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Röschen und Kalli 9

Kurz nach 10 Uhr ging es los. Der VW-Bus einer Gärtnerei vom anderen Ende der Stadt fuhr auf den Hof und man fragte nach der Trauerfeier von Kalli. Noch während meine Frau den beiden Floristinnen den Weg zur Feierhalle zeigte, kam auch der Kurier, der die Abgüsse für die Totenmakse und die Hände abholte. Das könne man unmöglich der ‚Post‘ anvertrauen, hatte der Künstler aus Thüringen gemeint, als er heute Morgen anrief, um sich zu erkundigen, ob alles soweit geklappt hätte oder ob er nicht doch besser kommen solle, um die Abgüsse selbst zu nehmen.

Ich bin heilfroh, daß ich Sandy habe. So albern und ausgelassen, immer fröhlich und doch in der Sache so korrekt und fachlich versiert, ein Goldstück! Kein Wort habe ich gestern sagen müssen, das Wort Überstunden kennt sie gar nicht, sie merkt, wenn sie gebraucht wird und ist dann einfach da. Wundert es da jemanden, daß ich es ihr nachsehe, wenn sie auf oder unter dem Schreibtisch mal ein Nickerchen macht, wenn bei ihr am 15. schon wieder mal das Geld alle ist, wenn sie auch mal aus dem Urlaub einige Tage zu spät wieder auftaucht? Was die Lebensart anbetrifft, leben Sandy und ich auf unterschiedlichen Planeten, wenn es aber um die Arbeit gibt, ergänzen wir uns wie Schloß und Schlüssel.
Die Arbeit an Kalli ist sehr gut verlaufen, wir haben aber noch zahlreiche Fotos gemacht, denn Kalli hat einen schmalen Schnurrbart und recht buschige Augenbrauen. Diese Gesichtsbehaarung wird dick mit Vaseline eingeschmiert, damit die Abformungsmasse nicht hängenbleibt; später sollen sie doch aber in der Maske erkennbar sein.

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Ich regele die Formalitäten mit dem Kurierfahrer, dann gehe ich in die Trauerhalle, wo Kallis Sarg steht. Das heißt er steht nicht mehr an dem Platz, an dem er stand, sondern die beiden Floristinnen haben ihn an die Seite geschoben. Sie bauen drei große Bögen aus Drahtgestell auf und umwickeln sie mit weißen Blütengirlanden. Diese Bögen sollen hinter dem Sarg stehen, als Kulisse quasi.
Auf dem Sarg selbst wird eine Holzlatte befestigt, auf der sich Steckmasse mit viel Grün befindet. Danach werden ungefähr hundert weiße Lilien gesteckt, sodaß sie ringsherum nach unten über den Sargdeckel hängen. Ich finde das sieht in Kombination mit dem grün-blau schimmernden Sarg Klasse aus.

Die jungen Frauen laden immer mehr Blumen aus und tragen sie in unser Haus. Ich habe schon viele Trauerfeiern ausgestattet und geleitet und ich habe auch schon mal im Auftrag der Kunden 2.000 Euro für Blumenschmuck ausgegeben, aber das hier schlägt alle Rekorde!

Drei große Herzen in Rosa mit Schleifen mitsamt Ständer, zwei Kränze in Rot und acht Blumenständer mit großen Gestecken in Weiß und Rosa.
Ich weiß nicht, wie die Königin von Saba bestattet worden ist, aber wenn ich die Königin von Saba bestatten würde, dann genau mit diesem Blumenschmuck. Herr Rose muß Stunden im Blumenladen zugebracht haben.
Normalerweise übernehmen wir ja die Beratung hinsichtlich des Blumenschmucks und bestellen die Ware. Meine Frau wirft mir immer vor, ich würde das aber zu kostenbewusst machen. Die Blumen sind hier in der Gegen aber auch sauteuer und ich gestehe, daß ich lieber eigenen Umsatz mache, als daß die Leute noch einen Tausender extra für Blumengedöns ausgeben. Aber trotzdem: Mir liegt viel an schönem Blumenschmuck, das gehört zu einer Trauerfeier einfach dazu. Aber soviel hätte ich dann doch nicht bestellt und so bin ich froh, daß Röschen das selbst in die Hand genommen hat.

