Gestern endete die Trauerfeier für eine ältere Frau und der Pfarrer nickte Manni und seinem Kollegen zu. Manni sollte die Urne zum Grab tragen und der Pastor hatte gebeten, ob nicht der andere Fahrer den Stab mit dem Kruzifix tragen könne, er bekomme morgens so schlecht Ministranten, es sei ja noch Schule.
So stehen also die beiden Fahrer in ihren dunklen Anzügen vor der Urne und warten, daß der Pfarrer hinter seinem Pult hervorkommt.
Ich stehe in der letzten Reihe und schaue zu, da höre ich, wie eine Frau vor mir zu einer anderen Frau sagt:
„War die so dick?“
„Wieso?“
„Weil die zwei brauchen für die Urne.“
„Stimmt, da stehen zwei. Naja, die saß ja im Rollstuhl, zumindest die letzten zwei Monate.“
„Wird’se sich nicht mehr viel bewegt haben.“
„Die armen Männer.“
„Ja, die tun mir auch leid.“
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ich weiss grad nicht ob ich lachen oder kopfschütteln soll…
ich glaube ich schüttel lieber.
Reden ohne zu Denken ist doch die liebste Freizeitbeschaeftigung von manchen Menschen, warum nicht auch bei einer Trauerfeier 🙂
Bei manchem Geschwätz alter Damen kann ich mich nicht des Eindrucks erwehren, dass jahrzehntelange Anwendung von Dauerwell-Flüssigkeit aufm Kopf mit der Zeit das Hirn wegätzte.
– Du Karl, du hast doch jetzt ein Glasauge?
– Ja!
– Zeigst du mir es einmal?
– Hier bitte!
– Sieht aus wie echt, aus was ist es denn?
– Aus Glas!
– Ach so ja, stimmt, sonst könntest du ja nicht durchgucken!
Als vor einiger Zeit die Asche eines Freundes beerdigt wurde, haben wir auch zu zweit die Urne getragen. Urnenbestattungen sind bei uns noch eher ungewöhnlich, so dass die Bestatter den Ablauf so weit wie möglich einer „normalen“ Beerdigung im Sarg angleichen.
Dazu gehört auch, dass die Urne auf einem kleinen Gestell von zwei Leuten getragen wird, analog zu den Sargträgern, die ja auch paarweise neben dem Sarg gehen.
Und ich denke, so sieht es auch viel würdevoller aus, als wenn nur einer die Urne vor sich her trägt.