Mitarbeiter/Firma

Rasch entsorgt

Bis heute Morgen hatten wir den Leichnam des Unfallopfers (siehe Artikel „Blitz„) in der Kühlung. Dann brummte der Kleinlastwagen der Eichenlaub]] auf unseren Hof und kaugummikauend präsentierte der Fahrer den Auftrag.

Das ärgert mich natürlich ein kleines bißchen, weil ich einen Auftrag verloren habe und andererseits weil es ausgerechnet die Eichenlaubs sind, die mir den wegschnappen. Aber gut, das ist die Entscheidung des Kunden. Der Eichenlaub-Fahrer hat einen einfachen Verbrennungssarg dabei und unsere Männer bieten sich an, ihm zu helfen. „Da machen wir nicht lange rum, der wird verbrannt und kommt gleich ins Krema“, sagt der Eichenlaubmann, zieht auf der schrägen Rampe zum Kellergeschoss den Sarg aus dem Wagen und nimmt den Deckel ab.
Im Sarg liegen Hobelspäne und darauf ein Papierlaken. Diese Papierlaken nimmt man, um die Trage zu schützen oder um einen Verstorbenen abzudecken usw. Für diesen Verstorbenen wird es das Einzige sein, was ihn von der Sargeinstreuung trennt, ein Papierlaken für 5 Cent.

Unsere Leute holen die Trage mit dem Toten und helfen dem Eichenlaub-Mann ihn einzubetten. Wenn das ein Auftrag für uns gewesen wäre, ginge das auch recht schnell. So ein Unfalltoter, der direkt ins Krematorium kommt, erfordert keine umfangreiche Leichenkosmetik. Das wäre unnötiger Aufwand und bei allen Möglichkeiten, die die Thanatologie und Leichenkosmetik heute bieten, bin ich doch immer noch der Meinung, daß man so wenig wie möglich mit einem Verstorbenen hantieren sollte. Wir würden den Mann säubern, in ein einfaches Hemd kleiden, kämmen, eine Decke über ihn legen und ihm die Hände falten. Das dauert bei erfahrenen Mitarbeitern runde fünf Minuten. Sio käme der Verstorbene ins Krematorium. Man darf nicht vergessen, daß ja immer die Möglichkeit besteht, daß Angehörige sich den Verstorbenen doch noch einmal anschauen möchten.
Nicht so bei den Eichenlaubs. Nackt, verletzt, verzerrt und entstellt liegt der Tote im Sarg und der Eichlaubmann kaut immer noch Kaugummi, als er den Deckel auflegt. Unsere Leute helfen ihm bei Einladen und dann geht es schon ab ins Krematorium.

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So kann man es auch machen…

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(©si)