Eine Stunde später sieht unsere Trauerhalle aus, wie die Dekoration zu einem -na, wie heißen diese Filme?-… ah ja: Revuefilm aus den 30ern. Gigantisch! Alle meine Mitarbeiter stehen wirklich und buchstäblich sprachlos vor dieser Blumenkulisse. Gott sei Dank macht mich eine Mitarbeiterin darauf aufmerksam, denn mit den Gestellen für die Girlanden können wir die Leinwand nicht herunterfahren und Röschen will doch Dias zeigen. Also dekorieren wir noch leicht um, dann passt’s.

Was dann folgt, ist Routine. Soundcheck, Staubsaugen, Licht einstellen (damit die Spots auch die Blumen erfassen), passend verdunkeln und die Tafel draußen im Gang mit Steckbuchstaben versehen. Das Kondolenzbuch kommt auf sein Pult, Kaffee, Wasser bereitstellen, Klos kontrollieren, nichts vergessen?

Manche werden sich fragen, was da verdunkelt werden muß. Der Beruf des Bestatters ist der Beruf eines Showmasters; Vieles in unserem Beruf ist Schau und Schein, wir verkaufen Emotionen. Unsere Trauerhalle ist holzgetäfelt, nur vorne (ich sag jetzt mal vorne zu dem Teil in dem bei einer Kirche der Altar stünde) sind es Wände, die so getüncht und verputzt sind, daß es aussieht wie Sandstein. Der Raum hat in Wirklichkeit keine Fenster. Hinten bei den Flügeltüren schließt sich die Empfangshalle an, rechts von diesem Raum befindet sich der Versorgungsgang über den die Särge entweder in die Trauerhalle oder die Aufbahrungszellen transportiert werden und links von der Halle liegt das Treppenhaus. Hinter der Halle ist ebenfalls ein Versorgungsgang und jenseits dieses Ganges sind die Technik für Aufzüge, Klimaanlagen und die Generatoren untergebracht. Dennoch hat die Trauerhalle hinten Buntglasfenster im gotischen Stil. Und an dieser Stelle beschwindeln wir die Kunden, denn das Sonnenlicht das immer so schön durch die bunten Fenster seine Strahlen auf den Sarg wirft, wird ganz profan von punktgenau hinter den Fenstern platzierten Halogen-Strahlern erzeugt. Damit man die Strahlen schön sieht, wird immer Räucherwerk abgebrannt, weil sich die Lichtstrahlen an dem feinen Rauch so schön brechen. Alles nur Schau, wie man sieht, aber die Atmosphäre ist atemberaubend.

Wenn aber nun vorne viel auszuleuchten ist, kommen die Fenster nicht mehr zur Geltung, deshalb muß man vorher eine regelrechte Lichtprobe machen und das eine oder andere Licht abschalten.

Um 14 Uhr soll Kalli „gefeiert werden“, wie wir das so nennen und etwa eine halbe Stunde vorher kommt ein Herr, der sich als guter Bekannter des Verstorbenen vorstellt und bringt die Dias und einige CDs. Mist! Die Dias sind in irgendwelchen Rundmagazinen und die schluckt unser Projektor nicht. Also hopp, zwei Leute aus dem Büro abziehen und alles umsortieren lassen, hoffentlich steht dann keins auf dem Kopf! Der Bekannte hilft, gut so! Ich bin sehr beruhigt, als ich erfahre, daß er sich später auch um das Abspielen von Dias und Musik kümmern will, bestens!

War da nicht was mit Champus? Ich will gerade anfangen nervös zu werden, da kommt Party-Pauli und bringt blaue Styroboxen mit Eis und Champagner. Gläser haben wir ja, aber sind die gespült? Doch wieder zu früh nachgedacht, Party-Pauli bringt auch Gläser mit. Wir bauen auf.

Der Pfarrer kommt, zieht sich im Rednerzimmer um und hat noch Zeit für einen Plausch. Er findet Röschen so lieb und ich merke, daß er richtig Lust auf diese Trauerfeier hat. Egal, was da passiert, er will es bis zum Ende mitmachen.

Es ist fast 14 Uhr und ich bin gespannt wie ein Flitzebogen.

