettbude essen. Satt wird man überall irgendwie. Es unterscheidet sich halt in Hinblick auf die Qualität und den Service.
Wenn die Preise eher niedrig angesetzt sind, muß der Bestatter ja irgendwo ein gewisses Einsparpotential ausgenutzt haben. Am ehesten und am meisten lässt sich an der Arbeitskraft sparen, denn Arbeit kostet in Deutschland viel Geld.
Da die Sache für Euch aber doch absehbar ist, empfehle ich, bei verschiedenen Bestattern, ruhig auch bei kleineren in anderen Gemeinden, Angebote einzuholen. Schon dabei sieht man, wie man behandelt wird und natürlich was es in etwa kosten würde.
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