Röschen kommt. Ganz in Weiß. Ein weißer Frack mit weißem Zylinder!
Was hatte ich eigentlich erwartet? Nun, beim ersten Mal war er gekommen, fast wie Charlys Tante und hatte angekündigt, es würde schrill werden. Da rechnet man mit allem Möglichen, oder?
Zwei Freunde folgen ihm, keine Fracks, aber auch in Weiß. An der Tür bleibt Röschen stehen, blickt von ganz hinten auf den Sarg der inmitten eines Blütenmeeres steht. Er hebt die Hände vor den Mund, schließt die Augen, wankt den Bruchteil eines Augenblicks, schluckt, schaut noch einmal und schüttelt langsam den Kopf. Ich frage: „Irgendwas nicht in Ordnung?“
Röschen wendet den Kopf zu mir, schaut mich an und sagt dann nach endlos scheinenden zwei Sekunden: „Sooooo schöööön!“

Es kommen immer mehr Leute, Männer und Frauen, Paare. Männer-Männer-Paare, Frauen-Frauen-Paare und Männer-Frauen-Paare, etliche kommen alleine, insgesamt sind es 53 Personen.
Alle tragen etwas Weißes. Manche haben es geschafft ganz in Weiß zu kommen, andere haben nur eine weiße Jacke oder nur eine weiße Hose. Die Frauen sind alle fast ganz in Weiß, Frauen haben es da leichter.

Kennt jemand Carmen? Die Ouvertüre? Mit dem Schlag der Becken geht sie los und genau dieser Schlag ist es, der mich zusammenfahren lässt. In voller Lautstärke spielt es Carmen und Röschen zieht unter diesen Klängen, gefolgt von allen Trauergästen in die Halle ein, in der bis jetzt nur der Pfarrer vorne am seitlichen Pult steht. Ich kriege eine Gänsehaut.

Zwei, drei Minuten etwa lässt man die Musik spielen, dann wird es leise, alle sitzen. Der Pfarrer spricht und es tut mir gut, daß er das Thema Liebe und Gemeinsamkeit in den Mittelpunkt stellt.

Ein oft gehörter Satz, aber in diesem Zusammenhang so passend, leitete dann den zweiten Teil ein: „Drum lasst uns nicht nur traurig sein, daß wir Karl-Heinz verloren haben, lasst uns vor allem froh darüber sein, daß wir ihn gekannt haben. Laßt uns heute hier nicht seinen Abschied feiern, für die Trauer ist immer noch Zeit genug und Platz in unseren Herzen. Laßt uns heute mit Werner Rose zusammen feiern, das Leben von Kalli und Röschen feiern.“

Musik. Die Königin der Nacht…

Röschen steht auf, geht nach vorne, bleibt kurz vor dem Sarg stehen und weint. Er will wohl ans Rednerpult, bleibt aber vor dem Sarg stehen und weint laut schluchzend, während die Königin der Nacht durch unsere Trauerhalle klingt.
Ich habe schon wieder Gänsehaut und ich merke, wie ich -ganz Chef, ganz Mann- Tränen runterschlucke. Jemand nimmt meinen Arm, ich merke daß meine Frau neben mir steht, diese schöne, große Frau und mir schießt durch den Kopf, wie es wäre wenn sie da liegen und ich da stehen würde oder umgekehrt und vorbei ist es mit dem Runterschlucken, ich heule.

Röschen hustet, räuspert sich und mit nassen Augen geht er ans Rednerpult.
Ich spare seine Rede hier aus, aber ich habe selten eine solche Liebeserklärung gehört. Nein, ich habe so eine Liebeserklärung noch NIE gehört und bin fest entschlossen, meiner Frau von nun an viel häufiger zu sagen, wie sehr ich sie liebe. JETZT leben wir, JETZT müssen wir uns die Liebe zeigen, Blümchengießen auf dem Friedhof ist ein Liebesdienst aber wahre Liebe gibt es nur auf Gegenseitigkeit und das geht nur unter Lebenden.

Knapp 10 Minuten spricht Röschen, dann nickt er nach hinten, setzt sich wieder und unsere Leinwand fährt herunter. Es tauchen Bilder von Kalli und Röschen auf, nur Bilder auf denen beide sind und dazu spielt Marianne Rosenbergs „Er gehört zu mir“. Jemand muß das Stück zusammengeschnitten haben, so scheint es mir, viele Instrumentalstellen, der Refrain häufiger als gewohnt, aber vielleicht gibt’s das ja so auf Platte.

Die Musik klingt aus. Was wird jetzt kommen? Werden jetzt auch andere Trauergäste aufstehen und sprechen? Viel mehr an Emotionen kann man kaum ertragen, hinter mir zücken meine neugierigen Mitarbeiterinnen auch diverse Taschentücher, ich dreh mich nicht um, die sollen nicht so sehen, daß ich geheult habe…

Nein, der Pfarrer spricht wieder, nach nur wenigen Sätzen spricht er ein Gebet, tritt an den Sarg und dann ist er fertig und geht durch die seitliche Tür hinaus.

Stille. Man hört Leute, die sich räuspern. Röschen sitzt still ganz vorne, die beiden Herren ganz in Weiß neben ihm (ich will immer „ihr“ und „sie“ schreiben, was ja auch nicht falsch wäre, vielleicht ist es mir ja auch im Verlauf der Texte passiert…).

Dann knackt es in den Lautsprechern und erst ganz leise und dann lauter werdend „Time to say goodbye“. Röschen steht auf, macht in Richtung der Anwesenden eine einladende Handbewegung und alle stehen auf, gehen nach vorne. Sie bilden einen Halbkreis um den Sarg und man wiegt sich im Takt der Musik. Dann kommt „Candle in the wind“… Taschentuch-Arie hinter mir…

Kann man schöner Abschied nehmen???

Als die Musik verklungen ist, umarmen die Leute der Reihe nach Röschen und dann ist die Trauerfeier vorbei. Man kommt heraus in die Halle und meine Mitarbeiter verpieseln sich geschwind.

Hatte ich da nicht irgendwann mal was von „schrill“ gehört?
„Barcelona“, singt Freddy Mercury aus den Boxen und es gibt Champagner. Und ich kann es nicht anders beschreiben, es ist als habe jemand einen Schalter umgelegt. Die Leute lachen, sie trinken, feiern und Röschen hat rote Wangen.
Manche gehen mit ihrem Glas noch einmal zurück zum Sarg, was mögen sie wohl Kalli mit auf den Weg geben?
Zwei Stunden lang hat der Champagner gereicht, dann war der ganze Zauber auf einmal sehr schnell vorbei.

Wir hatten genug aufzuräumen und es tat so gut, etwas anderes tun zu können.


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Lesezeit ca.: 15 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 25. Oktober 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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JL
17 Jahre zuvor

Du schreibst: "Nein, ich habe so eine Liebeserklärung noch NIE gehört und bin fest entschlossen, meiner Frau von nun an viel häufiger zu sagen, wie sehr ich sie liebe. JETZT leben wir, JETZT müssen wir uns die Liebe zeigen, Blümchengießen auf dem Friedhof ist ein Liebesdienst aber wahre Liebe gibt es nur auf Gegenseitigkeit und das geht nur unter Lebenden."

Wie wahr das doch ist und wie leicht man das im täglichen Sch… untergehen läßt… – danke, das Du daran erinnerst.

dachses
17 Jahre zuvor

wow!

Sabine
17 Jahre zuvor

soooooo schöööööön!

Volker
17 Jahre zuvor

Na, das war doch ganz schön feierlich, angemessen und vollkommen im Rahmen.

Da ist jemand geehrt worden! Ade Kalli, auch wenn ich Dich nicht kannte

17 Jahre zuvor

Zum glück bin/hab ich nicht nah am Wasser gebaut…

“Nein, ich habe so eine Liebeserklärung noch NIE gehört und bin fest entschlossen, meiner Frau von nun an viel häufiger zu sagen, wie sehr ich sie liebe. JETZT leben wir, JETZT müssen wir uns die Liebe zeigen, Blümchengießen auf dem Friedhof ist ein Liebesdienst aber wahre Liebe gibt es nur auf Gegenseitigkeit und das geht nur unter Lebenden.”

Das hat mich auch am meisten fasziniert… Diese einfach und doch zutreffende aussage…

Uschi
17 Jahre zuvor

einfach toll…beim lesen erst leichtes gänsehautkribbeln, dann ein schauer auf dem rücken…und jetzt läuft im radio sinead o´connors "nothing compares to you" und ich heule wie ein schloßhund. Um Röschen zu zitieren: Soooooooo schöööön!

17 Jahre zuvor

Ein unglaublich schöner Abschied und ein einfühlsam geschriebener Bericht.

Da passten wohl alle zusammen!

MrChick
17 Jahre zuvor

Ich bin normalerweise auch nicht nah am Wasser gebaut, aber Tränen habe ich grad trotzdem in den Augen. Allein die Vorstellung einer so, ich sag mal, perfekten "Trauerfeier" im Kreis der besten Freunde (und Verwandte?), die nicht nur die ganze Zeit weinen, sondern auch feiern dass sie einen gekannt haben… mehr als "sooo schön!" kann man da einfach nicht zu sagen.

Ich schließe mich an: Ruhe in Frieden Kalli, auch wenn ich dich nicht gekannt habe!

Keiner
17 Jahre zuvor

Die Einflechtungen mit Deiner Ehefrau halte ich für einen Stilbruch:

> Jemand nimmt meinen Arm, ich merke daß meine Frau neben mir steht, diese schöne, große Frau

das ist doch wie aus einem Groschenroman.

undertaker
17 Jahre zuvor

@Keiner: 's war halt so.

Und ich find die wirklich schön. Die sich aber nicht.

Hosho
17 Jahre zuvor

Ganz grosses Kino! Danke!

MrChick
17 Jahre zuvor

"Und ich find die wirklich schön. Die sich aber nicht."

Haben das die Frauen allgemein nicht so an sich? 😉

Martina
17 Jahre zuvor

Schnief…

Ich lese hier erst ein paar tage mit und habe die Röschen-Serie von Anfang an mitgelesen. Mein lieber Mann, Hut ab! Toll geschrieben, sehr einfühlsam, klasse Stil. Gibt wenig Blogs mit so schönen Texten, so vielen Infos und einem so interessanten Thema.

Keiner
17 Jahre zuvor

@ Undertaker, unbenommen.

Dennoch passt es nicht, weil es Deine Rolle als 'unser' Beobachter des Hauptgeschehens stört. Ein dezenter Nebensatz hätte viel besser gepasst und dass Du sowas kannst, ist nicht neu.

Vielleicht ist es aber auch nur ein Test auf weibliche Reaktionen. Scusi, wenn ich da in den Forschungsfettnapf getreten sein sollte 🙂

Thomas
17 Jahre zuvor

wie immmer….super geschrieben!

17 Jahre zuvor

Mir geht es wie Martina. Ich bin erst beim ersten Kalli und Röschen dazu gekommen und war von anfang an gefesselt, schon alleine durch deinen Stil! Ich schließe mich Martina zu 100% an und werde nun wohl des Öfteren gucken, was es bei dir gibt.

undertaker
17 Jahre zuvor

@keiner: Nur nicht soviel "hineingeheimnissen". Ich schreibe wie mir der Schnabel gewachsen ist und habe nur versucht, die Emotionen, die ich in diesem Moment hatte, wiederzugeben.

Die innere Sprache, also die Gedanken des Protagonisten wiederzugeben ist ja sowieso immer sehr schwer. Mir schießen in solchen emotionsgeladenen Momenten wahnsinnig viele Gedanken durch den Kopf, Tod der Eltern, verstorbene Freunde, die Liebe zu meinen Kindern, meiner Frau und und und… Das alles kann man ja gar nicht sinnvoll in einem solchen Bericht in Worte fassen. Es kann immer nur der Versuch bleiben.

Aber es ist jedenfalls kein Test auf Reaktionen. Wie überhaupt hier nichts als Folge der Leserreaktionen so getextet wird. Dazu muss man wissen, daß ich gerade solche Reihen oft auf Termin durch die Blogsoftware veröffentlichen lasse, die Fortsetzungen oft also längst geschrieben sind, wenn die ersten Reaktionen eingehen.

Verena
17 Jahre zuvor

Danke, dein Blog bringt einem das Leben (ja, das Leben!) in all seinen Facetten näher.

Der Text ist wunderschön, je länger ich las, desto feuchter wurden meine Augen – bei "Barcelona" von Freddy, ein Titel dem ich meinen Mann mal widmen werde, war es dann aus, ich musste heulen.

H. Etero
17 Jahre zuvor

Verdammt viel Aufwand um ne Schwulette zu verscharren – aber das ist halt Euer Geschäft, also sei 's drum.

Peter
17 Jahre zuvor

Tue immer eher so, als wäre ich mit allen Wassern gewaschen, aber bei dem Text stiegen mir als Mann die Tränen in die Augen. Eigentlich auch mal "schön".

Mach weiter so und lass Dich nicht durch Kommentatoren wie H. Etero aus der Bahn bringen. Aber da hab ich vollstes Vertrauen.

Ein Stammleser der (fast) ersten Stunde.

DinoHB
17 Jahre zuvor

Wir können ja Wetten abschließen, wieviel Menschen bei H.Etero auf der Beerdigung offen und ehrlich weinen werden.

(Und wieviel dafür dankbar sind, dass er überhaupt gelebt hat)

@Undertaker: Danke für den Blog und Danke für die wohligen Schauer auf dem Rücken, die ich eben beim Lesen bekommen habe…

OK… ich gebe zu: Bei einer älteren Röschen-Folge vor ein paar Tagen schossen mir auch Tränen in die Augen….

Keiner
17 Jahre zuvor

@ Undertaker

alles klar und auch nicht.

Leider lässt dieses Format technisch (Weblog + Kommentare) keinen Gedankenaustausch auf anderer, dennoch öffentlicher Ebene zu, ohne den Hauptstrang zu stören. …

Rockige
17 Jahre zuvor

@ undertaker,

Du solltest einen Warnhinweis anbringen à la "Das Lesen dieses Beitrages kann zu Nebenwirkungen wie Tränen führen!"

Wunderschön und herzergreifend, zum Nachdenken anregend… ich bin froh deinen Blog gefunden zu haben.

Eh ich es vergesse, deinen Blog habe ich mittlerweile auf meinem Blog verlinkt 🙂

LG

Rockige

Smiri
17 Jahre zuvor

Jetzt wird mir erst klar, was das bedeutet:

"Bis daß der Tod Euch scheidet."

traurig. Und schön.

Schön, daß es Leute wie Röschen gibt. Und schön, daß es Leute wie Dich gibt, die über Leute wie Röschen schreiben.

elchi
17 Jahre zuvor

*schnief*

Das war schön …

Lieber Undertaker, vielleicht ist das ja ein Fall, bei dem Du Dich beim Auftraggeber bedanken solltest, daß er Dich so etwas hat erleben lassen!

Sky
17 Jahre zuvor

Ich lese schon von Anfang an mit und diese Geschichte ist in meinen Augen bisher die Beste, auch wenn einige andere eben so traurig waren.

Auf eine Fortsetzung der Story habe ich jeden Tag gewartet.

Schade nur, dass der verbitterte Vater von der Trauerfeier nichts mitbekommen hat.

Dirk
17 Jahre zuvor

Das ist wirklich toll geschrieben.

An so einem Abschied teil zu nehmen ist bestimmt was besonders.

17 Jahre zuvor

Im Gegensatz zu anderen gefällt mir die persönliche Note sehr gut. Muss es ja, immerhin bin ich eine Frau und dankbar für jeden Moment, in dem die Herren der Schöpfung merken, was sie an uns haben.

Danke Tom, für diesen wunderschönen Beitrag.

(Wann verkaufst du eigentlich Taschentücher mit deinem Namen/Logo drauf? Das wäre der Renner schlechthin bei deiner Fähigkeit, die Leser zum Weinen zu bringen.)

Asz
17 Jahre zuvor

… Da kommt die Flut …

17 Jahre zuvor

Was für eine schöne Trauerfeier. Ich hab doch tatsächlich Tränen in den Augen. Genaus SO sollte es sein… einen würdigeren, schöneren Abschied kann ich mir kaum denken.

DANKE für Deinen schönen, einfühlsamen Bericht! Und Du hast so recht: Man sollte die Lebenden wissen lassen, wie sehr man sie liebt – irgendwann ist es zu spät!

Alex
17 Jahre zuvor

moin tom, toller text! lass dir nix aufquatschen, gerade deinen unprätentiöse schreibweise ohne auf den effekt zu schielen, macht deinen blog besonders. achtung suchtgefahr! seit ich auf dieses kleinod gestossen bin, hab ich keinen beitrag verpasst und aktualisiere meinen browser mehrmals täglich mit der hoffnung auf eine neue geschichte…. und selbst wenn es nach kitschroman klingen würde, ich stehe auch auf kitschige romane a la diana gabaldon, da läuft mir das hier gerade richtig gut rein :-)männer steht zu euren gefühlen! *g

17 Jahre zuvor

*schluchz*

a-zeller
17 Jahre zuvor

Wirklich schön geschrieben.

Bei Deinem Gedanken an Deine Frau fragte ich mich plötzlich ob diese heftigen Emotionen der Kunden und bei den Trauerfeiern nicht viel anstrengender sind und einen länger beschäftigen, als der Umgang mit den Toten selber…

Berurin
17 Jahre zuvor

Dein bisher beser Beitrag,bin begeistert ^^

17 Jahre zuvor

Ein wundervoller Text. Danke.

Und er beweist mir wieder: eine Trauerfeier ist nicht für die Toten, sondern für die Hinterbliebenen.

Diese Diskussion führte ich immer mal wieder mit meinem Vater (wir reden sehr offen über dieses Thema), der keine Trauerfeier wollte.

Ich bin jedoch der Meinung, dass das nicht seine Entscheidung ist.

Gerne erfülle ich alle seine Wünsche über die Art der Bestattung, aber er hat mir und den anderen, die ihn lieben, nicht vorzuschreiben, wie wir von ihm Abschied nehmen.

Mittlerweile hat er das eingesehen und darüber bin ich sehr froh.

Menni
17 Jahre zuvor

*Tränenwegwisch*

McDuck
17 Jahre zuvor

So habe ich seit Manfred und "es ist kalt" nicht mehr geschluchzt…

17 Jahre zuvor

Wirklich wunderschöner Bericht. Und interessant, daß wir gewissermaßen in der selben Branche arbeiten. Ich kümmere mich um Licht & Ton bei großen Shows, Du um beides bei den letzten "Shows" 🙂

17 Jahre zuvor

Ich kann mich den Vorrednern nur anschließen, Dein Bericht ist wunderschön. Schön wieder laufen mir die Tränen runter (der einzige Nachteil an Deinem Blog 😉 ) und ich bin wahnsinnig gerührt.

Deine Beschreibungen sind immer sehr einfühlsam und oft so detailgetreu, dass man fast das Gefühl hat, man wäre dabei gewesen. Trotzdem frage ich mal neugierig: gibt es von dem Blumenschmuck Bilder und würdest Du die für uns hier einstellen????

Kathi
17 Jahre zuvor

Ich sitz hier auf der Arbeit und bin am rumheulen. Das war ja (so doof es sich auch anhört) eine Traumbestattung.

Icebreaker
17 Jahre zuvor

Wow.

Wahnsinnig toll geschrieben. Ich sitze hier und hab die Pisse in den Augen… Du schreibst fantastisch, man kann sich hervorragend in die Situation (und in dich) hineinversetzen.

Danke!

17 Jahre zuvor

Ich habe mich die Tage lang so auf die Schilderung der Trauerfeier gefreut, weil ich wusste, dass sie ganz fantastisch werden wird und tatsächlich, sie ist es, und ich weine hier lächelnd vor mich hin. Dieser Text transportiert so viel! Wunderschön!

Sylvia
17 Jahre zuvor

Alle Achtung!

Der Beitrag hat den letzten Nerv Getroffen.

Danke, das es solche Menschen wie Dich gibt!

17 Jahre zuvor

Was soll man dazu noch sagen! Einfach wunderbar gefühlvoll geschrieben, danke!

Ich möchte mich Britta anschließen: ein Foto von dem Blumenschmuck würde ich auch gerne einmal sehen.

Benni
17 Jahre zuvor

Soooooooooooo schööööööööööööön! 🙂

17 Jahre zuvor

Danke.

…ich hab mir deinen Beitrag fuer spaet Nachts gestern aufgespart und es hat auch nur einer gemerkt, dass ich geheult habe…und dem ging es genauso.

Ich bin schwer beeindruckt.

Danke nochmal dafuer.

Louffi
17 Jahre zuvor

Mir geht's wie McDuck: seit der Manfred-Geschichte nicht mehr so geheult. DANKE! Du bist wirklich wunderbar. Und die Bemerkung über deine Frau fand ich zum Hinschmelzen.

hajo
17 Jahre zuvor

@keiner

auch ich glaubte mich in einen Roman von Pilcher, Couths-Mahler o.ä. versetzt.

@undertaker

ich nehme es Ihnen ab, wenn Sie schreiben, dass Ihre Berichte ohne Gedanken an die Reaktionen schreiben, aber die eingetroffenen Kommentare tun doch gut, oder?

Danke für Ihre Berichte (auch für die kleinen Gegebenheiten) und bleiben Sie uns noch lange erhalten!

Hajo

Carina
17 Jahre zuvor

Die Berichte über Röschen und Kalli haben mich unglaublich doll mitgerissen und haben einen wirklich extremen Eindruck auf mich gemacht.

Ich habe sehr viel Respekt vor Menschen, die so sind, wie du Röschen beschreibst und dir merkt man an, dass du ihn auch hast.

Wunderbar geschrieben!

Dankeschön.

Carina

17 Jahre zuvor

Hallo Tom,

ich lese Deinen Blog jetzt schon fast von Anfang an und mag Deine "Schreibe" sehr, Du bringst ein in unserer Gesellschaft doch tabuisiertes Thema sachlich und doch emotional rüber.

Ich hab zwar nicht geheult, obwohl ich eine Frau bin – trotzdem hat mich diese Geschichte von Röschen und Kalli sehr berührt und ich durfte feststellen, dass es Menschen in Deinem Beruf gibt, die diesen Job nicht nur als Job sehen.

Ich bewundere auch Menschen wie Röschen – authentisch und ehrlich. Auch das findet man viel zu selten.

So Abschied nehmen zu können, nehmen zu dürfen – ich glaube, Kalli hat sich genauso gefreut wie Röschen – wo auch immer er jetzt ist.

Mach's gut, Kalli!

Liebe Grüße an Dich, Tom – und mach bitte noch lang weiter!

gruftigirl
17 Jahre zuvor

Ich sag´s ja. Bollywood. Fehlt nur noch, daß der Vater weinend bei der Trauerzeremonie auftaucht, seinen verstorbenen Sohn um Verzeihung bittet, endlich öffentlich zu ihm steht und seinen Frieden findet…

Dennoch wunderbar, sehr gefühlvoll geschrieben, super Idee auch mit der Totenmaske.

Einfach nur geil.

PS
17 Jahre zuvor

@Kalli: Ruhe in Frieden, auch wenn Du so sehr vermisst wirst.

@Röschen: Es ist schön, wenn man so sehr lieben kann!

Das ist nicht das Ende!

@undertaker: Danke. Superschöner Text. Heule immer noch.

lyla
17 Jahre zuvor

Meine Mutter sagt immer: "schenkt mir die Blumen solange ich lebe,w as soll ich mit ihnen wenn ich tot bin?"

17 Jahre zuvor

[…] Röschen und Kalli, Teil 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 6 / 7 / 8 / 9 […]

17 Jahre zuvor

"der Künstler aus Thüringen"

ist das der Herr Schmidt der grad im TV war ?

17 Jahre zuvor

Hach….

Genau das richtige für einen kalten, dunklen Herbstabend – Die Geschichte von Röschen und Kalli im Bestatterblog:

Teil 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9…

16 Jahre zuvor

Danke für die tollen Berichte über Kalli und Rößchen!

"fishy.twoday.net" hat eine gute Liste erstellt…

Lexx
16 Jahre zuvor

Eine große Geschichte, wunderbar wiedergegeben.

Ich lese sie grade in einer Zeit, wo ich leider in eine Situation voller Bitterkeit und Zorn verstrickt bin.

Nicht auf dem Niveau, daß Kallis Vater seinem Sohn entgegenbrachte, zum Glück, aber doch schlimm genug.

Ich weiß nicht, wie ich es genau beschreiben kann, aber irgendwie hat das Lesen dieser Geschichte mir auch einen Teil Frieden wiedergegeben.

Sei es durch die Einsicht, daß es wahrlich größere Probleme gibt, sei es durch die Art von Röschen, oder einfach die Art der Erzählung.

Danke dafür.

Liste der Vorschl&au
16 Jahre zuvor

[…] Röschen und Kalli 2. Halloween 3. a href=&#8221 ;http://www.bestatterweblog.de/maria-6/242/”>Maria 4. […]

Todeselfe
16 Jahre zuvor

Es ist die schönste Geschichte überhaupt wie ich finde.

Sie zeigt, dass nicht nur Mann um Frau oder Frau um Mann trauert und enttabuisiert gleichzeitig Tod und Homosexualität.

16 Jahre zuvor

soo schön….*schluchz*

Johanna
16 Jahre zuvor

Zwar ist der Beitrag zwar schon älter, aber ich muss einfach was dazu sagen:

Danke für diesen Artikel. Ich habe wirklich geweint, und zwar gewaltig. Mehr kann man sich doch wirklich nicht wünschen zu seiner Beerdigung. Ich finde es wirklich beeindruckend, wir Du bei uns solche tiefen Emotionen auslösen kann über Menschen, die wir nicht gekannt haben.

Jetzt brauch ich erstmal eine neue Packung Taschentücher.

15 Jahre zuvor

Mit diesem Artikel hast du es geschafft.

Ich konnte nicht mehr weiterlesen, weil mir die Traenen den Blick verschleierten.

Danke!

Das kommt bei mir nicht oft vor.

Steve
13 Jahre zuvor

Die Geschichte von Röschen und Kalli ist ganz große Literatur. Das hätte kein Journalist eines großen Magazins besser schreiben können. Ich bin zutiefst beeindruckt.




Rechtliches


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